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Am Mittwoch den 10. Dezember 2025 war Wilson Feretti zu Gast in der Erdinger Brauhaus Webshow. Der Sportdirektor der Helvetic Mercenaries gab tiefe Einblicke in seine Arbeit, bestätigte einige noch nicht veröffentlichte News und gab einen Ausblick auf die Zukunft der Mercenaries.

Ein ungewöhnlicher Doppeljob: Spieler und Sportdirektor zugleich

Wilson Ferretti sorgt gleich zu Beginn der Sendung für einen Paukenschlag: Er wird 2026 nicht nur Sportdirektor der Helvetic Mercenaries sein, sondern gleichzeitig auch aktiv als Offensive Lineman auf dem Feld stehen.

„Ich wollte selbst entscheiden, wann ich aufhöre. Und wenn ich eine Chance bekomme, meinen sportlichen und akademischen Hintergrund miteinander zu verbinden, dann packe ich sie beim Schopf.“

Wilson Ferretti – 2021 als Spieler der ifm Razorbacks – Foto: Sarah Philipp

Nach zwei Jahren Pause, bedingt durch Studium, Berufseinstieg und private Gründe, kehrt Ferretti damit auf den Footballplatz zurück. Die Mercenaries hatten ihn ursprünglich nur als Spieler im Blick, doch im Gespräch wurde klar: Sein Wissen, sein Netzwerk und seine Erfahrungen aus vielen europäischen Ligen machen ihn zum passenden Kandidaten für den sportlichen Neuaufbau.

Homegrown-Markt bestätigt: Italien bleibt offen

Eine der wichtigsten Nachrichten, die Ferretti verkünden konnte: Die ELF bestätigt den Homegrown-Markt Italien für die Mercenaries – wie schon 2025.

Für die Franchise ist das ein essenzieller Vorteil. Ferretti selbst ist halb Schweizer, halb Italiener, hat in beiden Ländern gespielt und verfügt über beste Verbindungen:

„Die Liga hat bestätigt, dass Italien weiterhin zu unseren Homegrowns zählt. Das hilft uns enorm. Ich kenne den Markt, ich kenne die Spieler, und viele interessieren sich bereits für unser Projekt.“

Damit können die Mercenaries auf einen großen Talentpool zugreifen, der ihnen sportlich dringend benötigte Tiefe bringen dürfte. Zudem bestätigte Ferretti, dass es 2026 bei vier A-Spots und sechs E-Spots in der ELF bleibt. Somit bleibt die Homegrown Regel bestehen, wie sie die Fans aus den vergangenen Jahren kennen.

Helvetic Mercenaries und Raiders Tirol dürfen sich den Italienischen Homegrown Markt teilen

Konsequenzen aus 2025: ‚Ein Nichtantritt darf nie wieder passieren‘

Das wohl größte Negativereignis der letzten Saison bleibt der Nichtantritt gegen Nordic Storm. Ferretti findet dafür klare Worte:

„So etwas darf schlicht nicht passieren. Es muss wirklich katastrophal laufen, damit ein Team ein Spiel nicht antreten kann. Das darf niemals wieder vorkommen.“

Intern, so Ferretti, habe die Franchise bereits strukturelle Maßnahmen getroffen, um organisatorische Fehler auszuschließen. Auch Visaprobleme sollen sich 2026 nicht wiederholen. Unter der neuen Struktur werde frühzeitig geplant und professionell gearbeitet.

Neue ELF-Struktur: Teams haben mehr Mitsprache

Besonders positiv bewertet Ferretti die neue Form der ELF unter der Zusammenarbeit mit der EFA (Interessengemeinschaft der Teams).

„Ich finde es gut, dass die Teams mehr Kontrolle und Mitspracherecht haben. Die Franchises tragen diese Liga. Es ist nur logisch, dass sie stärker eingebunden werden.“

Er betont, dass nun strengere Standards für Professionalität, Compliance und wirtschaftliche Stabilität gelten – ein Schritt, den er ausdrücklich begrüßt:

„Alle Teams müssen zeigen, dass sie strukturiert arbeiten. Das ist richtig und wichtig.“

Die Mercenaries seien dafür gewappnet und hätten ihre Hausaufgaben gemacht.

Zwischen schwieriger Vergangenheit und Neuaufbau

Der Ruf der Mercenaries war zuletzt angeschlagen, organisatorische Unruhe und die generelle Wahrnehmung in der Schweiz erschwerten die Rekrutierung. Ferretti begegnet dem mit Offenheit:

„Es gab Fehler. Zweifel sind berechtigt. Aber ich setze auf Ehrlichkeit. Spieler spüren, ob jemand klar kommuniziert. Wir wollen Jungs, die die Herausforderung annehmen.“

Und offenbar trägt das bereits Früchte: Viele junge Schweizer Talente haben bereits Interesse signalisiert, und auch Spieler, die die ELF zuvor gemieden haben, hören der neuen Führung zu.

Visa, Struktur & Professionalität: „Dumm ist nur, wer denselben Fehler zweimal macht“

Ein weiteres Problem in 2025 waren unprofessionell gelöste Visafragen. Ferretti stellt klar, dass dieses Thema ab sofort höchste Priorität hat:

„In der Schweiz läuft das kantonal. Wenn du das zu spät beantragst, kann es Monate dauern. Dieses Jahr wird alles sauber geplant. Dumm ist nur, wer denselben Fehler zweimal macht.“

Man arbeite an mehreren Lösungen parallel, inklusive Backup-Spielern, die notfalls kurzfristig einspringen können.

Blick auf die Fans: Treue trotz Chaos

Besonders emotional sprach Ferretti über die Schweizer Fans:

„Unsere Fans waren der Wahnsinn. Trotz aller Probleme standen sie hinter uns. Das bedeutet uns enorm viel.“

Schon jetzt haben über 500 Fans für 2026 eine Dauerkarte reserviert, obwohl weder Kader noch Spielplan bekannt sind.

Helvetic Mercenaries Fans mit guter Stimmung – Foto: Foot Bowl/JUST SHOTS

Ferretti über die Zukunft: „Wir planen nicht für nächstes Jahr – wir planen für übernächstes“

Die neue Philosophie der Mercenaries ist langfristig ausgelegt.

„Unser Ziel ist nicht 2026. Unser Ziel ist, eine stabile Struktur für die nächsten Jahre aufzubauen.“

Auch das Verhältnis zu potenziellen Rivalen wie den Alpine Rams kommentiert Ferretti kurz und knapp:

„Offiziell sind wir das einzige Schweizer ELF-Team. Was andere machen, kann ich nicht beurteilen.“

Alle Infos von Wilson aus der Erdinger Brauhaus Webshow zusammengefasst:

  • Homegrown-Regel: Italien bleibt als Heimatmarkt bestätigt.
  • Wilson Ferretti wird Spieler und Sportdirektor zugleich.
  • Visastruktur wird frühzeitig und professionell organisiert.
  • Ein Nichtantritt wie 2025 darf nie wieder passieren.
  • Mercenaries arbeiten eng mit der neuen ELF-Führung zusammen.
  • Kaderaufbau: Fokus auf motivierte Schweizer Talente und hochkarätige Europäer.
  • Franchise will zu einem verlässlichen und stabilen Programm wachsen.
  • Erste Dauerkarten-Reservierungen überschreiten bereits die 500er-Marke.
Hendrik

Hendrik gründete Foot Bowl am 30. April 2021. Mail: footbowl@gmx.net

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