Die German Football League steht vor einer tiefgreifenden Veränderung. Die Mitgliedsvereine des Ligaverbundes GFL haben sich mit deutlicher Mehrheit für eine Strukturreform ausgesprochen, die eine Verkleinerung der ERIMA GFL von derzeit 16 auf künftig nur noch zwölf Teams vorsieht. Ziel ist es, die Attraktivität der Liga zu steigern und die Qualität auf und neben dem Feld zu verdichten.

Die Diskussion um eine Reform der beiden höchsten deutschen Football-Ligen – der ERIMA GFL und GFL2 – ist nicht neu, doch nun wurden erstmals konkrete Schritte beschlossen. Auf der Jahresversammlung des Ligaverbundes am 8. März in Offenbach wurde das Reformkonzept vorgestellt. In einem nachgelagerten digitalen Mitgliedertreffen zwei Wochen später fand der Vorschlag mit nur einer Gegenstimme und einer Enthaltung breite Zustimmung unter den Vereinen.
Leistung verdichten, Qualität steigern
Im Zentrum der Reform steht die Reduzierung der Liga auf zwölf Mannschaften, um das sportliche Niveau zu verdichten und einen wettbewerbsfähigeren, attraktiveren Ligabetrieb zu schaffen. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf dem sportlichen Bereich, sondern auch auf organisatorischen und wirtschaftlichen Aspekten.
„Die Liga und ihre Vereine müssen verschiedensten und stetig wachsenden Erwartungshaltungen im sportlichen, organisatorischen und wirtschaftlichen Bereich gerecht werden, um ein für alle Interessensgruppen attraktives Produkt anzubieten.“
Axel Streich, Vorsitzender des Ligaverbundes GFL
Schon vor drei Jahren wurden mit der Einführung der GFL-Ligastandards erste Maßstäbe für Professionalität und Infrastruktur gesetzt. Auch das Lizenzierungsverfahren des AFVD wurde zur Saison 2025 verschärft – ein Schritt, der bereits auf kommende Veränderungen vorbereitet hat.
Zeitplan: Übergangsphase bis spätestens 2028
Die Umsetzung der neuen Struktur erfolgt nicht abrupt, sondern schrittweise. Spätestens zur Saison 2028, idealerweise aber schon 2027, soll die neue Ligaform mit zwölf Teams Realität sein. Noch offen ist die konkrete Ausgestaltung der Auf- und Abstiegsregelung zwischen GFL, GFL2 und Regionalligen. Auch das bisherige Regionalprinzip bei der Ligazusammenstellung könnte fallen – dies würde eine komplette Neuordnung der Nord- und Südgruppe bedeuten.
Der Reformprozess folgt dabei einem klaren Plan: Zunächst wird mit dem Dachverband AFVD abgestimmt, wie die nächsten Schritte ausgestaltet werden. Der AFVD begrüßt die Reformpläne und kündigte bereits an, im Lizenzstatut für 2026 erste Maßnahmen umzusetzen.
Einigkeit als Signal
Besonders bemerkenswert: Die Mitgliedsvereine der GFL ziehen in dieser Frage geschlossen an einem Strang. Trotz möglicher individueller Nachteile für einzelne Vereine wurde das Reformvorhaben mit fast einstimmiger Mehrheit beschlossen.
„Wir haben jetzt eine klare Willensbekundung zur Veränderung und diskutieren nicht, warum etwas nicht geht, sondern wie wir das gemeinsame Ziel erreichen. Die Abstimmung hat gezeigt, dass die Vereine an einem Strang ziehen, sie die Liga gemeinsam weiterentwickeln wollen und dabei auch mal individuelle Vereinsinteressen hintanstellen.“
Axel Streich, Vorsitzender des Ligaverbundes GFL
Ausblick: Mehr Spannung, mehr Verlässlichkeit
Mit der Reform verfolgt die GFL das Ziel, ein verlässlicheres und spannendes Produkt zu schaffen – für Fans, Sponsoren, Spieler und Trainer gleichermaßen. Die Verdichtung auf zwölf Teams soll zu mehr ausgeglichenen Spielen, höheren medialen Interesse und besseren wirtschaftlichen Perspektiven führen. Auch in Hinblick auf die europäische Football-Landschaft könnte sich die GFL so stärker positionieren – als Ergänzung zur ELF.
Foot Bowl wird den Reformprozess in den kommenden Monaten weiter intensiv begleiten, über neue Details berichten und analysieren, welche Teams besonders von der neuen Struktur profitieren oder möglicherweise unter Druck geraten.