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Foto: Mijo – pacho4k

In einem der meist erwarteten Duelle der aktuellen ELF-Saison standen sich mit Rhein Fire und den Vienna Vikings die Finalisten der vergangenen Saison gegenüber. Vor über 20.000 Fans in der Merkur Spiel-Arena ging es nicht nur um Punkte, sondern auch um Prestige. Am Ende setzten sich die Vikings knapp mit 12:7 durch und beendeten Rhein Fires beeindruckende Serie von 358 Tagen ohne Niederlage. Doch trotz des Sieges bleiben Fragen offen, auf beiden Seiten.

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Dominanz am Boden trotz Rückschlag

Die Vikings mussten auf ihren Star-Runningback Karri Pajarinen verzichten, doch Johannes Schütz bewies eindrucksvoll, dass er mehr als nur ein Ersatz ist. Mit 92 Rushing Yards dominierte er am Boden und hielt die Offense am Laufen. Besonders in der Anfangsphase agierten die Österreicher zielstrebig: Rookie of the Year Noah Touré fing einen frühen Touchdown und brachte die Vikings damit in Front.

Amani Dennis – Foto: pacho4k

Dennoch zeigte sich früh ein Problem, das die Vikings über das gesamte Spiel begleiten sollte: die Chancenverwertung. Zwei verpasste Field Goals hielten Rhein Fire im Spiel und sorgten dafür, dass die Partie bis zur letzten Sekunde offen blieb. Die Offense wirkte trotz der frühen Führung nicht immer zwingend genug und hatte Probleme, in der Red Zone effektiv abzuschließen.

Vikings-Defense als Schließfach

Was die Offense schuldig blieb, machte die Defense wieder wett. Die Secondary der Vikings neutralisierte Rhein Fires Wide Receiver konsequent. Besonders Rory Starkey Jr. konnte über weite Strecken aus dem Spiel genommen werden, mit Ausnahme eines 68-Yard-Big Plays.

Linebacker Alexander Watholowitsch ragte dabei besonders heraus: Sechs Tackles, ein Sack und zwei Pass Deflections unterstrichen seine starke Leistung. Er wurde am Ende des Spiels mit dem „Man Of The Match“ Award von ran ausgezeichnet. Auch als Vikings-Quarterback Ben Holmes im dritten Viertel eine kostspielige Interception warf und Fire Momentum aufnahm, hielt die Defense stand. Besonders eindrucksvoll: der Goal Line Stand im letzten Drive, bei dem Jeffries bei einem vierten Versuch in der Endzone seinen Receiver überwarf.

Rhein Fire: Offensive Ideenlosigkeit trotz individueller Klasse

Bei Rhein Fire offenbarte sich eine problematische Eindimensionalität. Quarterback Chad Jeffries musste wegen des effektiven Vikings-Pass Rushs und fehlender freier Receiver oft selbst zu Fuß Raumgewinn erzielen. Insgesamt kam er auf 224 Passing Yards und 65 Rushing Yards. Trotzdem fehlte über weite Strecken die Variabilität im Angriff.

Die Laufspielversuche wirkten uninspiriert und wurden frühzeitig gestoppt. Dass ein einzelnes Big Play über Starkey Jr. als Highlight herausstach, spricht Bände über die offensive Ineffizienz. Hier wird Head Coach Jim Tomsula ansetzen müssen, um mehr Balance ins Spiel zu bringen.

Emotionen überkochen lassen

Während Vikings-Head Coach Chris Calaycay im Vorfeld noch betonte, dass es kein Rachespiel sei, zeigte sich auf dem Feld ein anderes Bild. Rangeleien, Trash Talk und emotionale Ausbrüche prägten die Begegnung.

Beide Teams leisteten sich je vier Strafen, die Vikings verloren dabei 35 Yards, Rhein Fire sogar 55 Yards. Gerade in engen Spielen können solche Disziplinlosigkeiten den Unterschied ausmachen. Für Rhein Fire, die ohnehin Probleme hatten, Rhythmus zu finden, kamen diese Strafen zu ungünstigen Zeitpunkten und unterbrachen mehrere potenzielle Drives.

Historischer Moment mit bitterem Beigeschmack

Die Niederlage bedeutete für Rhein Fire nicht nur das Ende der Siegesserie über fast ein Jahr, sondern auch die erste Heimniederlage in Düsseldorf seit 18 Jahren, wenn man das Rhein Fire aus NFL Europa Zeiten mit einberechnen möchte. Die Vikings hingegen festigten ihre Position als Top-Contender in der ELF und bleiben in der laufenden Saison ungeschlagen.

„Es fühlt sich großartig an. Ich konnte im letzten Finale nicht spielen, umso schöner ist dieser Sieg heute.“

Vikings Linebacker Alexander Watholowitsch im Interview auf Pro7maxx
Vienna Vikings – Foto: pacho4k

Viel Licht, aber auch Schatten

Die Vienna Vikings zeigten eine überzeugende Defensivleistung und bewiesen mentale Stärke in einem emotional aufgeladenen Spiel. Offensiv bleibt jedoch Luft nach oben, insbesondere in der Chancenverwertung und im Kicking Game. Rhein Fire hingegen muss sich fragen lassen, ob das eigene Spielsystem zu leicht ausrechenbar geworden ist. Eine Niederlage zur richtigen Zeit könnte jedoch ein wertvoller Weckruf sein. Fest steht: Dieses Duell bleibt eines der spannendsten Rivalitäten in der ELF und verspricht für den weiteren Saisonverlauf jede Menge Drama.

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Hendrik

Hendrik gründete Foot Bowl am 30. April 2021. Mail: footbowl@gmx.net

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