Rhein Fire hat einen zentralen personellen Schritt vollzogen und Christoph Lörcks als neuen General Manager verpflichtet. Die Verpflichtung kommt in einer Phase, in der das Franchise sowohl sportlich als auch organisatorisch vor einer Neuorientierung steht. Parallel dazu hat die NFL überraschend bestätigt, dass der Name „Rhein Fire“ auch künftig genutzt werden darf. Eine Entscheidung, die dem Club Gestaltungsspielraum für die kommenden Jahre gibt.
Ein General Manager, der nicht bei null beginnt
Lörcks, 53, arbeitet seit mehreren Wochen im Hintergrund am Neustart des Teams. In dieser Phase übernahm er bereits Scouting-Koordination, führte Gespräche mit Coaches und Spielern und erstellte erste Konzepte für den Kader 2026. Die offizielle Bestätigung seines Amts ist damit eher ein Startschuss als ein Einstieg.
Der studierte Sportwissenschaftler war zuvor in verschiedenen Funktionen bei den Cologne Centurions tätig, zuletzt als General Manager. Dort gelang es ihm, trotz schwieriger Ausgangslage Strukturen aufzubauen, ein konkurrenzfähiges Team zu formen und sportlich mehrfach über den Erwartungen abzuschneiden. Für Fire bringt er damit Erfahrung im operativen Tagesgeschäft mit – von Personalplanung über Vertragsprozesse bis zu sportlicher Organisation.
„Rhein Fire ist für mich das führende Football-Projekt in Europa. Die Chance, diese Entwicklung aktiv mitzugestalten, ist für mich ein klarer Antrieb“
Hintergrund, Netzwerk, Arbeitsweise
Lörcks ist seit 2005 als Unternehmer im Sport aktiv. In dieser Zeit war er in verschiedenen beratenden und leitenden Rollen tätig, oft an Schnittstellen zwischen Leistungsentwicklung, Organisationsstruktur und sportlicher Administration. Dieses Profil soll bei Fire nun eine Grundlage für den neuen Aufbau bilden.
Auffällig ist, dass Lörcks nicht nur aus der Management-Perspektive kommt: Als zweifacher 24-Stunden-Mountainbike-Weltmeister kennt er Belastungssteuerung, Wettkampfvorbereitung und Leistungsentwicklung aus eigener Erfahrung. Diese Sichtweise findet sich auch in seinem Führungsstil wieder, den er klar formuliert:
„Im Leistungssport gewinnt man nicht allein durch Talent, sondern durch Struktur und eine klare Idee.“
Im sportlichen Umfeld von Rhein Fire gilt Lörcks zudem als jemand, der nah an Coaches und Spielern arbeitet, ohne dabei Entscheidungswege zu verwischen. Dass sein Sohn Jannik Lörcks als Wide Receiver für Fire spielt, wurde intern bereits thematisiert. Vater und Sohn betonen, dass beide ihre Rollen strikt getrennt behandeln – ein Punkt, der im professionellen Setting eines europäischen Topteams relevant ist.
Fire zwischen Neuanfang und Klarheit
Die Verpflichtung von Lörcks erfolgt in einer Phase, in der sich Rhein Fire aus der European League of Football herausbewegt und gleichzeitig versucht, die eigene Zukunft strategisch zu ordnen. Wochenlang war unklar, ob die Franchise ihren bekannten Namen weiterführen darf. Hinter den Kulissen wurden Gespräche zwischen der Number One Sportbetriebs GmbH, den bisherigen Lizenzpartnern und der NFL geführt.
Nun ist klar: Die NFL hat der Betreiberfirma angeboten, den Namen „Rhein Fire“ künftig direkt zu nutzen. Erstmals ohne Zwischenschritte über andere Ligen. Damit bekommt Fire nicht nur Rechtssicherheit, sondern auch politische Handlungsfähigkeit für die kommenden Jahre. Für den sportlichen Bereich heißt das: Lörcks kann den Aufbau für 2026 planen, ohne dass grundlegende Identitätsfragen offen sind.
Was der GM sofort anpacken muss
Der neue General Manager übernimmt ein Team, das zuletzt sportlich erfolgreich war, aber strukturell größere Baustellen vor sich hat. Die wichtigsten Themen für die kommenden Monate:
- Kaderplanung 2026
- Vertragsgespräche mit Schlüsselspielern
- Zusammenstellung eines Coaching Staff
- Aufbau klarer sportlicher Prozesse außerhalb der bisherigen Liga
- Vorbereitung auf ein mögliches neues Wettbewerbsformat
Gespräche mit einer Reihe von Spielern, die Fire gerne halten oder neu verpflichten möchte, laufen bereits. Offiziell kommuniziert wurde davon bisher nichts.
Die nächsten Wochen entscheiden über die Richtung
Mit der Bestätigung des General Manager-Postens und der Zusage der NFL, den Namen „Rhein Fire“ weiterzuführen, hat das Franchise zwei entscheidende Fragen geklärt. Nun beginnt die Phase, in der sichtbar wird, wie Lörcks die mannschaftliche Ausrichtung angehen will und welche sportlichen Prinzipien die Grundlage für den Neustart bilden.
Klar ist: Rhein Fire versucht, die starken sportlichen Jahre nicht als Abschluss zu betrachten, sondern als Ausgangspunkt. Der Erfolg der kommenden Saison wird entscheidend davon abhängen, wie gut Lörcks und sein Team diese Übergangsphase gestalten.






