Marcel Heinisch
Am siebten Spieltag der ELF-Saison 2024 haben die Cologne Centurions nicht viel zu melden und verlieren mit 9:62 gegen Rhein Fire. Aber vor allem für Jadrian Clark war es ein besonderes Spiel: Der Fire-Quarterback warf den 100. Touchdown-Pass seiner ELF-Karriere.
Warum aber den Ball werfen, wenn der Lauf so gut funktioniert? Das müssen sich die Offense-Coaches von Rhein Fire vor dem Spiel gedacht haben. Denn Quarterback Jadrian Clark wirft den Ball bis zum Two-Minute-Warning der ersten Halbzeit nur sechsmal! Das erste Mal zu Beginn des zweiten Viertels: Kurz vor der gegnerischen Endzone findet er seinen Offensive Lineman Sven Breidenbach, der allein in der Endzone steht. Mit seinem ersten Versuch des Spiels erzielt der Quarterback auch seinen ersten Touchdown des Spiels.
Aber auch die Gäste aus Köln setzen auf den Run. Runningback Gerald Ameln bekommt immer wieder den Ball in die Hand. Auch Quarterback Isiah Weed bricht einmal zu einem großen Raumgewinn aus. Leider können die Centurions aus ihren ersten Drives aber nur ein Field Goal mitnehmen. Die restliche Zeit heißt es bei Rhein Fire aber Glen Toonga, Glen Toonga, Glen Toonga und nochmals Glen Toonga. Der Runningback erläuft immer wieder seine Yards und erzielt bis zum Ende des dritten Viertels gleich vier Touchdowns. Aber auch Receiver Kelvin McKnight Jr. wird ins Laufspiel mit eingebunden. Er bekommt er den Ball zweimal per Motion in die Hand gedrückt und läuft einmal für 49 Yards und einmal 57 Yards.
Zudem fängt McKnight noch einen ganz besonderen Touchdown. Er ist der Empfänger von Clarks 100. Touchdown-Pass in der ELF. In einem Zwei-Minuten-Drill benötigt der Quarterback nur drei Würfe, um über das Feld zu marschieren und McKnight in der Endzone zu finden. Clark ist somit erst der zweite Spieler in der Geschichte der ELF, dem dieser Meilenstein gelingt. Der andere? Erst im Spiel zuvor zwischen den Hamburg Sea Devils und den Paris Musketeers gelang Musketeers-Quarterback Zach Edwards derselbe Meilenstein.
Leider gelingt es den Centurions mit zunehmender Spieldauer nicht mehr, dem Gegner wirklich gefährlich zu werden. Zwar erzwingt die Defense zwei Fumbles von Clark, doch mehr als ein Touchdown von US-Receiver Carlos Hill springt im weiteren Spielverlauf nicht heraus. Vor allem, weil man auch selbst Fehler begeht. Zum einen verliert man selbst drei Fumbles. Zum anderen landet ein schlechter Snap bei einem Punt-Versuch an der eigenen drei-Yard-Linie, den Fire erobern und daraus Kapital schlagen kann. Beim Stand von 48:9 für Rhein Fire im dritten Viertel ist dann für einige Rhein-Fire-Starter wie Clark und Toonga der Tag beendet und ihre jeweiligen Ersatzmänner übernehmen. Doch auch diese dürfen glänzen. Runningback Sergey Kendus erläuft über 100 Yards am Boden. Quarterback Rohat Dagdelen und Receiver Leon Höltker zeigen eine tolle Chemie auf dem Feld und erzielen gleich zwei Big-Play-Touchdowns.
Rhein Fire feiert somit einen ungefährdeten 62:9 Sieg und scheint nach einem fast schon „holprigen“ Saisonstart nun wieder in die Spur gefunden zu haben. Für die Cologne Centurions bedeutet diese Packung nun die vierte Saisonniederlage und weiterhin der letzte Platz in der Western Conference.