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Foto: Roman Just

Die Diskussion, um den Einsatz von Importspielern in der German Football League, kommt immer wieder auf. Während einige Stimmen eine stärkere Förderung deutscher Athleten fordern, plädieren andere für den Erhalt des aktuellen Systems. In der neusten Folge der German Football League Webshow hat sich Ex-Wide Receiver und GFL-Experte Michael Mayer klar positioniert: Für ihn führt kein Weg daran vorbei, die besten Spieler – unabhängig von ihrer Herkunft – auf das Feld zu bringen.

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„Um das Niveau hochzuhalten, müssen die besten Spieler in die Liga kommen – egal, ob Franzosen, Serben oder Skandinavier“, so Mayer. Er selbst habe Saisons erlebt, in denen er als einziger Deutscher in der Offense gestartet sei. „Dann muss man sich eben reinkämpfen.“ Für ihn sei die GFL keine Hobbyvereinliga, sondern Leistungssport. Ziel sei es, Spiele zu gewinnen, und dafür brauche man die besten Athleten.

Auch in der Entwicklung heimischer Spieler sieht Mayer Vorteile. Deutschland verfüge nicht über Strukturen wie in den USA, wo Talente bereits an Highschools ausgebildet werden. Know-how aus dem Ausland – durch Coaches oder Mitspieler – sei daher entscheidend, um das Potenzial junger Akteure zu fördern. Eigene Erfahrungen hätten ihm gezeigt, dass gerade die Zusammenarbeit mit amerikanischen Spielern seine Karriere erst ermöglicht habe.

Kritisch sieht er dagegen die Haltung mancher Vereine, die das aktuelle System für finanziell kaum tragbar halten. So hatte beispielsweise Potsdam auf steigende Kosten und Stadionauflagen verwiesen. Mayer entgegnet: „Wenn ein Verein sagt, er kann sich 33 Imports nicht leisten, dann muss er eben weniger holen oder stärker auf die eigene Jugend setzen.“ Das Regelwerk sei nicht dazu da, Vereine vor ihrem eigenen Übermut zu schützen.

Tatsächlich war es in den vergangenen Jahren gerade Potsdam, das mit einer großen Zahl an Imports für sportliche Dominanz gesorgt hatte. Andere Teams, die stärker auf Eigengewächse angewiesen waren, konnten da kaum mithalten.

Zudem ergänzte der ehemalige Wide Receiver, dass er nicht für ein völlig unreglementiertes System sei. Vielmehr sei es ihm wichtig, die Zahl der Imports nicht künstlich nach unten zu korrigieren, nur um eine Quote zu schaffen. „Das Know-how und der Wettbewerb fördern das Niveau der Homegrowns, gerade auch aus den Jugendmannschaften“, stellte er klar. Ein Salary Cap hält er durchaus an dieser Stelle für sinnvoll. Entscheidend sei für ihn, dass Spielzeit durch Leistung erarbeitet werden müsse – und nicht allein durch Anwesenheit im Training „geschenkt“ werde.

Die Kernfrage bleibt: Soll die GFL härter durchgreifen und die Zahl der Importspieler begrenzen, um deutschen Talenten mehr Spielzeit zu ermöglichen? Oder ist es für die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Liga wichtiger, weiterhin die besten Spieler Europas – und darüber hinaus – auf dem Platz zu sehen? Mayer hat darauf eine klare Antwort: „Am Ende sollen die Besten gegen die Besten spielen. Das ist auch das, was die Zuschauer sehen wollen.“

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Justin Engel

Freier Sportjournalist

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