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Foto: Just Shots

Mit der Veröffentlichung des offiziellen Spielplans der European League of Football für die Saison 2025 rücken nicht nur Spieltage, Duelle und Stadien in den Fokus. Auch der sogenannte Strength of Schedule (SOS) liefert spannende Erkenntnisse. Die Kennzahl, die Auskunft über die durchschnittliche Stärke der Gegner eines Teams gibt, wurde in diesem Fall auf Basis der Leistungen der Saison 2024 berechnet. Je höher der Wert, desto schwieriger das Programm, das eine Mannschaft zu absolvieren hat. Für viele Teams ist die SOS ein Gradmesser der Herausforderung und ein möglicher Frühindikator für Überraschungen, Überforderungen oder Außenseiterchancen. Die Basis unserer Arbeit lieferte hier elfpedia

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Besonders hart trifft es in diesem Jahr die Raiders Tirol. Mit einem Wert von 96,4 führt das Team aus Innsbruck die Liste der schwersten Spielpläne an. Das liegt nicht zuletzt an den zahlreichen Begegnungen mit Playoff-Kandidaten wie Rhein Fire, den Madrid Bravos und den Vienna Vikings. Die Raiders stehen vor einer Saison, in der sie kaum Luft zum Verschnaufen bekommen werden. Gleichzeitig ist es genau dieses Umfeld, das das Team zu Höchstleistungen zwingen könnte und letztlich auch das Potenzial birgt, sich als echtes Spitzenteam zu etablieren.

Nur knapp dahinter folgen die Paris Musketeers mit einem SOS-Wert von 95,3. Die Franzosen, die in der Offseason mit personellen Umbrüchen auf Managementebene und einem kurzfristigen Stadionwechsel zu kämpfen hatten, stehen damit nicht nur sportlich, sondern auch organisatorisch unter Druck. Die Qualität der Gegner verlangt nach Stabilität, Kommunikation und einem klaren Plan – alles Dinge, die zuletzt nicht immer gewährleistet waren. Die Saison 2025 wird für Paris eine Bewährungsprobe, sowohl auf als auch abseits des Feldes.

Chris Voumbo (Paris Musketeers, #45) mit Ball wird von Viljo Lempinen (Berlin Thunder, #32) getacklet – Foto: Just Shots

Auch die Cologne Centurions haben ein schwieriges Jahr vor sich. Mit einem Wert von 95,0 liegt ihr Spielplan im oberen Belastungsbereich. Besonders brisant: Die Kölner starten mit einem neuen Quarterback und einem teils neu strukturierten Coaching Staff in die Saison. Zudem kommt ein großer Teil ihrer Spieler aus den unteren Ligen Deutschlands. Die Gegnerliste, unter anderem mit Frankfurt Galaxy, Raiders Tirol, Stuttgart Surge und Paris Musketeers, lässt kaum Raum für langsames Einfinden. Wer hier mithalten will, muss von Anfang an funktionieren.

Rhein Fire, der amtierende Champion, befindet sich mit einem SOS-Wert von 94,2 ebenfalls unter den Top-Fünf. Das ist wenig überraschend, denn Fire bleibt das Team, das alle schlagen wollen. Als Titelverteidiger begegnet man stets der höchsten Motivation der Gegner, gepaart mit einem Spielplan, der unter anderem Nordic Storm, Sea Devils, Raiders und Vikings beinhaltet. Dennoch ist Fire ein Team, das mit Druck umzugehen weiß. Die Frage wird eher sein, wie tief der Kader tatsächlich ist, wenn die Saison in ihre entscheidende Phase geht.

Vervollständigt wird die Spitzengruppe von den Hamburg Sea Devils. Mit 93,3 erwartet auch sie ein forderndes Jahr. Die Gegner, darunter Rhein Fire, Stuttgart Surge und Madrid Bravos, verlangen dem Team viel ab. Gerade für ein Programm, das sich seit 2024 im Umbruch befindet, ist Konstanz nun der Schlüssel. Ob Hamburg diese bereits wiedergefunden hat, wird sich früh zeigen.

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Im Mittelfeld der SOS-Rangliste finden sich Teams wie die Fehérvár Enthroners, die Helvetic Mercenaries oder auch Frankfurt Galaxy wieder. Ihre Spielpläne bringen eine gesunde Mischung aus Top-Gegnern und entwicklungsfähigen Teams mit sich. Frankfurt etwa trifft zwar auf Gegner wie Bravos, Surge und Musketeers, doch der Kader verfügt über ausreichend Tiefe und Erfahrung, um auch solche Aufgaben zu meistern. Für Franchises wie Fehérvár Enthroners und Helvetic Mercenaries bedeutet die Saison 2025 hingegen: Wenn man gegen etablierte Teams bestehen will, braucht es Disziplin, taktische Klarheit und die richtigen personellen Entscheidungen, besonders in den Schlüsselwochen der Saison.

Isaiah Weed (Cologne Centurions, #07) übergibt Ball an Emil Fuchs (Cologne Centurions, #24) – Foto: Just Shots

Am unteren Ende der Tabelle finden sich Berlin Thunder mit einem SOS-Wert von 89,6 wieder. Die Hauptstädter profitieren von einem vergleichsweise gemäßigten Spielplan. Ähnliches gilt für die Panthers Wrocław, Stuttgart Surge und besonders die drei mit dem wohl einfachsten Schedule: Nordic Storm (84,7), Prague Lions (82,3) und die Madrid Bravos mit einem SOS-Wert von nur 81,7. Das bedeutet nicht automatisch leichte Spiele, vielmehr eröffnen sich für diese Teams Chancen. Der Spielplan erlaubt eine stabilere Entwicklung, gibt Raum für Teamchemie und macht es wahrscheinlicher, dass ein früher Erfolg Schwung für den weiteren Saisonverlauf bringt. Gerade für ein Franchise wie Madrid, das mit Head Coach Weidinger und Quarterback Reid Sinnett große Ambitionen hat, ist diese Ausgangslage günstig. Stuttgart Surge hingegen, die sowieso als großer Favorit gelten, dürfte ein Durchmarsch in die Playoffs geradewegs auf dem Präsentierteller geboten sein.

Die Strength of Schedule ist kein endgültiger Erfolgsindikator. Verletzungen, Formschwankungen und unvorhergesehene Entwicklungen machen jeden Spielplan zu einer Wundertüte. Dennoch zeigt die SOS, welche Franchises mit besonderen Herausforderungen konfrontiert sind und wo realistische Chancen bestehen, über sich hinauszuwachsen. Ob Titelverteidiger, Neuling oder Außenseiter: Die Saison 2025 wird jedem Team alles abverlangen. Und am Ende werden es nicht die leichtesten Programme sein, die triumphieren sondern die, die sie am besten genutzt haben.

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Hendrik

Hendrik gründete Foot Bowl am 30. April 2021. Mail: footbowl@gmx.net

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