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Die Stuttgart Surge hat sich in den letzten Jahren als eines der führenden Franchises in der European League of Football etabliert. Doch nicht nur sportlich weiß das Team zu überzeugen, auch in Sachen Professionalisierung und Management spielt die Surge eine Vorreiterrolle in Europa. In einem Interview mit Suni Musa, dem General Manager des Franchises, beleuchten wir die Strukturen, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven der Surge abseits des Rasens.
Die Vision der Stuttgart Surge
Suni Musa, seit 2022 General Manager der Surge, beschreibt zu Beginn die Vision, mit der das Franchise ins Leben gerufen wurde. „Die Liga und wir als Franchise möchten den American Football, der trotz des NFL-Hypes immer noch zu den Randsportarten in Deutschland und Europa zählt, mehr ins Rampenlicht bringen und alle positiven Effekte dieser Sportart an die Jugend und an die Gesellschaft bringen.“ Diese Grundhaltung zeigt sich in den Initiativen und Projekten des Franchises, die auf eine langfristige Entwicklung und Integration des American Football in der deutschen Sportlandschaft abzielen.
Wachstum und Investoren
Ein entscheidender Faktor für den Erfolg sind natürlich die finanziellen Rahmenbedingungen. Musa erklärt, dass das Interesse an der Surge mit dem sportlichen Erfolg gewachsen ist: „Es ist wichtig, dass die Teilhaber auch wichtiges Know-how mit beisteuern, um der Franchise weiterhelfen zu können.“ Mit einer stetig wachsenden Owner-Gruppe und neuen Investoren, die sich für das Konzept und die Vision der Surge begeistern, ist das Franchise gut gerüstet für die Zukunft.
Budget und Personal
Die Kosten für den Betrieb eines Football-Teams sind nicht zu unterschätzen. Musa gibt einen Einblick in die Budgetentwicklung der Surge: „Die Budgets steigen mit den Einnahmen – je mehr Geld an Ticket- und Merchandiseverkäufen reinkommt, desto mehr investieren wir, um unsere Reichweite zu erhöhen.“ Im Team der Surge sind insgesamt vier Vollzeitkräfte beschäftigt, die sich um die sportliche Abteilung, das Marketing und die Franchiseverwaltung kümmern. Außerdem unterstützt eine wechselnde Anzahl von Praktikanten das Team, wobei in der letzten Saison zwei Praktikanten aktiv waren.
Eingehende Einnahmequellen und Sponsoring
Die Haupteinnahmequellen der Surge liegen im Sponsoring, Ticketverkäufen und Merchandise. Musa betont die Bedeutung des Sponsorings und wie das Franchise mit seinen Partnern zusammenarbeitet: „Wir kooperieren sehr eng mit unseren Partnern und zeigen ihnen, welchen medienwirksamen, aber auch kulturellen und sozialen Mehrwert der American Football bietet.“ Aktuell arbeitet die Surge mit etwa 30 Partnern zusammen. Die Verhandlungen mit neuen Sponsoren variieren stark: „Manche Verhandlungen ziehen sich über mehrere Wochen, andere stehen innerhalb der ersten Minute – das ist sehr unterschiedlich.“
Entwicklung und Ausgaben
Die beiden letzten Saisons waren sportlich zweifellos erfolgreich, was sich positiv auf die Beziehungen zu bestehenden Sponsoren und die Akquise neuer Partner ausgewirkt hat. „Ich denke, dass unsere Partner und Sponsoren wissen, dass sie sich auf uns verlassen können und wir gute Arbeit leisten. Das spricht sich ja auch auf verschiedenen Business Events herum.“
Musa bezieht sich auch auf die Herausforderungen der Ausgaben: „Viel Geld geht natürlich in die Gehälter, in das Equipment und in die Reisen zu den Auswärtsspielen.“ Konkrete Zahlen möchte Musa zwar nicht nennen, doch er betont, dass die Ausgaben im Einklang mit den Einnahmen stehen.
Die Zukunft der Stuttgart Surge
Auf die Frage, ob die Surge im Jahr 2024 bereits finanziell rentabel arbeiten wird, bleibt Musa optimistisch: „Wir richten aber den Blick in allererster Linie natürlich nach vorne und geben weiterhin alles dafür, dass unsere positive Entwicklung weitergeht.“
Die Kooperation mit dem Surge e.V. und den Stuttgart Scorpions ist ein Zeichen für die wachsende Verankerung des Franchises in der Region. Musa berichtet über laufende Projekte: „Wir sind im Austausch über Projekte in der Offseason und in der kommenden Saison. Der Surge e.V. wächst und wächst und auch hier sind schon einige Projekte mit Schulen in der Mache.“
Langfristige Ziele
Abschließend wird die langfristige Vision der Surge deutlich. Musa erklärt, dass das Franchise an einer nachhaltigen Entwicklung arbeite: „Wir denken hier in großen Sphären und Zeiträumen und wollen die Stuttgart Surge als Marke und als Organisation zu einem der Top-Standorte des American Football in Europa machen.“
Mit einem klaren Fokus auf Entwicklung und Professionalisierung bereitet sich die Stuttgart Surge auf die kommenden Jahre vor. Das Franchise hat bereits Wege geebnet, um eine herausragende Position im europäischen American Football einzunehmen.
Wir bedanken uns bei Suni Musa für die Einblicke in die Strukturen und Visionen der Stuttgart Surge und wünschen dem Team weiterhin viel Erfolg auf seinem Weg!