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Am heutigen Tag hat die European Football Alliance (EFA) ein neues offizielles Statement veröffentlicht und dabei eine Liste von zehn Teams genannt, die ab 2026 Teil der Liga sein sollen. Auffällig: Die Raiders Tirol, die in früheren Mitteilungen und internen Entwürfen noch als eines der Gründungsmitglieder geführt wurden, fehlen in der aktuellen Aufstellung.
Zu den bestätigten EFA-Teams zählen aktuell:
Frankfurt Galaxy, Vienna Vikings, Paris Musketeers, Rhein Fire, Nordic Storm, Madrid Bravos, Panthers Wrocław, Prague Lions, Stuttgart Surge und Berlin Thunder.

Damit schrumpft die Liste von ursprünglich elf auf zehn Teams. Genau das sorgt in der europäischen Football-Szene für neue Diskussionen und Spekulationen über die Zukunft der Raiders Tirol.
Fehlen die Raiders, weil sie sich entschieden haben – oder weil noch verhandelt wird?
Noch vor wenigen Wochen galten die Raiders Tirol als gesetzt für die EFA. Das Innsbrucker Franchise, das seit Jahren als eines der professionellsten Programme Europas gilt, war in Gesprächen rund um den Ligastart fest eingeplant. Dass sie nun nicht mehr genannt werden, könnte auf mehrere mögliche Szenarien hindeuten.
- Szenario: Die Raiders bleiben in der ELF
Ein Blick auf das offizielle Instagram-Profil der Raiders Tirol liefert einen interessanten Hinweis: In der Biografie des Accounts steht weiterhin „Member of the ELF“.
Das lässt darauf schließen, dass die Raiders auch 2026 Teil der European League of Football (ELF) bleiben könnten. Mit der kürzlich erfolgten Rückkehr von Head Coach Shuan Fatah, der die Raiders bereits zu nationalen und europäischen Titeln geführt hat, wäre diese Option durchaus plausibel. Die ELF würde durch die Raiders weiterhin einen traditionsreichen und sportlich starken Standort in Österreich behalten. - Szenario: Rückkehr ausschließlich in die Austrian Football League (AFL)
Eine weitere Möglichkeit wäre eine Rückkehr in die Austrian Football League (AFL). In dieser Liga waren die Raiders jahrzehntelang eine dominierende Kraft, bevor sie 2022 in die ELF wechselten. Seit dem spielte lediglich die zweite Garde der Raiders in der AFL.
Ein solcher Schritt würde für eine strategische Neuausrichtung sprechen – möglicherweise hin zu einer stärker regional verankerten, finanziell stabileren Ausrichtung. Bislang gibt es dafür jedoch keine offizielle Bestätigung. - Szenario: Offene Verhandlungen mit der EFA
Ein drittes Szenario könnte sein, dass sich die Raiders weiterhin in Gesprächen mit der EFA befinden. In der Football-Community kursieren bereits Berichte, wonach die Munich Ravens ebenfalls mit einem Wechsel in die neue Liga in Verbindung gebracht werden. Dort soll es jedoch noch vertragliche Unstimmigkeiten geben.
Ähnliche Umstände könnten auch bei den Raiders der Grund sein, warum sie bislang nicht offiziell aufgeführt werden – etwa weil noch Details zu Lizenzfragen, Sponsoren oder Medienrechten geklärt werden müssen.
Laut Informationen von Foot Bowl ist Szenario 2 am wahrscheinlichsten. Das Franchise steht wohl kurz vor der Auflösung.
Mögliche Entwicklung: Zwei Ligen, ein Markt
Mit der Gründung der European Football Alliance (EFA) steht der europäische Football möglicherweise vor einer historischen Weichenstellung. Sollten die Raiders Tirol als Franchise sich nicht auflösen und tatsächlich in der ELF verbleiben und andere Teams wie die Munich Ravens zur EFA wechseln, könnte Europa ab 2026 tatsächlich zwei parallele Topligen erleben:
- Die European League of Football (ELF), die ihren eingeschlagenen Weg mit zentraler Organisation, festen Franchises und Lizenzstrukturen fortsetzt.
- Die European Football Alliance (EFA), die sich als Liga „von den Teams, für die Teams“ versteht – mit stärkerer Eigenverantwortung der Organisationen.
Ein solches Nebeneinander wäre für die europäische Footballlandschaft neu und könnte sportlich wie wirtschaftlich zu einem intensiven Wettbewerb führen. Gleichzeitig besteht die Gefahr einer Zersplitterung von Ressourcen, Aufmerksamkeit und Talenten.
Was bedeutet das für die Raiders Tirol?
Die Raiders Tirol befinden sich aktuell an einem Scheideweg. Unter Head Coach Shuan Fatah ist die sportliche Kompetenz gesichert, doch die Frage nach der passenden Plattform bleibt offen.
Die Organisation verfügt über die Strukturen, um sowohl in der ELF als auch in einer alternativen Liga wie der EFA konkurrenzfähig zu sein. Entscheidend wird sein, welche sportliche, wirtschaftliche und mediale Perspektive die Verantwortlichen für die kommenden Jahre als nachhaltiger einschätzen.
Bislang gibt es keine offizielle Stellungnahme aus Innsbruck. Weder die ELF noch die EFA haben sich zu den Gründen geäußert, warum die Raiders in der aktuellen Mitteilung fehlen.
Fazit
Das Fehlen der Raiders Tirol in der neuen EFA-Erklärung wirft zentrale Fragen für die Zukunft des europäischen Footballs auf.
Bleiben sie Teil der ELF, kehren sie ausschließlich in die AFL zurück oder führen sie noch Gespräche mit der EFA?
Klar ist: Ihre Entscheidung wird eine Signalwirkung haben – sowohl sportlich als auch strategisch.
Ob Europa 2026 tatsächlich zwei große Footballligen erleben wird, bleibt abzuwarten. Doch eines steht schon jetzt fest: Die kommenden Monate werden richtungsweisend für die Zukunft des europäischen Footballs.