Abspaltung statt Einheit: Mehrere Topteams fehlen im neuen Verbund
Die offiziell angekündigte Wiedervereinigung der European Football Alliance und der European League of Football ab 2026 sollte eigentlich für Stabilität im europäischen Football sorgen. Doch immer klarer wird: Nicht alle bedeutenden Organisationen schließen sich der neuen Struktur an. Rhein Fire, die Vienna Vikings, Berlin Thunder und die Panthers Wroclaw gehören nicht zu den Teams, die in die neue Liga integriert werden.

Diese Liste könnte jedoch noch länger werden. Immer mehr Anzeichen sprechen dafür, dass sich zusätzliche Franchises dem EFA/ELF-Konstrukt verweigern und stattdessen alternative Wege prüfen.
Thywissen bestätigt: Fire geht nicht in die EFA
Rhein Fire General Manager Daniel Thywissen äußerte sich im Gespräch mit Foot Bowl sehr eindeutig. Auf die Frage nach einer EFA-Teilnahme erklärte er:
„Ich sage mal so viel. Wir sind nicht Teil der EFA.“
Zudem bekräftigte er, dass die Organisation bewusst an ihrem bestehenden Konzept festhält:
„Wir halten an unserem Modell fest, das momentan sehr gut aussieht.“
Diese Aussagen zeigen deutlich: Fire verfolgt eine eigene Strategie – und diese könnte mit neuen Investorenstrukturen zusammenhängen.
Mehr Teams planen offenbar einen eigenen Weg
Besonders brisant war Thywissens Hinweis, dass nicht nur vier Franchises betroffen sind. Auf die Frage, ob es bei diesen Teams bleibt, antwortete er:
„Es sind noch mehr Teams. Mehr wird in Kürze veröffentlicht.“
Das deutet auf eine größere Bewegung hin. Hinter den Kulissen scheint sich ein alternatives Modell zu formieren, das möglicherweise auf privaten Investoren basiert und eine konkurrenzfähige Liga jenseits der EFA/ELF-Struktur schaffen könnte.
In Kombination mit den anderen Entwicklungen entsteht das Bild einer Liga, die sich zwar offiziell stabilisiert, im Hintergrund jedoch wichtige Marken verlieren könnte.
Droht eine Abwanderung insolvenzbedrohter Franchises?
Auch die Situation der Stuttgart Surge spielt in diese Gemengelage hinein. Nach der Insolvenzanmeldung befindet sich die Organisation in einer unsicheren Position. Für Teams in finanziellen Schwierigkeiten könnte eine investorengetriebene Alternativliga zur letzten Option werden. Sollte sich ein stark finanziertes, unabhängiges Modell etablieren, könnten Clubs wie Surge und Thunder diese Chance nutzen, um weiter professionellen Football anzubieten – außerhalb der ELF/EFA-Struktur.
Neue Franchises wie die Alpine Rams tauchen erstmals auf
Ein zusätzlicher Faktor: Auf der europäischen Football-Landkarte erscheinen neue Namen wie die Alpine Rams, die bisher keiner Liga zugeordnet sind. Es ist unklar, ob diese neuen Franchises:
- sich der neuen ELF/EFA anschließen,
- Teil einer möglichen Investorenliga werden,
- oder eigenständige Projekte bleiben.
Ihr Auftauchen verstärkt den Eindruck, dass Akteure hinter den Kulissen aktiv an neuen Strukturen arbeiten.
Entsteht eine zweite Profi-Liga in Europa?
Die Entwicklungen der vergangenen Tage deuten auf eine potenzielle Spaltung hin. Während die EFA/ELF ihr Governance-Modell vereinheitlicht und auf langfristige Stabilität setzt, könnte parallel dazu eine investorenfinanzierte Liga entstehen, die Teams wie Fire, Vikings und möglicherweise weitere namhafte Franchises umfasst.
Für den europäischen Football wäre das ein Szenario mit großer Tragweite: Zwei parallel existierende professionalisierte Ligen mit unterschiedlichen Strukturen, Investorengruppen und sportlichen Philosophien.
Ein entscheidender Moment für den europäischen Football
Noch sind viele Fragen offen. Doch die aktuellen Hinweise sprechen dafür, dass sich der Markt drastisch verändern könnte. Ob es am Ende zu zwei konkurrierenden Ligen oder einer erweiterten Lösung kommt, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.
Welches Franchise spielt wo?
EFA/ELF
- Frankfurt Galaxy
- Munich Ravens
- Raiders Tirol
- Madrid Bravos
- Paris Musketeers
- Prague Lions
- Helvetic Mercenaries
- Nordic Storm
- England (London Guard)
- Italien (Milano Giants)
- Hamburg Sea Devils
Investoren Liga
- Rhein Fire
- Vienna Vikings
- Berlin Thunder
- Panthers Wroclaw
Noch ungewiss
- Alpine Rams
Wahrscheinlich raus
- Cologne Centurions
- Stuttgart Surge (Insolvent)
- Fehervar Enthroners (Teil der AFL)






