Fotos: Foot Bowl/Just Shots
Zwei Fullbacks, zwei Karrieren, zwei Legenden – Patrick Poetsch und Leon Helm beenden ihre Laufbahnen
Der deutsche Football verliert zwei seiner prägendsten Fullbacks: Sowohl Patrick Poetsch als auch Leon Helm haben das Ende ihrer aktiven Karriere bekanntgegeben. Zwei Persönlichkeiten, die über Jahre hinweg den American Football in Deutschland mitgeprägt haben – auf und neben dem Feld.
Patrick Poetsch – vom Remscheider Eigengewächs zum zweifachen ELF-Champion
Nach 21 Saisons Football ist Schluss: Patrick Poetsch, Fullback und Long Snapper der Rhein Fire, hat in einem emotionalen Post seinen Rücktritt verkündet.
„Nach 21 Football-Saisons habe ich beschlossen, mich von dem Spiel zurückzuziehen, das ich so sehr liebe.“

Er blickt auf eine außergewöhnliche Karriere zurück, die ihn von Remscheid bis auf die größten Bühnen des europäischen Footballs führte.
Poetsch begann 2005 bei Remscheid Amboss, ehe er über Stationen in Kanada und Iowa zu einem zentralen Teil des deutschen Football-Systems wurde. Mit Rhein Fire fand er schließlich sein sportliches Zuhause. Hier erlebte er seine größten Erfolge und feierte 2023 und 2024 gleich zwei ELF-Championships in Folge.
Mit seiner kompromisslosen, harten Spielweise, seinem Teamgeist und seiner Loyalität galt Poetsch als einer der letzten „klassischen“ Fullbacks. Ein Spieler, der jeden Snap körperlich dominierte. Er war deutscher Nationalspieler und verkörperte über viele Jahre das Ideal eines echten Teamleaders.
In seinem Abschied betonte er die Dankbarkeit gegenüber Mitspielern, Coaches und Fans:
„Football hat mir im Laufe meines Lebens so viel gegeben – einige meiner größten Erfolge, aber auch meine größten Enttäuschungen
Und mit einem Satz, der sinnbildlich für viele Footballer steht, beendet er sein Statement:
„Jeder liebt Football, aber Football liebt niemanden zurüc
Ein Satz, der nachklingt und den Abschied eines Spielers markiert, der über zwei Jahrzehnte das Rückgrat seiner Teams war.
Leon Helm – ELF-Champion und Nationalspieler sagt Goodbye
Auch Leon Helm, zuletzt Fullback der Stuttgart Surge, beendet seine aktive Laufbahn. Der 30-Jährige feierte in der Saison 2025 seinen größten Erfolg, als er mit der Surge den ELF Championship Game Titel gewann.
Helm war über viele Jahre hinweg Teil des deutschen Football-Spitzenfelds, spielte für mehrere Teams in der GFL und ELF und trug zuletzt regelmäßig das Trikot der deutschen Nationalmannschaft. Seine physische, kompromisslose Spielweise machte ihn zu einem der härtesten Fullbacks Europas. Ein Spieler, der im Blocking keine Kompromisse kannte, aber abseits des Feldes als ruhiger, freundlicher und bodenständiger Charakter geschätzt wurde.
In seinem Abschiedspost schrieb Helm über fast zwei Jahrzehnte Football – von den GFL Juniors bis hin zur European League of Football. Er sprach von Dankbarkeit, Disziplin, Durchhaltevermögen und dem Stolz, Teil einer Ära gewesen zu sein:
„Ich trete mit innerem Frieden zurück, im Wissen, dass ich dem Football alles gegeben habe und dass das Beste noch kommen wird
Nach 19 Jahren im Leistungssport zieht Helm nun einen Schlussstrich und blickt auf eine Karriere zurück, die von Erfolg, Leidenschaft und unzähligen Erinnerungen geprägt war.

Zwei Karrieren, die den deutschen Football geprägt haben
Sowohl Patrick Poetsch als auch Leon Helm stehen sinnbildlich für eine Generation von Footballspielern, die den Sport in Deutschland auf ein neues Level gehoben hat.
Beide waren Teamplayer, Leader und Mentoren. Spieler, die auf dem Feld für kompromisslosen, harten Football standen, aber abseits des Rasens durch ihre Bodenständigkeit, Kollegialität und Freundlichkeit auffielen.
Mit ihren Rücktritten endet ein Kapitel, das von harter Arbeit, Loyalität und sportlicher Leidenschaft geprägt war. Zwei Fullbacks, die ihre Position mit Stolz verkörperten und deren Einfluss in der ELF- und GFL-Geschichte spürbar bleiben wird.






