Foto: Just Shots
Es war das letzte Heimspiel der Hauptrunde 2025 für die Munich Ravens und sie machten es zu einem besonderen: In blau-weißer Rauten-Kluft liefen die Münchener zum „Hoam Coming“ auf und feierten vor 4.585 Fans einen 30:27-Erfolg gegen die Madrid Bravos. Ein Spiel, das erst in den allerletzten Sekunden entschieden wurde.

Stotterstart mit Big Plays
Die Gäste aus Spanien, die erst spät zum Warm-up erschienen, eröffneten die Partie im Angriff. Mit der besten Offense der Liga um Quarterback Reid Sinnett ging es schnell in die Hälfte der Ravens, doch ein Turnover on Downs verhinderte frühe Punkte. Münchens Offense brauchte ebenfalls etwas, kam aber im zweiten Drive ins Rollen. Running Back Justin Rodney brach auf der linken Seite durch und sprintete 84 Yards zum 7:0.
Madrid konterte mit einer starken Phase von Running Back Justus Seelig, der immer mehr zum Dreh- und Angelpunkt der Offense wird. Ein Pitch-Play von Sinnett wurde nach Challenge der Ravens zwar nicht als Fumble gewertet, aber im vierten Versuch blieb Seelig an der Endzone hängen. Der nächste Angriff der Bravos saß: Receiver Cruickshank brachte die Gäste in Position, Jordi Torrededia fing den Pass zum 7:7-Ausgleich.

München reagierte mit einer Umstellung auf mehr Passspiel. Malik Stanley Jr. und der wiedergenesene Marvin Rutsch fingen mehrere Bälle, letzterer erzielte mutterseelenallein das 14:7. Madrid drängte kurz vor der Pause erneut auf Punkte, doch Seelig verlor den Ball nach einem Pass, und Free Safety Cole Coleman griff sich eine spektakuläre Interception.
Madrid dreht auf – Ravens antworten spät
Im dritten Viertel brachte Sinnett die Bravos wieder heran: Erst ein Scramble zum 14:13, dann aber der Rückschlag, der Extrapunkt wurde geblockt und Seelig verletzte sich am Fuß, konnte später jedoch zurückkehren. Die Bravos gingen im Schlussviertel durch einen Pass auf Eduard Molina und eine erfolgreiche Two-Point-Conversion mit 21:14 in Führung.
Nun mussten die Ravens liefern. Quarterback Russell Tabor fand Stanley an der Sideline und wenig später bediente er Tight End Julian Malki völlig frei in der Endzone. Die Two-Point-Conversion lief Tabor selbst, 22:21 für München. Madrid schlug sofort zurück: Molina erhöhte auf 27:22, die Conversion misslang.
Tabor mit eiskaltem Game-Winning-Drive
Mit gut drei Minuten auf der Uhr marschierten die Ravens das Feld hinunter. Tight End Okonkwo brachte sie direkt an die Endzone und Tabor, der vor der Saison viel Kritik einstecken musste, schob sich per Quarterback Sneak zur 28:27-Führung hinein. Auch die Conversion verwandelte er selbst – 30:27.
Madrid bekam noch eine Chance: Nach einem guten Return probierte es Kicker Alvaro Penas aus 56 Yards, der Ball hatte die Länge, segelte aber bei auslaufender Uhr weit links am Gestänge vorbei.
Historischer Rekord für Reid Sinnett
Trotz der Niederlage stellte Bravos-Quarterback Reid Sinnett einen ELF-Rekord auf. Mit nun 3.594 Passing Yards in dieser Saison übertraf er die bisherige Bestmarke von Jadrian Clark aus 2023. In seiner ersten ELF-Spielzeit kommt Sinnett außerdem auf 44 Touchdowns bei nur vier Interceptions. Das ist ein QBR von 137, was Liga-Spitze ist.
Ausblick
Mit dem zehnten Saisonsieg festigen die Ravens ihre Position unter den Playoff-Topteams und reisen zum Hauptrundenabschluss zu den Wroclaw Panthers. Die Bravos treten zeitgleich bei Frankfurt Galaxy an und müssen gewinnen, um in die Playoffs zu kommen.
Munich Ravens im Sonderjersey – Fotos: Just Shot


