Die Abspaltung der Vienna Vikings, Rhein Fire, Panthers Wroclaw und Berlin Thunder aus der European Football Alliance hatte in den vergangenen Wochen und Monaten für erhebliche Bewegung im europäischen Football gesorgt. Nun folgt der nächste große Schritt: Mit der American Football League Europe (AFLE) wurde offiziell eine neue Liga vorgestellt, die sich bewusst als stabiles, langfristiges Fundament für American Football auf dem Kontinent positioniert.
Stabilität statt Spekulation – AFLE setzt auf langfristige Finanzierung
Die AFLE betont in ihrer ersten offiziellen Mitteilung vor allem eines: Stabilität. Ein US-basiertes Family Office finanziert die Liga für mindestens fünf Jahre vollständig vor, ein deutlicher Kontrast zu den turbulenten Entwicklungen der vergangenen Saison in der ELF. Mit festen Liga-Standorten, klaren Strukturen und voll angestellten Mitarbeitenden in Football Operations, TV-Produktion, Statistik, Marketing und Administration setzt die Liga von Beginn an auf Professionalität.
Geleitet wird die operative Ebene vom erfahrenen Football-Manager Frank Wendorf. Zusätzlich begleitet Till Grönemeyer, bekannt aus der Startup- und Organisationsentwicklung, die Liga als Leiter des Advisory Boards.
The League Europe – ein neuer Markenauftritt für eine neue Ära
Während der rechtliche Name AFLE bleibt, wird die Liga nach außen unter der Marke The League Europe auftreten. Ein modernes Branding, das laut eigener Aussage nicht widerspiegeln soll, wo der Football herkommt. sondern wohin er sich entwickeln soll.
Die Liga betont Werte wie Familie, Gemeinschaft und Resilienz. Geschichten über Ländergrenzen hinweg, lokale Einbindung und transparente Kommunikation sollen den Football europaweit wieder näher an die Fans bringen.
Diese Länder sind bereits bestätigt – überraschend: Monaco
Die Liga nennt offiziell sieben Länder, die bereits fest zugesagt haben:
- Österreich
- Frankreich
- Deutschland
- Italien
- Monaco
- Polen
- Vereinigtes Königreich
Besonders interessant: Monaco.
Bisher existierte in dem Fürstentum noch nie ein europäisches Football-Franchise. Dass die AFLE Monaco als eines der Kernländer nennt, ist eine echte Überraschung und könnte auf ein völlig neues Marktmodell hindeuten – möglicherweise ein internationales Prestigeprojekt, das stark von lokalen Investoren getragen wird.
Auffällig fehlen dagegen Länder, die bisher fester Bestandteil der ELF waren:
- Dänemark (Nordic Storm)
- Spanien (Madrid Bravos)
- Tschechien (Prague Lions)
Kein Zufall: Alle drei Organisationen sind Teil des neuen EFA-Verbunds („European Football Association“) und bleiben vorerst außerhalb der AFLE-Strukturen.
Start 2026 – erstes Championship Game bereits terminiert
Die erste Saison der AFLE beginnt 2026, Ticketverkäufe starten im Januar desselben Jahres. Das erste Championship Game ist bereits geplant:
6. September 2026 in Deutschland
Ein ambitionierter Zeitplan, der zeigt, dass die Liga ihre Struktur bereits weitgehend aufgebaut hat.
Fokus auf Spieler, Coaches und Integrität des Sports
Ein zentraler Punkt der Veröffentlichung: Die Liga will ein sicheres, langfristig planbares Umfeld schaffen – sowohl finanziell als auch sportlich. Zu den erklärten Zielen gehören:
- zuverlässige Bezahlung
- stabile Organisation ohne kurzfristige Änderungen
- Schutz der sportlichen Integrität
- Aufbau einer Liga, die mindestens ein Jahrzehnt Bestand hat
- vollständige Transparenz gegenüber Fans und Teams
Über 60 europäische Schiedsrichter haben sich der AFLE bereits angeschlossen, mehrere Clubs sind für 2026 bestätigt.
Ein Neubeginn für europäischen Football?
Mit klaren Strukturen, finanzieller Absicherung und einem ungewöhnlich professionellen Setup wirkt die AFLE wie ein Gegenentwurf zu den Entwicklungen der vergangenen Monate in der ELF. Gleichzeitig bleiben viele Fragen offen: Welche Teams sind beteiligt? Wie sieht das sportliche Format aus? Und welche Rolle spielt Monaco wirklich?
Eines steht jedoch fest: Die Gründung der AFLE markiert den Beginn eines neuen Wettbewerbs im europäischen Spitzenfootball – und die nächsten Wochen werden entscheidend dafür sein, wie sich das Kräfteverhältnis in Europa langfristig verändert.
