Für viele Fans der European League of Football (ELF) war es zwar keine Überraschung, aber dennoch ein Schreckmoment: Mehrere Franchises haben sich von der bisherigen Spitzenliga abgewandt und sich der European Football Alliance (EFA) angeschlossen. Diese will mit einer eigenen Liga näher an das Beispiel der NFL rücken. Damit stellt sich die Frage, ob die NFL als größter Player des Sports in Europa künftig beratend eingreifen könnte.
Alexander Steinforth: „Uns liegt es fern, da irgendwelche Ratschläge zu erteilen“
In einem Interview mit sport.de, das eigentlich den NFL-Spielen 2026 und 2028 in Deutschland gewidmet war, kam auch die Situation in den europäischen Ligen zur Sprache. NFL-Deutschlandchef Alexander Steinforth machte dabei deutlich: „Es ist ohnehin so, dass wir mit den Ligen im engen Austausch sind und eine gute Beziehung haben.“ Er betonte, dass die ELF oder die GFL nicht als Gegner gesehen werden, sondern „als komplementäre Ligen, die sich jetzt keine Aufmerksamkeit gegenseitig wegnehmen.“
Zugleich verwies der Chef darauf, dass Football auf kleinerer Ebene eine besonders komplexe Sportart sei, die mit großen Herausforderungen verbunden ist. Deshalb liege es ihm fern, sich inhaltlich einzumischen: „Aber uns liegt es fern, da irgendwelche Ratschläge zu erteilen und zu sagen, so und so müsst oder sollt ihr das machen.“
Unterstützung statt Vorgaben
Stattdessen versteht sich die NFL als Partner, der dort hilft, wo es möglich ist. „Wir sind nicht derjenige, der da Ratschläge erteilt, sondern versuchen bestmöglich zu unterstützen, wo es geht“, erklärte Steinforth. Wie das aussieht, habe die Vergangenheit bereits gezeigt – etwa bei der Förderung von Flag Football, bei der Fanaktivierung oder durch die Vermittlung von Partnerschaften zwischen NFL- und ELF-Teams.
Genau darin sieht Steinforth die richtige Rolle der NFL in Europa: nicht durch Vorgaben oder Belehrungen, sondern durch Unterstützung. „Das ist die Rolle, die wir da im Zusammenspiel für uns sehen“, fasste er zusammen.
