Foto: Sascha Sonnenberg
Die Kiel Baltic Hurricanes haben am Wochenende ein Ausrufezeichen gesetzt. Mit einer kompromisslosen Abwehrleistung siegte das Team von Head Coach Timo Zorn bei den Munich Cowboys im altehrwürdigen Dantestadion klar mit 21:0. Es war nicht nur der fünfte Saisonsieg für die Schleswig-Holsteiner, sondern auch ein Statement im Rennen um die Playoffs der ERIMA GFL.

Ein Sieg, der Geschichte schreibt
Das Duell zwischen Nord- und Südvertreter war ein seltenes: Zum ersten Mal seit 2011 standen sich beide Teams gegenüber, und für die Kieler war es gar der erste Auftritt in München seit 25 Jahren. Entsprechend groß war die Spannung im Vorfeld und die Hurricanes lieferten.
Kiel setzt frühes Zeichen
Bereits im ersten Quarter sorgte die Offense für die Grundlage: Quarterback PJ Settles (#9) fand Wide Receiver Chandler Smith (#14) über 27 Yards in der Endzone. Anousheh Fulford (#7) verwandelte den Extrapunkt zum 7:0.
Es sollte für lange Zeit der einzige Score des Spiels bleiben, denn beide Defenses bestimmten das Geschehen. Kiel zeigte in dieser Phase aber schon, dass man sowohl im Pass Rush als auch in der Secondary hellwach war.
Defensive „Shutout“-Show
Die Kieler Defense erwischte einen Sahnetag. Über vier Quarter hinweg wurde der Münchener Angriff um Quarterback Zach Whitehead (#17) weitgehend neutralisiert. Druck aus der Defensive Line zwang Whitehead immer wieder zu unpräzisen Würfen.
Der entscheidende Moment kam im dritten Viertel: Kurz vor der eigenen Endzone setzte die Kieler Front den Cowboys-Quarterback unter Druck, dessen Pass in den Händen von Angelo Blake landete. Die Interception in der Endzone raubte den Münchnern ihre beste Gelegenheit, Punkte aufs Board zu bringen.
„Eine Zu-Null-Leistung in München, das ist eine Wahnsinnsleistung unserer Defense. Ein Riesensprung nach vorne.“
Head Coch Timo Zorn

Entscheidung im Schlussviertel
Erst im vierten Quarter machten die Hurricanes den Sack zu. Mit zwei weiteren Touchdowns sorgten sie für klare Verhältnisse. Die Offense fand jetzt die nötige Durchschlagskraft, während die Defense weiterhin jeden Münchener Angriff im Keim erstickte.
Am Ende stand ein 21:0-Erfolg, der nicht nur den Spieltag prägte, sondern auch für Selbstvertrauen in Kiel sorgt.
Englmann Bowl – Bruderduell in München
Besonderen Charme hatte das Spiel durch die persönliche Geschichte zweier Brüder: Benedikt Englmann, der seine ersten GFL-Spiele einst im Münchener Dantestadion bestritt, lief diesmal im Hurricanes-Trikot auf. Sein Bruder Vinzent Englmann stand als Linebacker auf der Gegenseite für die Cowboys auf dem Feld.
Das Familienduell wurde von Kieler Seite humorvoll als „Englmann Bowl“ bezeichnet, am Ende durfte Benedikt den Sieg feiern.

Tabellensituation und Ausblick
Mit dem Sieg verbessern die Kiel Baltic Hurricanes ihre Bilanz auf 5–5 und bleiben damit im Rennen um den vierten Playoff-Platz in der GFL Nord. Für die Munich Cowboys (5–4) bedeutet die Niederlage hingegen einen Dämpfer im Kampf um die Süd-Playoffs.
Schon am kommenden Wochenende geht es für die Hurricanes weiter: Beim „Salute to Service Gameday“ in Kiel empfangen sie die Düsseldorf Panther. Diese Partie hat Endspiel-Charakter. Der Gewinner wahrt realistische Chancen auf den Einzug in die Playoffs.
Fazit
Die Kiel Baltic Hurricanes haben mit ihrem Shutout-Sieg in München ein sportliches Ausrufezeichen gesetzt. Eine überragende Defense, ein geduldiger Angriff und der unbedingte Wille machten den Unterschied. Für Kiel könnte dieses Spiel der Wendepunkt in der Saison 2025 gewesen sein und ein entscheidender Schritt in Richtung Playoffs.