Foto: Just Shots
Mit einem eindrucksvollen 60:20-Auswärtssieg bei den Helvetic Mercenaries halten die Prague Lions ihre Playoff-Hoffnungen am Leben und das entgegen vieler Erwartungen. Vor der Saison noch als Außenseiter gehandelt, steht das Team aus der tschechischen Hauptstadt nun bei sechs Siegen und vier Niederlagen, genau wie Rhein Fire und die Paris Musketeers. Lediglich die tückische „Strength of Schedule“-Regelung verhindert aktuell den offiziellen Einzug ins Playoff Picture.

Blitzstart der Prague Lions mit Special Teams und Defense
Die Lions legten einen Traumstart hin. Gleich beim ersten Punt der Mercenaries war William Patterson zur Stelle. Sein Punt Return Touchdown brachte die Gäste in Führung. Nur wenig später erhöhte Defensive Back Ken Hike Jr. mit einem Pick-Six. Noch bevor sich die Mercenaries sammeln konnten, lag Prag bereits zweistellig vorn.

Mercenaries mit kurzer Antwort, dann übernimmt Prag komplett
Die Schweizer gaben sich jedoch nicht sofort geschlagen. Mit zwei starken Touchdown-Drives glichen sie das Spiel zwischenzeitlich auf 14:14 aus. Doch noch vor der Pause drehten die Lions wieder auf, offensiv wie defensiv. Quarterback, Receiver und Running Backs fanden immer wieder Lücken, während die Defense der Lions den Rhythmus der Mercenaries komplett unterbrach. Zur Halbzeit führten die Gäste mit 32:14.
Zweite Halbzeit: Lions unaufhaltsam
Auch nach der Pause ließ das Team von Head Coach Dave Warner nicht locker. Die Offensive blieb effizient, die Verteidigung aggressiv und die Mercenaries fanden keine Antworten mehr. Besonders hervorzuheben: das variable Passspiel der Lions, bei dem gleich mehrere Receiver punkteten, sowie das dominante Auftreten der Defensive Line, die mehrfach Druck auf den Schweizer Quarterback ausübte.
Mit dem Endstand von 60:20 setzte Prag nicht nur ein Statement, sondern sicherte sich auch einen wichtigen Tiebreaker im Kampf um die Playoffs.
Playoffs zum Greifen nah – trotz Hürde
Trotz ihrer starken Leistung und der identischen Bilanz wie Rhein Fire und Paris bleiben die Prague Lions aktuell noch außerhalb des Playoff Pictures. Ausschlaggebend ist die Strength of Schedule, die die Spielstärke der bisherigen Gegner bewertet. Dennoch zeigt die Formkurve der Tschechen klar nach oben, und das Restprogramm gibt Anlass zur Hoffnung.
Der Aufwärtstrend ist unübersehbar und was vor der Saison kaum jemand für möglich gehalten hätte, ist jetzt greifbar nah: die Playoff-Teilnahme eines tschechischen Teams in der ELF. Die nächsten Wochen versprechen Hochspannung und mit Auftritten wie diesem sind die Lions definitiv ein heißer Kandidat für die Postseason.