Foto: Foot Bowl/JUST SHOTS
Nach einer herausragenden Saison, in der er erstmals die 1000-Yard-Rushing-Marke knackte, sprach Justin Rodney, der Running Back der Munich Ravens mit Foot Bowl über Teamgeist, Führungsqualität und die Zukunft des europäischen Footballs.
Ein besonderer Moment der Saison
„Wir hatten direkt gut angefangen – mit einer starken O-Line und wirklich guten Neuzugängen“, sagt der Running Back rückblickend. Schon nach dem ersten Spiel sei ihm klar geworden, dass 2025 ein besonderes Jahr werden könnte:
„Als ich gesehen habe, wie wir die Line of Scrimmage bewegen können und welche Löcher die Jungs reißen – da war mir klar, das wird ein erfolgreiches Jahr.“
Seine persönliche Bilanz? Beeindruckend: über 1000 Rushing Yards und kein einziger Fumble. „Turnover entscheiden letztlich Spiele. Dass ich da fehlerfrei geblieben bin, macht mich stolz“, erklärt er.

Das Erfolgsgeheimnis der Munich Ravens
In nur zwei Jahren haben die Munich Ravens ein stabiles Fundament in der ELF aufgebaut. Auf die Frage nach dem Erfolgsgeheimnis findet der Running Back klare Worte:
„Wir haben keine Diven im Team. Jeder ordnet sich dem Erfolg unter. Malik Stanley hat mal zu mir gesagt: ‚Heute laufen wir sie einfach in Grund und Boden – mir ist egal, ob ich keinen einzigen Ball bekomme.‘ Diese Einstellung beschreibt unseren Spirit perfekt.“
Selbstlosigkeit und Teamgeist seien die Basis der Offensive: „Egal, wer die Punkte macht, am Ende zählt der Sieg. Das ist unser Erfolgsrezept.“
Vertrauen in Quarterback Russel Tabor
Auch über Quarterback Russwl Tabor findet er lobende Worte – obwohl er anfangs skeptisch war:
„Ich dachte zuerst: okay, spanische Liga, jung, unerfahren, mal sehen. Aber Russel hat uns alle überzeugt. Wenn jemand seine Plays nicht kannte, hat er das direkt angesprochen, laut, ehrlich, aber respektvoll. Dadurch hat jeder mehr Verantwortung übernommen.“

Blick auf die Niederlage gegen Stuttgart
Das Playoff-Aus gegen die Surge tut noch weh. Dennoch bleibt die Analyse sachlich:
„An dem Tag war Stuttgart einfach besser. Uns fehlten die Big Plays in den entscheidenden Momenten. Wir konnten den Ball bewegen, aber das Momentum war weg. Too little, too late.“
Warum er 2026 wieder für die Ravens spielt
Ein Wechsel kam für ihn nicht infrage:
„In München haben wir ein starkes Fundament geschaffen. Wir haben bewiesen, dass Football in Bayern funktioniert. Mit Russ und unserem jungen Kern ist die Zukunft hier, deshalb bleibe ich.“

Sorgen um die Zukunft des europäischen Footballs
Trotz des Erfolgs blickt er mit gemischten Gefühlen auf die aktuelle Entwicklung in Europa:
„Die derzeitige Situation macht mir Sorgen. Wenn sich alles spaltet, haben wir am Ende zwei B-Ligen statt einer starken A-Liga. Das würde dem Sport schaden.“
Er fordert mehr Zusammenarbeit zwischen Profi-Ligen und dem Vereinswesen:
„Eine Liga wie die ELF braucht den Unterbau der Jugendteams. Nur wenn beide Seiten an einem Strang ziehen, kann Football in Europa wirklich wachsen.“
Persönliche Ziele und Ninja Warrior Comeback
Mit 29 Jahren denkt der Running Back zwar nicht mehr an die NFL, aber Ziele hat er trotzdem:
„Dieses Jahr waren’s 1000 Yards, vielleicht sind’s nächstes Jahr 1500. Warum nicht?“
Und auch außerhalb des Footballfeldes könnte man ihn bald wiedersehen:
„Ich war mehrfach bei Ninja Warrior. Wenn ich irgendwann die Pads an den Nagel hänge, würde ich da gerne nochmal antreten, aber diesmal mit richtigem Training.“
Lob für Head Coach Kendral Ellison
Zum Schluss lobt er die Entwicklung seines Head Coaches:
„Kendral ist ein spielernaher Coach. Er sieht das Team nicht als sein Team, sondern gibt uns die Schlüssel in die Hand. Er sagt: ‚Ihr seid die, die sich gegenseitig rechenschaftspflichtig sind.‘ Das schafft Vertrauen.“
Die Munich Ravens haben mit ihrem Running Back nicht nur einen der besten Spieler Europas, sondern auch einen echten Teamleader in ihren Reihen. Seine Mischung aus Bodenständigkeit, Selbstkritik und Leidenschaft zeigt, warum München in der ELF zu den spannendsten Projekten gehört.






