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Marcel Heinisch

Mit dem rasanten Wachstum der European League of Football geraten auch immer wieder einzelne Franchises, wie aktuell die Barcelona Dragons, mit Problemen in die Schlagzeilen. Sind dabei Spieler betroffen, müssen diese sich aktiv melden. Wie das funktioniert, lest ihr im folgenden.

ELF-Commissioner Patrick Esume
Foto: Just Shots

Zuschauer gehüllt in den Farben ihrer Mannschaften. Die Stadien sind gut gefüllt und spannende Spiele finden auf dem Feld statt. Das wollen Fans der ELF eigentlich sehen. Doch allein in diesem Kalenderjahr gab es mit den (damals noch) Helvetic Guards und den Barcelona Dragons bereits zwei Franchises, die abseits des Spielfelds negative Schlagzeilen kreierten. Situationen, die durchaus an die Vorfälle in Leipzig oder auch Prag aus der vergangenen Saison erinnern. Fans werden wieder laut und kritisieren die Liga, wie solche Gegebenheiten zugelassen werden können. Doch die Liga reagiert mit einem Statement, um nochmals zu erklären, dass die einzelnen Franchises für sich selbst verantwortlich sind.

Spieler-Komitee für solche Vorfälle

Bereits für die ELF-Saison 2022 hatte die Liga die Gründung eines „Players Committees“ angekündigt. Dieses Komitee besteht aus jeweils zwei Spielern jedes Franchises, die wiederum zwei „Spokespersons“ bestimmen. Diese Sprecher, wie es damals hieß, stehen in regelmäßigem Austausch mit Commissioner Patrick Esume und dem Competition Committee der Liga. Grund für die Einrichtung eines solchen Komitees war den Spielern ein Mitspracherecht zu geben:

„Es ist uns sehr wichtig, ein Gremium zu haben, das die Interessen der Spieler gegenüber der European League of Football vertritt, sie repräsentiert und ihnen Gehör verschafft.“

ELF-Commissioner Patrick Esume

Jetzt erinnert die Liga die Fans via Statement, dass dieses Komitee immer noch existiert und sich die Spieler auch aktiv daran richten müssen:

Die beiden Sprecher des diesjährigen Komitees sind Defensive Lineman Berend Grube von den Raiders Tirol und Kicker Daniel Schuhmacher von den Cologne Centurions, die laut Mitteilung in engem Kontakt mit Commissioner Esume stehen.

„Jedes Team hat zwei Vertreter, mit denen wir eine Whatsapp-Guppe erstellt haben. Diese Captains kommunizieren die Themen aus den einzelnen Franchises. Es wird in dieser Gruppe also regelmäßig und aktiv kommuniziert.“

Sprecher Berend Grube gegenüber Foot Bowl

Der Commissioner bittet aber auch noch einmal darum, dass sich die Spieler auch wirklich an dieses Komitee wenden, falls es wichtige Dinge zu besprechen gibt:

Ich kann die Spieler nur dringlichst bitten, sich auch an dieses Komitee zu wenden, falls Probleme vorliegen, die geklärt werden müssen oder über die die Liga informiert werden muss.

ELF-Commissioner Patrick Esume in dem Statement der Liga

Probleme, die vor allem in Barcelona für Schlagzeilen sorgen.

Es ist schattig im sonnigen Katalonien

In Barcelona ging es in den vergangenen Wochen drunter und drüber. Trainer traten zurück, das Spiel gegen die Munich Ravens wurde in der Halbzeit beim Stand von 0:54 abgebrochen, über 40 Spieler wurden entlassen und verpflichtet. In der katalanischen Hauptstadt gingen die Pferde durch. Von Seiten des Franchise und der Liga gab es keine offiziellen Stellungnahmen zu den Vorgängen.

Doch das Hamburger Abendblatt und auch Foot Bowl berichteten von Probleme innerhalb des Franchise (Hier genauer zum Nachlesen). Löhne wurden nur teilweise gezahlt. Den US-Importspielern wurden vor Vertragsabschluss Versprechungen gemacht, die nie eingehalten wurden. Versicherungen und sogar Arbeitsvisa fehlten. All das konnten die Medien in Erfahrung bringen. Wie Esume aber im oben genannten Statement mitteilte, schenkt die Liga solchen Berichten keine Beachtung und betont nochmals, dass die Spieler selbst solche Vorkommnisse vorbringen müssen:

„Gerüchte oder Medienberichte liefern der ELF keine Grundlage, eine Untersuchung einzuleiten. Jedoch wird alles, was der Liga vom Spielerkomitee vorgelegt wird, auch untersucht.“

ELF-Commissioner Patrick Esume in dem Statement der Liga

Die Aufgabe des einzelnen Franchise

Das Prinzip des Franchise-Systems und damit auch der Liga zielt darauf ab, dass die einzelnen Teams selbstständig und eigenverantwortlich arbeiten. Bereits in der damaligen Ankündigung des Players Committee wies Esume darauf hin, dass die Spieler nicht bei der Liga, sondern bei den Franchises unter Vertrag stehen. Auch in der Mitteilung der Liga über die Umstrukturierung der Helvetic Guards in die zukünftigen Helvetic Mercenaries erklärte Esume, dass die Liga lediglich dafür sorgt, dass alle Teams die gleichen Voraussetzungen bei der Organisation ihrer Mannschaften haben, indem sie eine Gehaltsobergrenze für den Kader festlegt und die Anzahl der Importspieler begrenzt. Wie die Franchises dies umsetzen und welche Personalentscheidungen sie treffen, liegt in der Verantwortung der Eigentümer.

Auch im neuesten Statement betont Esume nochmals diese Arbeitsweise:

„Die Liga legt die Spielregeln und einen Rahmen fest, innerhalb dessen sich alle bewegen müssen. Es ist jedoch klar, dass sie nicht jeden Schritt an jedem Ort kontrollieren kann. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Franchises unabhängige Unternehmen mit eigener Verwaltung, Hierarchie und Prozessen sind. Die Spieler werden von den Franchises und nicht von der Liga beschäftigt.“

ELF-Commissioner Patrick Esume in dem Statement der Liga

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