Foto: Foot Bowl / Thomas Sobotzki
Als Tyler Foster am 1. Januar 2025 vier Ziele auf sein Whiteboard schrieb, war es mehr als nur Motivation. Es war ein Versprechen an sich selbst: Starter werden, 800 Yards fangen, acht Touchdowns erzielen und 50 Receptions erreichen. Jetzt, zehn Monate später, steht fest, alle vier Punkte sind abgehakt.
„Ich habe mir vor der Saison auf mein Whiteboard hier im Zimmer so ein paar Ziele aufgeschrieben, die ich erreichen möchte. Und da war dabei Catches, Yards, Touchdowns, sowas in die Richtung. Und ja, die habe ich alle erreicht.“

Fokus, Disziplin und ein klares Ziel
Foster wurde in seiner ersten ELF-Saison direkt zum Rookie of the Year gewählt und das völlig verdient. Mit 826 Receiving Yards belegte er Liga-weit Platz sieben. Seine Konstanz, Explosivität und Ruhe auf dem Feld machten ihn schnell zu einem der auffälligsten deutschen Receiver.
„Ich bin auf jeden Fall sehr glücklich und sehr dankbar für den Award. Es ist auf jeden Fall ein riesen Meilenstein in meiner Karriere und motiviert auf jeden Fall, weiterzumachen, dran zu bleiben.“

Das große Ziel bleibt für den 20-Jährigen dabei unverändert:
„Das große Ziel habe ich ja auch schon mal erwähnt: Es ist die NFL. Ich weiß, dass es ein sehr großes Ziel ist und nicht einfach wird. Aber ich denke, dass ich da eben die richtigen Leute um mich herum habe, um die bestmögliche Chance zu bekommen, da reinzukommen.“
Heimatverbunden und hungrig
Trotz anderer Angebote entschied sich Foster bewusst für einen Verbleib bei Berlin Thunder.
„Erstens bin ich gebürtiger Berliner, bin hier geboren, aufgewachsen, Familie ist hier, Freunde sind hier. Das ist natürlich ein großer Teil für mich, bin ein riesen Familienmensch.“
Doch seine Motivation reicht über persönliche Gründe hinaus:
„Ich hatte andere Ziele mit dem Team und wollte am Ende des Jahres woanders stehen. Das hat im ersten Jahr nicht so gut geklappt, aber das setze ich mir als Ziel, da nochmal anzugreifen.“

Lernen von den Besten
Foster nutzte seine erste ELF-Saison auch, um von erfahrenen Mitspielern zu lernen. Besonders Quarterback Jacob Sullivan beeindruckte ihn nachhaltig:
„Sehr viel gelernt, würde ich sagen, habe ich von Jacob, dem QB, weil man bei ihm einfach merkt, dass er schon lange dabei ist, dass er ein Profi ist. Der strahlt eine Ruhe aus, was ich sehr beeindruckend finde.“
Abseits des Feldes entstanden neue Freundschaften, unter anderem mit seinen Wide Receiver Kollegen Niklas Schumm und Bais Kouanda.
„Ja, wir sind sehr gute Freunde geworden, haben immer noch Kontakt. Und ja, sehr dankbar auch dafür, auf jeden Fall.“
Nächste Ziele sind gesetzt
Noch steht das alte Whiteboard im Zimmer, aber die Planung für 2026 läuft:
„Es steht noch nicht drauf, es stehen tatsächlich noch die alten Ziele drauf, aber was so geplant ist, ist auf jeden Fall wieder Top 10 in der Liga unter den Receivern. Dann separiert Top 3 unter den deutschen, europäischen Receivern. Und das allgemeinste Ziel ist eben das IPP-Programm und die NFL.“
Dafür arbeitet Foster in der Offseason mit Kasim Edebali zusammen, um sich gezielt auf den nächsten Schritt vorzubereiten.
„Ich möchte sicherstellen, dass ich bereit bin und dass, wenn es so weit ist, ich dann die beste Version von mir selbst bin – sportlich, aber auch mental.“
Dank an die Fans
Zum Abschluss richtet Foster seinen Blick noch einmal an die Berliner Fans:
„Ich weiß, dass die letzte Saison nicht so lief wie geplant und alles drumherum ein bisschen laut war. Aber trotzdem sehr dankbar, dass trotzdem viele Leute da waren und supportet haben, auch wenn es nicht so lief. Ich werde auf jeden Fall alles machen, damit es nächstes Jahr besser läuft.“
Tyler Foster hat seine Whiteboard-Ziele erreicht und dabei gezeigt, dass Fokus, Bodenständigkeit und Ehrgeiz mehr wert sind als große Worte. Das nächste Board wartet bereits, vielleicht mit nur einem Satz darauf: „NFL.“