Randy McGuinness
Glänzende Auszeichnungen standen auch 2024 wieder auf dem Programm der alljährlichen ELF-Honors. Die Spieler und Trainer waren im Fokus. Auch ein neues Franchise wurde angekündigt. Doch die Veranstaltung zeigte erneut, dass sich die Liga aus organisatorischer Sicht verbessern muss.
Die selben alten Probleme
Rein organisatorisch hat sich die Liga wieder einmal nicht mit Ruhm bekleckert. Für die Betrachter vor Ort war es eine ernüchternde Veranstaltung. Der Zeitplan wurde nicht eingehalten und alles verzögerte sich. Zudem war es für die Zuschauer schwierig, überhaupt zu verstehen, was auf der Bühne gesagt wurde. Die Mikrofone der Redner waren entweder zu leise eingestellt oder fielen während einer Rede kurz aus. Das erinnerte schon fast an die Spielübertragungen im Gamepass, wo die Liga auch die ganze Saison über Probleme hatte, ihre Kommentatoren dem Spiel zuzuschalten. Apropos Gamepass: Obwohl von Seiten der Liga kein Hinweis auf eine Übertragung der Honors im Gamepass zu finden war, wurde die Veranstaltung dann doch übertragen – oder besser gesagt, sie hätte dort übertragen werden sollen: Denn der Live-Stream funktionierte nicht, so dass Fans das Event nicht verfolgen konnten.
Die Spieler sind das Highlight
Doch was die Fans Woche für Woche in die Stadien treibt, um ihre Mannschaft anzufeuern, sind die Spieler. Und um die ging es auch bei dieser Veranstaltung. Viele strahlende Gesichter nahmen ihre Preise entgegen:
In fast allen Kategorien setzten sich die Favoriten durch. Der Titel des „Most Valuable Player“ ging wenig überraschend an Glen Toonga. Der Runningback von Rhein Fire sicherte sich den Preis nach einer Rekordsaison (30 Rushing Touchdowns), in der er zudem die meisten Rushing Yards in diesem Jahr erzielte und wohl der dominanteste Spieler der Liga war.
Einer seiner Gegner im kommenden Championship Game, Head Coach der Vienna Vikings Chris Calaycay, nahm die Trophäe zum „Coach of the Year“ entgegen. Das österreichische Franchise beendete eine beeindruckende Saison ohne eine einzige Niederlage. Egal, was die anderen Teams auch versuchten, die Vikings gingen immer als Sieger vom Platz.
Kyle Kitchens hat endlich seine ersehnte dritte (!) Auszeichnung als „Defensive Player of the Year“ erhalten. Nachdem der Defensive Lineman von Berlin Thunder im vergangenen Jahr in dieser Kategorie leer ausgegangen war, war es kein offenes Geheimnis, dass Kitchens darüber nicht glücklich war. Über die sozialen Medien ließ er oft verlauten, dass er den Preis eigentlich drei Mal hintereinander hätte gewinnen müssen. Mit etwas Verspätung hat er jedoch den Hattrick geschafft.
Zum „Rookie of the Year“ und damit zum besten Neuling der Saison wurde Milan Spiller, Wide Receiver der Helvetic Mercenaries, ausgezeichnet. Vor der Saison von niemandem auf dem Zettel, ist er der erste europäische Wide Receiver der ELF, der in einer Saison über 1000 Receiving Yards erzielt hat. Zuvor war dies nur amerikanischen Imports gelungen.
Alle Auszeichnungen im Überblick:
Most Valuable Player (MVP): | Glen Toonga – Runningback Rhein Fire |
Offensive Player of the Year (OPOY): | Zach Edwards – Quarterback Paris Musketeers |
Defensive Player of the Year (DPOY): | Kyle Kitchens – Defensive Lineman Berlin Thunder |
Coach of the Year (COY): | Chris Calaycay – Head Coach Vienna Vikings |
Rookie of the Year (ROTY): | Milan Spiller – Wide Receiver Helvetic Mercenaries |
Offensive Rookie of the Year (OROY): | Noah Touré – Wide Receiver Vienna Vikings |
Defensive Rookie of the Year (DROY): | Pierre-Yves Majo – Defensive Lineman Helvetic Mercenaries |
Assistant Coach of the Year (ACOY): | Richard Kent – Defensive Coordinator Rhein Fire |
Man of Honor (MOH): | Aleksandar Milanovic – Offensive Lineman Vienna Vikings |
Special Teams Player of the Year (STPOY): | Devan Burrell – Returne Panthers Wroclaw |
Homegrown of the Year: | Jonathan Falk – Linebacker Helvetic Mercenaries |
Neues Franchise im Norden Europas
Im Rahmen der Veranstaltung gab es zudem noch eine aufregende Ankündigung: Das Franchise „Nordic Storm“ ist das neueste Expansionsteam der ELF und wird ab der Saison 2025 am Spielbetrieb teilnehmen. Das in Kopenhagen beheimatete Team wird sowohl Spieler aus Dänemark, als auch aus Schweden, als Homegrowns zur Verfügung haben. Die Liga hat zudem große Pläne und möchte das Team bis 2030 als regelmäßigen Playoff-Teilnehmer etablieren. Weiter Informationen gibt es hier.