Foto: Björn Kecker
Der frühere NFL-Defensive-Tackle Markus Kuhn hat bei einem Besuch des Münchner Oktoberfests mit Ex-Kollege Eli Manning deutliche Worte zur Entwicklung des Footballs in Europa gefunden.

„Nur wenn du gegen bessere Spieler antrittst, zum Beispiel gegen Amerikaner auf dem College, hast du eine echte Chance, es in die NFL zu schaffen. Das Level in Europa ist dafür einfach zu niedrig“, so Kuhn. Er betont, dass ohne tägliche starke Konkurrenz die Grundlage fehle, sich in der NFL durchzusetzen.
Auch die European League of Football (ELF) blieb nicht von seiner Kritik verschont. Angesichts der aktuellen Umstrukturierungen und Abspaltungen innerhalb der Liga fragte Kuhn provokant:
„Gibt es die noch?“
und ergänzte: „Ich habe die Liga immer verfolgt, hatte aber immer ein paar Fragezeichen zu diesem Projekt. Es passiert ja auch einiges – eine neue Liga wurde gegründet, vieles verändert sich.“

Zur generellen Entwicklung von Football in Europa hat Kuhn eine klare Vorstellung: „Am Ende hoffe ich einfach, dass der Sport wächst, und zwar organisch wächst und nicht künstlich aufgebaut wird. Denn letztlich reden wir von Amateursportlern. Es sollte um die Gesundheit dieser Athleten gehen – und um den Spaß, weil dort kaum jemand wirklich Geld verdient. Darauf sollte der Fokus liegen, statt zu sehr auf eine Profiliga oder eine forcierte Professionalisierung zu setzen.“
Der heutige TV-Experte und ehemalige NFL-Spieler steht derzeit wieder für RTL an der Seitenlinie, wenn die Detroit Lions auf die Cleveland Browns treffen. Seine Einschätzungen werfen jedoch ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, vor denen European Football aktuell steht – besonders wenn es um die Professionalisierung und den Sprung in die NFL geht.