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Thomas Sobotzki

Entwickelt sich Berlin Thunder etwa auch zum Sorgenkind der Liga? Die heute stattgefundene Pressekonferenz des ELF-Teams aus der Hauptstadt konnte zuletzt aufgekommene Sorgenfalten auf der Stirn einiger Fans jedenfalls noch nicht glätten.

Als Gründungsmitglied der European League of Football war das Team mit einem glanzvollen Namen aus der NFL Europe angetreten, um an alte Erfolge anzuknüpfen. Der Einstieg des ehemaligen NFL Spielers Björn Werner, der hierzulande auch aus dem Fernsehen bekannt ist, oder die Einstellung der ersten weiblichen Geschäftsführerin in der ELF führten zu Jubelsprüngen bei den Thunder-Fans.

In den bisherigen Spielzeiten konnte von Berlin Thunder auch ganz ordentliche Leistungen auf das Spielfeld gebracht werden. Allerdings scheint es zuletzt etwas holprig in Berlin geworden zu sein. Werner ist als Gesellschafter ausgestiegen und auch Diana Hoge ist nicht mehr aktiv, auch wenn sie offiziell noch den Posten der Geschäftsführung inne hat.

Ein neues Logo und Farbkonzept wurden eingeführt, das wie eine moderne Verschmelzung des NFL Europe Logos mit dem bisherigen ELF Logo wirkt. Wer sich die neue Website anschauen möchte, erhält je nach eingesetztem Browser eine Meldung wegen eines Problems mit dem https-Zertifikat, was irgendwie aus der Zeit gefallen ist. Möchte Berlin Thunder vielleicht Modern Retro sein?

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Neuanfang

Als neuer Mann auf der Brücke von Thunder wurde vor einigen Wochen der frühere Footballer Ulrich W. Kramer präsentiert. Der neue General Manager Kramer kann einiges an Erfahrung im Bereich American Football vorweisen. Im Gegensatz zu den anderen ELF-Teams scheint der GM für die Saison 2025 aber noch relativ am Anfang eines Neuaufbaus zu stehen. Nachdem der bisherige Headcoach Johnny Schmuck nicht mehr an der Seitenlinie stehen wird, wurde als neuer Cheftrainer heute Dean Cokinos präsentiert. 

Berlin Thunder Head Coach Dean Cokinos – Foto: Thomas Sobotzki

Auf der Pressekonferenz war auch Quarterback Jakeb Sullivan anwesend, was als gutes Zeichen gewertet werden kann. Denn scheinbar haben sich inzwischen einige Spieler dazu entschieden, in der kommenden Saison lieber bei anderen Teams als bei Berlin zu spielen. Am bekanntesten sind da sicher Aaron Jackson (WR) , der sich trotz gültigem Vertrag zu den Helvetic Mecenaries in die Schweiz verabschiedet hat. Auch Defensive-Liebling Kyle Kitchens wechselt im nächsten Jahr das Jersey. Er wird bei den Hamburg Sea Devils spielen. Seinen laufenden Vertrag bei Berlin Thunder hat er offenbar aber noch nicht gekündigt.  Der Wechsel von Ludvig Myrén zu Nordic Storm dürfte ein weiterer schmerzhafter Abgang für Berlin gewesen sein. Solche Abgänge gibt es innerhalb der ELF in jeder Offseason. Allerdings werden von den abgebenden Teams dafür in der Regel auch neue Verpflichtungen- insbesondere wichtiger Imports oder Homegrowns- bekanntgegeben. Davon fehlt bei Berlin Thunder noch jede Spur, weshalb der Neuanfang derzeit selbst der unerfahrene Fan noch nicht erblicken kann. Der neue Head Coach meinte auf der Pressekonferenz, dass neue Namen erst veröffentlicht werden sobald eine Unterschrift unter den jeweiligen Verträgen ist. Gespräche gab es schon einigen, fix hingegen ist noch nichts.

Für Baumaßnahmen in Berlin leider nicht ungewöhnlich- für Thunder dennoch erschwerend- läuft es mit dem Abriss und Neubau des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks nicht ganz sorgenfrei. Die ersten Sitze wurden in den letzten Tagen kostenlos an Interessierte abgegeben. Trotz allem soll der Jahn-Sportpark auch 2025 die Heimspielstätte der Thunder sein.

Sicher kann man sich darüber streiten, ob für diese spärlichen Neuigkeiten wirklich eine Pressekonferenz notwendig war. Allerdings zielte diese vielleicht in erster Linie darauf ab, ein Lebenszeichen aus der Hauptstadt zu senden. Frei nach dem neuen Teamslogan: „Feel the Thunder, Feel Berlin!“.

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5. Dezember 2024

Jonny

Hatte 2021 schon mal ne ELF-Website und ist seit 2022 gerne beim Team von Foot Bowl dabei. Besuche mich auf Twitter!