Florian Schust
Zehn Tage vor Beginn der neuen Spielzeit tüftelt man bei Stuttgart Surge weiter am Kader. Nach einer starken Regular Season mit elf Siegen und einer Niederlage sowie einer 23:29-Halbfinalniederlage gegen Rhein Fire ist die Richtung in Stuttgart klar: Die Dominanz aus der letzten Saison soll auch in diesem Jahr gezeigt werden. Die Baden-Württemberger haben Louis Geyer deshalb mit einen neuen Vertrag ausgestattet. Der Wide Receiver steht für Dominanz in der ELF. Denn seit dem Ende der letzten Saison ist er mit 2.854 Yards und 32 Touchdowns in 46 Spielen der ELF-All-Time-Leader in beiden Kategorien.
Frühe Erfolge
Louis Benedikt Geyer wurde am 18. August 2001 in Ludwigsburg geboren. Seine Karriere startete der selbsternannte Horrorfilm-Junkie im Jahr 2015 bei der U15-Mannschaft der Ludwigsburg Bulldogs, mit denen er in seinem ersten Jahr die Vizemeisterschaft in Baden-Württemberg gewann. Im folgenden Jahr wechselte der talentierte Wideout in die Jugendmannschaft der Stuttgart Scorpions. Dort spielte Geyer insgesamt vier sehr erfolgreiche Jahre. In seiner Debütsaison bei den Scorpions gewann er den U16-Landesmeistertitel und wurde in den U15-Kader für Baden-Württemberg berufen.
2017 debütierte Geyer in der GFL-Juniors, der höchsten deutschen Spielklasse für Junioren. Dort wurde er schnell zum Stammspieler. Im gleichen Jahr wurde er für den U17-Auswahlkader seines Bundeslandes nominiert und gewann Silber im Länderturnier.
2018 erreichte der Passempfänger erneut das Finale im Länderturnier und sicherte seinen Baden-Württemberg Lions mit zwei Touchdowns den Sieg gegen die Nordrhein-Westfalen Green Machine. Bei den Stuttgart Scorpions konnte Geyer im selben Jahr 14 Touchdowns fangen und unterstrich damit sein Talent. In diesem Jahr verhalf er seinem Team außerdem zum Südmeistertitel der GFL-Juniors.
Er begann im Jahr 2020 aufgrund seines hohen Talents bereits mit der Herrenmannschaft der Scorpions zu trainieren. Wegen Covid-19 wurde die GFL-Saison 2020 allerdings abgesagt, weshalb er zu keinen Einsätzen kam.
Foto: Foot Bowl/Roman Just
Schritt in die ELF
Zur Premieren-Saison der ELF wurde Geyer von Head Coach Martin Hanselmann zu Stuttgart Surge geholt. Mit einem Record von zwei Siegen und acht Niederlagen verpasste Surge die Playoffs deutlich. Der junge Receiver wurde nach der Saison, trotz einiger verletzungsbedingter Ausfälle, mit 450 Receiving Yards und drei Touchdowns zum ELF Rookie of the Year 2021 gewählt.
2022 wagte der gebürtige Baden-Württemberger dann den Schritt zu den Cologne Centurions. Dort spielte er zusammen mit dem amerikanischen Wide Receiver Quinten Pounds. In diesem Jahr sammelte Geyer mit 47 Catches 687 Receiving Yards und neun Touchdowns in zwölf ELF-Spielen.
Ein Jahr später folgte für den Ludwigsburger der Schritt zurück in die Heimat. Geyer unterzeichnete erneut einen Vertrag bei Stuttgart Surge mit den Worten:
„Stuttgart ist mein Zuhause. Hier hat meine Football-Karriere begonnen, und ich bin überglücklich, dass das nächste Kapitel meiner Reise in Stuttgart weitergeht. Ich bin fest davon überzeugt, dass in Stuttgart etwas Großartiges entstehen wird und wir ein Team aufbauen, das der European League of Football, den unglaublichen Fans und der Stadt Stuttgart gerecht wird. Eine neue Surge-Ära beginnt – und ich bin mehr als bereit für die bevorstehende Herausforderung.“
Zurück bei Surge
2023 konnte der Wide Receiver dann erneut abliefern. Mit 47 Catches für 863 Yards und sieben Touchdowns etablierte sich Geyer erneut als Top-Anspielstation in Stuttgart und verhalf seinem Team zu zehn Siegen und zwei Niederlagen.
Im letzten Jahr war Surge dann noch dominanter und beendete, auch dank eines starken Louis Geyer, die Saison mit nur einer Niederlage aus zwölf Spielen. Geyer fing 71 Pässe für 854 Yards und 13 Touchdowns und wurde ins ELF All-Star Team 2024 gewählt. Außerdem sicherte er sich nach dieser Saison den Titel „ELF All-Time Leader“ in Receiving Yards und Touchdowns.
Foto: Foot Bowl/Roman Just
Und dieses Jahr?
Nachdem Geyer sich bei den Surge zum besten Receiver in der noch jungen ELF-Geschichte entwickelt hat, wird man in Stuttgart auch dieses Jahr wieder Großes von ihm erwarten. Zusammen mit Receiver-Kollege Daniel Pedro und der Neuverpflichtung Jeff Cotton Jr. baut sich Surge einen der besten Wide-Receiver-Räume in der ELF. Quarterback Reilly Hennessey wird davon sicherlich profitieren. Fans dürfen gespannt sein, ob Stuttgart dieses Jahr ins Finale einziehen wird.
