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In der neuesten Ausgabe von MoonTalk the Podcast sprach Jai Jackson, britischer Defensive End und Linebacker, offen über seine Jahre in der European League of Football (ELF). Der inzwischen 28-Jährige gewährte tiefe Einblicke in seine Karriere, seine persönlichen Erfahrungen und die Realität hinter den Kulissen.

Von Stuttgart bis Barcelona – und zurück nach Köln
Jacksons ELF-Reise begann 2021 bei den Stuttgart Surge, wo er seine ersten professionellen Snaps in der Liga sammelte.
Nach einer Zwischenstation bei den London Blitz (nicht ELF) wechselte er 2023 zu den Cologne Centurions.
2024 trug er das Trikot der Barcelona Dragons und Hamburg Sea Devils, ehe er 2025 noch einmal für Köln auflief.
Für die Saison 2026 steht noch kein neues Team fest – Jackson hält sich alle Optionen offen.
„Ich wollte helfen, etwas aufzubauen – aber kein Rebuild mehr von Grund auf. Dafür ist die Unsicherheit einfach zu groß.“
Zwischen Leidenschaft und Frustration
Mit spürbarer Leidenschaft sprach der Brite über seine Zeit in Spanien:
„Barcelona war wahrscheinlich das beste Erlebnis meines Lebens – trotz allem, was auf dem Feld passiert ist.“
Er schilderte die besonderen Umstände bei den Dragons: lange Anreisen, späte Trainings, aber außergewöhnlicher Zusammenhalt.
„Wir sind nach dem Training mit zwei Bussen und einem Zug heimgefahren, haben zwei Stunden gebraucht – aber keiner hat sich beschwert. Wir waren einfach ein Team.“
Ganz anders klangen seine Worte über Köln:
„Köln hatte immer das Potenzial, aber nie die Struktur. Wir wollten das ändern – und sind an Managementfehlern gescheitert.“
„Wenn du siehst, dass Mitspieler nicht bezahlt werden, verlierst du das Vertrauen. Das ist kein Football-Problem, das ist ein Führungsproblem.“
Kein Bock mehr auf Rebuilds
Nach mehreren Stationen, die zwischen Aufbruch und Unsicherheit schwankten, hat Jackson eine klare Haltung entwickelt:
„Ich habe kein Problem mit Rebuilds – aber nicht mehr mit leeren Versprechungen.“
Er möchte künftig in einem Umfeld spielen, das sowohl sportlich als auch organisatorisch funktioniert, unabhängig davon, ob das in Deutschland, Spanien oder womöglich wieder in Großbritannien sein wird.
Ungewisse Zukunft, klares Ziel
Noch ist offen, ob Jai Jackson auch 2026 Teil der ELF sein wird. Klar ist aber: Der Brite hat noch nicht abgeschlossen.
„Ich habe gegen fast jedes ELF-Team gespielt. Jetzt will ich endlich in die Playoffs – nicht nur kämpfen, sondern gewinnen.“
Mit seiner Erfahrung, seiner Stimme und seiner Persönlichkeit zählt Jackson längst zu den Charakteren, die den europäischen Football mitprägen.
Wo auch immer er 2026 spielt. Sein Anspruch bleibt derselbe: Leadership, Leidenschaft und Ehrlichkeit.