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Roman Just

Der Weg aus Hamburg in die spanische Hauptstadt Madrid wurde vollzogen. Wie ergeht es einen Spieler der ELF in der warmen Supermetropole? Das wollte Foot Bowl im Interview mit Robin Fensch wissen:

Robin Fensch spielte bis 2023 für die Hamburg Sea Devils – Foto: Roman Just

Seit Mitte April bist du jetzt als Import in Madrid. Bisher hast du als Homegrown bei den Sea Devils samt regulärem Job gespielt. Wie fühlt sich das für dich an?

Robin Fensch: Kurz gesagt, geht ein kleiner Traum in Erfüllung. Ich glaube, jeder Spieler wünscht sich den Sport zu betreiben, den er liebt und sich 100 Prozent darauf konzentrieren zu können.

Jeder Football Spieler investiert enorm viel Zeit, um Football zu spielen. Die meisten Spieler haben einen 40-Stunden Job, fahren nach Feierabend direkt zum Training und versuchen dann noch Zeit mit der Familie und Freunden zu verbringen. 

Von Hamburg ging es nach Madrid. Zwei tolle, aber sehr unterschiedliche Städte. Was war bisher die größte Umstellung für dich und wie viel von Madrid konntest du schon sehen?

Robin Fensch: Die größte Umstellung ist natürlich die Sprache. Da ich nur „un poco“ spanisch spreche, ist die Kommunikation für mich oft schwer. Madrid ist eine sehr schöne Stadt. Ich kann gar nicht genau sagen, wie viel ich davon schon gesehen habe. Wir sind gerade voll in der Saisonvorbereitung und deshalb hatten wir noch nicht so viel Zeit für die Stadt. Wir waren schon das ein oder andere Mal in der Stadt unterwegs, aber ich denke, wir haben bei Weitem noch nicht alles gesehen. Falls also jemand Spots in Madrid kennt, die man unbedingt gesehen haben muss, schreibt diese gerne in die Kommentare! Und an alle, die nach Madrid kommen, um ein Spiel von uns zu sehen: Bitte bringt mir ein Franzbrötchen mit *lacht*.

Im Foot Bowl Interview auf YouTube hast du Ende letzten Jahres davon gesprochen, dass du den Kontakt zu deinen Mitspielern suchen willst, um dich möglichst schnell integrieren zu können. Wie lief das ab und wie gut ist dir das schlussendlich gelungen?

Robin Fensch: Da wir heutzutage Instagram, WhatsApp und alle diese Dinge haben, ist ein Kontaktaufbau sicher leichter. Wir haben in der Zeit vom letzten Interview auch schon Zoom-Konferenzen durchgeführt, um uns kennenzulernen und vorab das Playbook zu studieren. Als wir dann mit dem Teamtraining begonnen haben, gab es direkt nach dem zweiten Training ein gemeinsames BBQ mit dem Team. Der zweite gemeinsame Abend mit dem Team ist auch schon geplant. Wir versuchen uns auch in der trainingsfreien Zeit oft zu treffen.

Die Madrid Bravos bauen ein komplett neues Franchise auf. Eine Herkulesaufgabe, wie man bei den Munich Ravens, den damaligen Helvetic Guards oder auch bei den Leipzig Kings eindrücklich beobachten konnte. Du kennst die Strukturen eines etablierten Franchises, wie weit sind die Bravos schon und wie ist man das aus deiner Sicht in Madrid angegangen?

Robin Fensch: Aus meiner Sicht sind die Bravos das genau richtig angegangen. Abseits vom Feld mit der richtigen Facility. Die Büros, das Gym, die Physiotherapeuten und das Trainingsfeld liegen direkt nebeneinander. Das Stadion ist sehr zentral gelegen und bietet Platz für 10.000 Zuschauer.

Außerdem haben sie sich darauf konzentriert, für das Team die richtigen Coaches zu bekommen und die besten spanischen Spieler. Dazu kamen dann die Imports als Ergänzung der Homegrown-Spieler. Jetzt geht es nur noch darum guten Football zu spielen und das Produkt hier in Madrid zu bewerben, damit wir an den Spieltagen ein volles Stadion bekommen.

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Du hast Team, Staff und Franchise jetzt schon etwas kennenlernen können. Wo siehst du die Bravos schon gut aufgestellt und welche Herausforderungen warten noch auf euch?

Robin Fensch: Wie schon erwähnt, machen unsere Leute im Office einen sehr guten Job. Dazu noch die professionellen Coaches und alle, die dazu gehören. Ich glaube, alles in allem sind wir schon sehr gut aufgestellt. Da wir ja sehr viele Auswärtsspiele haben, die nicht gerade in der Nähe sind, bin ich gespannt, wie wir das als Team meistern werden. Da ja jeder weiß, Auswärtsfahrten mit einem Football-Team sind oft wie eine Klassenfahrt.

Hast du schon ein Gefühl dafür bekommen, ob das Franchise angenommen wird? Werdet ihr in Madrid schon wahrgenommen?

Robin Fensch: Das ist der nächste Schritt auf der Agenda. Da Football hier noch nicht so groß ist, wissen viele Menschen bisher nichts von den Madrid Bravos. Ich denke aber, darum werden wir uns jetzt intensiv kümmern. Vor einigen Tagen wurde LALIGA+ als TV Partner veröffentlicht, was ein Schritt in die richtige Richtung ist.

Wir sind kurz vor dem Saisonbeginn der ELF. Welche Teams außer natürlich deinen Bravos siehst du im engsten Favoritenkreis?

Robin Fensch: Ich sehe Rhein Fire und die Munich Ravens auf alle Fälle im engen Favoritenkreis, natürlich nach uns.

Man sagt, die O-Line ist die wichtigste Positionsgruppe im American Football. Du hast in Hamburg in einer traditionell starken Line gespielt. Denkst du, die O-Line der Bravos wird zu den besten 7 der Liga zählen?

Robin Fensch: Da wir mit Coach Mac einen sehr erfahrenen, sehr guten Coach haben, bin ich mir ziemlich sicher, dass wir mit dem Potenzial der Homegrowns zu den besten 7 der Liga zählen werden.

Von verschiedenen Leuten rund um die ELF, wie zum Beispiel von Coach Kösling, wird immer wieder die Idee eines zusätzlichen A-Spots speziell für die O-Line ins Spiel gebracht. Wie denkst du als O-Liner darüber?

Robin Fensch: Über dieses Thema habe ich mit Coach Kösling schon das ein oder andere Mal gesprochen. Meiner Meinung nach brauchen wir keinen extra A-Spot für die O-Line. Wir müssen hier in Europa einfach dafür sorgen, dass die Ausbildung der Liner allgemein besser wird; egal ob Offense oder Defense. Das fängt schon in der Jugend an. Dazu muss ich noch sagen, dass aus meiner Sicht die Qualität der O- und D- Liner in den letzten Jahren einen Sprung nach vorne gemacht hat. Trotzdem ist noch viel Luft nach oben.

Was ist für dich das wichtigste Produkt in einem Supermarkt?

Robin Fensch: Seit ich in Madrid bin und es nicht mehr im Supermarkt finde, ist es eindeutig das gute Regina Toilettenpapier *lacht*.

Was würdest du wählen: 50.000 Euro oder 5 Jahre jünger sein?

Robin Fensch: Da würde ich sofort 5 Jahre jünger sein wählen. Zeit ist für mich, zusammen mit Gesundheit, das wichtigste Gut.

Danke Robin, dass Du dir die Zeit genommen hast. Ich wünsche dir eine erfolgreiche und vor allem verletzungsfreie ELF-Saison 2024!

Wo sollte Robin in Madrid unbedingt mal hin? Schreibt es in die Kommentare!

Balou

Er ist der Host von www.nur-meine-meinung.net, wo er regelmäßig über die ELF berichtet und ganz subjektiv seine Meinung mit euch teilt.

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