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Just Shots

Was für eine Partie! Am elften Spieltag der ELF-Saison 2024 geht es zwischen den Paris Musketeers und Berlin Thunder hin und her. Am Ende setzen sich die Franzosen in einem spannenden und aufregenden Spiel mit 40:37 durch.

Noch im Hinspiel in Paris verschlief Thunder die erste Halbzeit und lag zur Pause mit 0:28 zurück. Das sollte hier aber nicht der Fall sein. Berlin gibt zu Beginn der Partie nämlich klar den Ton an und spielt sich eine 13:0-Führung heraus.

Thunder bringt lange Drives zu Stande, die viel Zeit von der Uhr nehmen. Immer wieder versuchen sie es zunächst mit ihrem Laufspiel. Quarterback Jakeb Sullivan setzt dann mit Pässen die Nadelstiche. Die Musketeers hingegen tun sich schwer, sowohl ihr Pass- als auch ihr Laufspiel zu etablieren. So beendet Paris-Quarterback Zach Edwards das erste Viertel mit nur 10 Passing Yards. Gegen die Berliner Mannverteidigung findet er kaum einen offenen Receiver und setzt daher immer wieder selbst zu Läufen an.

Auf Seiten Berlins ragen in der ersten Halbzeit US-Receiver Aaron Jackson und sein Landsmann und Defensive Lineman Kyle Kitchens heraus. Beide erzielen jeweils einen Hattrick. Kitchens verbucht drei Sacks. Bei zwei davon wird er nicht einmal geblockt. Jackson ist der Dreh- und Angelpunkt seiner Offensive. Drei Touchdowns stehen bei ihm am Ende der ersten Halbzeit zu Buche. Zwei davon bekam er von Sullivan zugeworfen, einen erlief er selbst als Quarterback aus der Wildcat-Formation.

Doch das Passspiel der Musketeers wird mit der Zeit immer besser. Ein tiefer Pass auf US-Receiver Austin Mitchell, der seinen Gegenspieler überläuft und ein Goalline-Fade von Anthony Mahoungou halten das Spiel beim Halbzeitstand von 23:14 für Berlin Thunder knapp.

Doch wie es bei den Spielen von Berlin Thunder fast schon zur Gewohnheit geworden ist, dreht sich das Blatt in der zweiten Halbzeit komplett. Im dritten Viertel reiht sich eine Wahnsinnssequenz an die andere. Vor allem Aaron Jackson wird zum tragischen Helden des Spiels.

Zunächst ist es aber wieder Mitchell, der nach einem tiefen Pass erneut einen Touchdown erzielt.

Im anschließenden Offense-Drive arbeiten sich die Musketeers bis tief in die gegnerische Hälfte vor und kicken ein Fieldgoal. Ein Foul der Thunder-Defense beschert ihnen aber einen neuen ersten Versuch. Doch anstatt diese Chance zu nutzen, lässt die französische Offense Line Kitchens erneut ungeblockt zu ihrem Quarterback durch. So hat Kitchens leichtes Spiel, seinen mittlerweile fünften (!) Sack des Spiels zu erzielen. Zudem verliert Edwards dabei den Ball, so dass die Berliner mit ihrer Offense aufs Feld kommen.

Doch anstatt den Schwung mitzunehmen, ist es der bereits erwähnte Jackson, der diesmal für die negativen Highlights sorgt. Zunächst verliert er das Ei, wodurch die Musketeers wieder in Ballbesitz kommen und über Hugo Tekedam erneut sechs Punkte erzielen. Beim anschließenden Kickoff-Return fumbelte Jackson den Ball erneut, woraus die Pariser in Person von Mitchell erneut Kapital schlagen können.

Nachdem Jackson in der ersten Halbzeit noch mit drei Touchdowns glänzte, läuft es nach der Pause ganz anders. So endet das dritte Viertel beim Stand von 33:23 für die Musketeers, die in diesem Viertel 19 unbeantwortete Punkte erzielen.

Der Wahnsinn hält aber auch im letzten Viertel des Spiels an. Wie bereits in der ersten Halbzeit stellt sich Jackson kurz vor der gegnerischen Endzone als Quarterback auf. Doch diesmal täuscht er den Lauf nur an und wirft auf den in der Endzone frei stehenden Tight End Nicolai Schumann. Auf drei Punkte verkürzt, lässt die Antwort der Gäste aber nicht lange auf sich warten. Die Musketeers marschieren über das Feld und am Ende ist es wieder Edwards Lieblingsanspielstation an diesem Abend, Austin Mitchell, der seinen vierten Touchdown des Spiels fängt.

Berlin gibt aber nicht auf und verkürzt durch einen Touchdown-Lauf von Sullivan auf 37:40. Jedoch nehmen die Musketeers in ihrem letzten Drive des Spiels viel Zeit von der Uhr. So bleiben Thunder nur noch acht Sekunden und ein Spielzug, um den Sieg einzufahren. Sullivans Wurf wird jedoch von Linebacker Dauson Dales abgefangen und das Spiel damit beendet.

Ein verrücktes Spiel, das nach über drei Stunden zu Ende ging. Paris ist damit auf dem besten Weg in die Playoffs. Berlins Chancen auf die Postseason schwinden dagegen immer mehr.

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