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In der American Football-Community ist man sich überwiegend einig, dass Football Familie ist „#FootballIsFamily“! Der Umgang zwischen Fans verschiedener Teams ist offen und von gegenseitigem Respekt geprägt. Man kann sorgenlos zu einem Football-Spiel ins Stadion gehen und zwar mit der ganzen Familie. Auch bei der Wahl des Sitzplatzes kann man sich gerne mal mit seinem Heimtrikot in den Gästeblock setzen ohne körperlich oder wirklich verbal angegangen zu werden (hämische Sprüche beim Verlieren natürlich ausgenommen). Der Nachhauseweg bei einem Spielgewinn durch eine Menschenmenge von Fans der gegnerischen Mannschaft stellt kein Problem dar. Hooligans, Pyro oder ein größeres Polizeiaufgebot findet man bei einem American Football Spiel nicht.

Jedenfalls habe ich bisher nur positive Erfahrungen beim Stadionbesuch gemacht, ob bei einem NFL-Spiel in den USA, den London Games im Wembley oder bei Spielen der European League of Football.

In der ersten Saison der European League of Football herrschte aus meiner Erfahrung stets eine positive Stimmung. Deshalb verwundert es mich persönlich schon etwas, dass es in der jetzigen Saison scheinbar erste Anzeichen von negativen Strömungen unter einigen Fans gibt, die man eher der Fußballkultur zuschreiben würde. Oder wurden diese in der letzten Spielzeit durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie nur unterdrückt? Jedenfalls gibt es in diesem Jahr offenbar erste Anzeichen für einen raueren Wind, der unter einigen Fans aufzieht. Eine wirkliche Beurteilung, ob es sich dabei nur um minimale Einzelfälle handelt und ob sich diese zukünftig überhaupt ernsthaft negativ auswirken könnten, fällt mir zum aktuellen Zeitpunkt glücklicherweise noch schwer.

Persönlich finde ich es aber bereits etwas unschön, wenn man als Fan das Gastteam beim Betreten des Spielfeldes ausbuht. Ich bewundere die Fans der Barcelona Dragons wirklich, fand ihren Empfang der Cologne Centurions bei ihrem ersten Heimspiel der Saison in Reus aber etwas unnötig:

Das kannte ich bisher so nur vom Fußball, wo gerne auch mal die gegnerische Mannschaft bei ihrer Nationalhymne ausgebuht wird- was ich persönlich irgendwie ein wenig respektlos finde. Bitte nicht falsch verstehen, ausbuhen in Spielsituationen ist ab und zu durchaus als Fanreaktion akzeptabel, aber als Empfangsreaktion meiner Meinung nach einfach nicht angemessen.

Leider kam in Reus dann auch noch ein Flaschenwurf in Richtung der Sideline der Kölner hinzu!

Auch im Podcast Football Hautnah! wurde an der ein oder anderen Stelle (z.B. #19 ab 49:20) über das Thema von schlechtem Benehmen von Fans gesprochen, da es entsprechende Kommentare von Stadionbesuchenden gab. Man war sich dort einig, dass gute Stimmung zu einem Spiel dazugehört und man sich auch nicht sofort von zu euphorischen Fans belästigt fühlen sollte, schließlich seien die Menschen in den Stadien ja auch ein „Spiegelbild der Gesellschaft“. Hooliganartige Zustände möchte man aber bei Spielen der European League of Football nicht sehen. Sollte es tatsächlich zu solchen Ansätzen kommen, müsste darauf frühzeitig reagiert werden.

Bei vergangenen Besuchen von Foot Bowl in den Stadien musste leider festgestellt werden, dass es beispielsweise aus den Reihen der Leipzig King Fans auch schon beleidigende Fangesänge gegen das Gastteam sowie Beschimpfungen gegen Schiris und gegen Fans der gegnerischen Mannschaft gab.

In dieser Woche machte die Info auf Twitter die Runde, dass enttäuschte Fans eine Instagram-Seite ins Leben gerufen hatten, um den Headcoach von Stuttgart Surge „loszuwerden“. Inzwischen ist diese glücklicherweise wieder verschwunden.

Ferner soll eine Petition gestartet worden sein, um das neue Team aus der Türkei, die Istanbul Rams gleich komplett aus der Liga „zu entfernen“.

Nicht nur das Team selbst, sondern auch ich bin froh die Rams in der European League of Football zu haben:

Dieser Artikel soll auf keinen Fall mit dem Finger auf bestimmte Fangruppen zeigen. Es sollten nur einige Beispiele aufgeführt werden, dass positive Stimmungsmache und nicht zu ernste Fangesänge sich auch schnell in eine negative Richtung entwickeln können. Vor allem dann, wenn scheinbar schlechte Manieren aus dem Fußball ins Football-Stadion oder in die sozialen Netzwerken einziehen. Spätestens wenn Gegenstände in Richtung Spielfeld oder Tribünen fliegen, ist aber eindeutig eine Grenze überschritten!

Macht alle gerne Party im Stadion, macht ordentlich Lärm und feiert Eure Teams. Aber bitte achtet dabei auf den im American Football bekannten positiven Spirit, denn „Football is Family“!

Wie ist Eure Meinung zu dem Thema? Habt ihr auch negative Erfahrungen machen müssen? Handelt es sich nur um Einzelfälle? Sehe ich das vielleicht zu kritisch?

Schreibt gerne in die Kommentare!

Jonny

Hatte 2021 schon mal ne ELF-Website und ist seit 2022 gerne beim Team von Foot Bowl dabei. Besuche mich auf Twitter!

5 Comments

  • Simeon sagt:

    Hey,

    In vielem Stimme ich eich zu auch das vllt das Profil firehanselmann etwas übertrieben war. Aber leider liest man in dem Bericht auch eure Nähe zu Hanselmann raus. Ich denke die Kritik an ihm ist mehr als berechtigt. Und das menschliche Versagen der surge ist verheerend, auch dies gehört dazu um den kontext zu verstehen. Soe haben den QB entlassen und ihn dann zum schein auf IR gesetzt. Ich finde hier wird in Sachen Surge zu sehr auf die fans geschaut.

  • N. sagt:

    Guter Artikel, mit vielen wichtigen Aspekten.

    Interessant wäre zu ergründen, ob die ELF einfach mehr kommerzielle Fans anziehen, die ggf Neigungen zu unschönem Verhalten haben? Ebenfalls interessant wäre die aktuelle GFL Saison anzuschauen, gibt es auch dort ähnliche Handlungsweisen?

    Ich persönlich, gehe mit meiner zweijährigen Tochter sehr gerne Footballspiele anschauen und wir fühlen uns wohl und sicher 😉!

  • J. sagt:

    Hey,
    Leider ist mir das in Leipzig auch aufgefallen. Ich finde es auch überhaupt nicht gut. Das größte Problem dabei ist, das diese Gesänge meist von den „Stimmungsmachern“ mit den Trommeln angestimmt werden und so eventuell auch manche mit reißen. Auch hilft es da leider nicht das der Stadionsprecher immer wieder darauf hinweist sich doch an dieser Gruppe zu Orientieren, wenn die Defense auf dem Feld ist.
    Auch musste ich beim ersten Heimspiel in Dessau feststellen, das die „Stimmungsmacher“ sich gegen die eigenen Fans wendeten, als die Niederlage immer mehr absehbar war. „Was seid ihr denn für Fans, wenn ihr ins Stadion geht und eure Manschaft nicht unterstützt“ oder ähnliche Sprüche waren da zu hören und das obwohl in Dessau eine Top Stimmung war und ordentlich Lärm gemacht wurde. Ich hoffe das es sich eventuell etwas bessert, aber sonst sollte sich die ELF vielleicht auch Offiziell zu solchen „Vorfällen“ äußern.

  • Dirk Neumaier sagt:

    Hallo
    Guter Beitrag und eine realistische Einschätzung. Leider ist es tatsächlich so, dass eine gewisse fussball-ähnliche Mentalität Einzug hält, insbesondere, was den Umgang mit Gegnerteams und Schiedsrichtern angeht.
    Ein Foul ist ein Foul, egal, wer es begeht, die Strafe ist respektvoll zu akzeptieren. Dies gilt für Spieler und für Fans.
    Ebenso darf man auch die Leistung der gegnerischen Mannschaft anerkennen oder bei nem deutlichen Sieg der eigenen Mannschaft entsprechend Spottgesänge und Häme unterlassen.
    Bei all dem sind mir persönlich die Fans des Aushängeschild Galaxy am negativsten aufgefallen. An was das liegt, weiß ich nicht.
    Vllt sollte man sich mal Gedanken machen, wie man als Stadionsprecher das Geschehen auf der Tribüne mit beeinflusst. Manchmal tut etwas mehr Zurückhaltung gut.

  • wilcox sagt:

    Hanselmann sagt bei ca. 51:40 Das die alle Teil unserer Gesellschaft sind und wir die mitnehmen muessen.

    NEIN, muessen wir nicht. Die Idioten sollen sich bitte weiter am Fussballplatz austoben und Footballspielen sehr fern bleiben.
    Diese Appeasementpolitik bringt nichts und wenn wir nicht schon am Anfang mit aller Konsequenz dagegen halten, treten wir uns Probleme ein die wir nie wieder los bekommen. Klare Kante!

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