Marcel Heinisch
In den letzten Tagen herrschte eine nahezu nie dagewesene Aufmerksamkeit um einen Spieler aus der ELF: Glen Toonga. Um etwas Klarheit zu schaffen, fassen wir die Geschehnisse aus den letzten Tagen zusammen.
30.01.2023 18:21
Das „Hamburger Abendblatt“ veröffentlicht einen Artikel, der offenbart, dass Glen Toonga, der ehemalige Running Back der Hamburg Sea Devils, Kokain konsumiert haben soll. Ein entsprechender Test soll nach dem Playoff-Spiel gegen die Raiders Tirol durchgeführt worden sein. Die Information über das positive Ergebnis erhielten Toonga und die ELF im Oktober. Die Sea Devils hätten erst am 7. November von dem positiven Ergebnis erfahren. In einem darauf folgenden Gespräch, habe er die Einnahme gestanden. Durch eine Zusammenarbeit des Runningbacks mit der NADA, sei hierbei ausgeschlossen worden, dass die Einnahme zur Leistungssteigerung genutzt wurde. Daraufhin beschloss man eine 3-monatige Sperre, die bereits diesen Januar ausgelaufen sei.
31.01.2023, 11:21
Aus einem weiteren Artikel des Abendblatts geht hervor, dass die Liga staatsanwaltschaftliche Ermittlungen abwarten wolle, bevor man Toonga bestrafe. Weitere Sanktionen gegenüber dem Rushing-Yards Leader der letzten Saison behalte man sich vor. Commissioner Patrick Esume fügte hinzu, dass obwohl der Brite gegen die Werte der Liga gehandelt habe, er eine zweite Chance verdient hätte.
31.01.2023, 18:10
Rhein Fire gibt die Verpflichtung von Running Back Glen Toonga bekannt. Aus der Pressemitteilung geht hervor, dass es interne Diskussionen über eine Verpflichtung gab. Schlussendlich, und insbesondere nach Gesprächen von Head Coach Jim Tomsula und Toonga persönlich, entschloss man sich jedoch für eine zweite Chance. Toongas Anstellung bei Rhein Fire sei aber an Bedingungen geknüpft worden. Einerseits wird Toonga der von der Liga auferlegten Sperre von vier Spielen zustimmen. Weiter könne er jederzeit auf die Einnahme von unerlaubten Substanzen geprüft werden. Zuletzt müsse der 177cm große und 102kg schwere Spieler in der Drogenhilfe aktiv werden und Jugendliche über die negativen Folgen von Drogen aufklären. Auch der Headcoach und Toonga selber äußerten sich zu den Geschehnissen.
„The first thought is: The young man is out because he took drugs and that doesn’t fit with our mission statement of the sport. Then I deal with the human being. I got to know the person Glen Toonga intensively over three days in our conversations. The first thing he did was hurt himself with this thing. He never hurt anyone, did no violence to anyone, or said things that are unacceptable in our society. Yes, he made a big mistake. But I have an attitude that everyone deserves a second chance and I really believe Glen will take that chance. It’s not about the sport for me. The Rhein Fire does not “need” Glen Toonga to reach our goals. I have explained that to Glen. We have a team that can support Glen through this time. Glen is a very good football player but he is first a young man that made a big mistake! Through this mistake, Glen will make something good. He will use his status as a professional athlete and his mistake to work with young people that have made these mistakes or have a troubled youth. He will be very involved in honest conversation and deterrence along with showing them you can recover from your mistakes and have a good future. Giving them HOPE and directions about conveying all the values to him intensively and showing him that he hasn’t failed and now giving back some of his trust. I am firmly convinced that he will do the same.“
Jim Tomsula, Headcoach von Rhein Fire
„Ich weiß, dass ich einen großen Fehler gemacht habe und dass viele Menschen von mir enttäuscht sind, vor allem meine Familie. Am meisten bin ich von mir selbst enttäuscht, dass ich mich dazu habe hinreißen lassen. Ich weiß nicht warum, aber es ist passiert. Ich bin Coach Tomsula unfassbar dankbar, dass er mir eine zweite Chance gibt, um zu zeigen, wer ich wirklich bin. Und das werde ich wiedergeben. Hoffentlich auf dem Feld, aber vor allem auch außerhalb des Feldes. Ich möchte vor allem jetzt Jugendlichen helfen, nicht den gleichen Fehler wie ich zu machen. Dafür gibt Rhein Fire mir jetzt zum Glück die Gelegenheit.“
Glen Toonga, neuer Runningback von Rhein Fire
Toongas Werdegang
Toonga, geboren in London, begann 2014 seine Karriere bei der University of Southampton. Über Stationen bei London Blitz, den Dresden Monarchs, Lowlanders Białystok und den Allgäu Comets zog es ihn schlussendlich zu den Hamburg Sea Devils. Bei den Sea Devils konnte Toonga auf Anhieb überzeugen und schaffte es bereits im ersten Spiel über 100 Yards zu laufen. Dass das erste Spiel jedoch nur der Anfang war, konnte Toonga durch gute Leistungen über die gesamte Saison hinweg zeigen. Auf die Saison zurückblickend kann Toonga auf zwei „ELF MVP of the Week“ Titel, die Norminierung für das „ELF All-Star First Team“ und die meisten Rushing Yards sowie Rushing Touchdowns schauen.
