Hans Ewald
Seit dem Anpfiff der Partie Istanbul Rams @ Cologne Centurions ist sie zurück; die European League of Football. Schon in der ersten Woche zeigten die besten Teams Europas ihr Können, Potenzial und vor allem spannende Spiele. Viele Dinge verliefen in Week 1 wie erwartet, jedoch gab es auch einige Überraschungen. Doch was wir wirklich aus den ersten Spielen für Erkenntnisse mitnehmen können, beleuchten wir jetzt in „Fünf Dinge, die wir vom ersten Spieltag lernen können“.
1. Die neuen Teams sind nicht zu unterschätzen
Gerade diese Sache dürfte besonders die 0–1 Frankfurt Galaxy gespürt haben. Die Rhein Fire aus Düsseldorf gewann in einem packendem Spiel mit 29–26. Hierbei ließ vor allem Rhein Fire Quarterback Matt Adam die Kritiker verstummen. Mit seinem 68-Yard Pass zu Nathaniel Robitaille zeigte er direkt im ersten Quarter, wie viel Potential in ihm steckt. Auch überraschten die Rams aus Istanbul, welche zwar knapp mit 38–40 gegen die Cologne Centurions verloren, aber trotzdem zeigen konnten, dass sie vor allem durch ihr starkes Running-Game in der Liga mithalten können. Die beiden neuen Teams aus Österreich spielten erwartet guten Football und beendeten die Partie mit 29–23 für die Vikings. MVP des Spiels war hier eindeutig Wide Receiver Florian Bierbaumer, der drei Touchdowns erzielte.
2. Zu viele überflüssige Strafen und Timeouts
Da dachte man, dass man dieses Problem hinter sich lassen kann und schon wird man wieder von der Realität eingeholt. Besonders bei den neuen, aber auch bei den alten Teams, ist dieses Phänomen der European League of Football zu beobachten. Wohlgemerkt ist anzumerken, dass wir hier nicht über unnötige Challenge-Flags reden, sondern über Timeouts, welche genommen werden mussten, weil die Absprache in den Teams noch nicht 100%tig stimmt. Auch unsere beliebten Offside-Strafen aus der letzten Saison sind wieder da und stören vor allem drei Dinge; die Defense, den Spielfluss und somit auch den Zuschauer. Obwohl man anerkennen muss, dass es zur letzten Saison besser geworden ist, passieren solche kleine Fehler noch zu häufig.
3. Neue Kickoff Regel führt nicht unbedingt zu mehr Touchdowns
Von der neuen Kickoff-Regel, die primär das Verletzungsrisiko der Spieler reduzieren soll, wurde vor der Saison prophezeit, dass mehr Kickoff-Return Touchdowns sowie mehr Kickoff-Return Yards erzielt werden. Doch diese beiden Behauptungen kann man nach dem ersten Spieltag entschieden zurückweisen. Nachdem am 1. Spieltag der letzten Saison durchschnittlich 29,3 Yards für insgesamt einen Touchdown retourniert wurden, waren es diesen Spieltag nur durchschnittlich 21,2 Yards für null Touchdowns (Rechnung ohne Istanbul Rams, welche keinen Kickoff retournierten). Gerade anhand dieser Statistik wird es interessant zu sehen sein, wie sich das Special Teams Verhalten in den kommenden Wochen verändern wird.
4. Mehr Konkurrenz und spannendere Spiele
Eine weitere tolle Entwicklung der Liga, welche zu sehen ist: es gibt endlich mehr Konkurrenz. Während letzte Saison die Liga von Hamburg (besonders vor deren Verletzungspech) und Frankfurt dominiert wurde, kann man diese Saison auf mehr Spannung vor allem an der Spitze der Conferences hoffen. Als heiße Contender werden hierbei zu meist die Leipzig Kings, die Panthers Wrocław, sowie die beiden österreichischen Teams die Vienna Vikings und die Raiders Tirol gesehen.
5. Viele kleine Fehler führen zu großen Unterschieden
Bei den Leipzig Kings war es ein Fumble, bei den Istanbul Rams ein gedroppter Pass, bei der Frankfurt Galaxy eine Interception und für die Raiders nur ein Touchdown. Kleine Fehler kann man sich in dieser Liga und besonders in engen Spielen einfach nicht mehr erlauben. Wer diese Saison mehr als zwei Turnovers produziert, wird es schon schwer haben, bei einem guten Gegner zu gewinnen. Aber gerade das ist es doch, was den Football ausmacht und gerade die ELF so spannend. Bei engen Match-ups, die sich schon durch kleine Fehler entscheiden, weiß man was man an dieser Liga hat und dass man sich schon auf Week 2 freuen muss.