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Sarah Philipp

Die Saison der European League of Football befindet sich in der heißen Phase. Ausrutscher darf man sich nun nicht mehr erlauben. Das gilt im Besonderen für die Raiders Tirol (6-3), die zwar nach zwei hohen Siegen gegen die Leipzig Kings und Stuttgart Surge großes Selbstvertrauen haben, aber im Kampf um die Playoffs den Atem der Frankfurt Galaxy (6-3) und Berlin Thunder (6-3) spüren. Wenn die Raiders also am Sonntag um 15:00 Uhr im heimischen Tivoli Stadion die Cologne Centurions (2-7) empfangen, sollten die Österreicher kühlen Kopf bewahren. Schließlich ging das Hinspiel in Köln in einem High-Scoring-Game überraschend verloren, weshalb die Raiders nun Revanche nehmen wollen. Das Spiel wird von Puls24 und im ELF Game Pass übertragen.

„Dieses Spiel ist für uns ein Revenge-Game. Die Centurions sind neben den Vikings das einzige Team, welches uns bisher geschlagen hat. Jetzt sind die Karten neu gemischt: Wir spielen zu Hause und feiern unser 30-jähriges Jubiläum. Wir wollen unseren Fans im letzten Heimspiel nochmal einen starken Auftritt bieten.“

Kevin Herron, Head Coach der Raiders Tirol

Für die Raider ist es das letzte Heimspiel der Saison. Es wird dabei das 30-jährige Jubiläum des Vereins im Vordergrund stehen, weshalb jede Menge ehemalige Spieler und Coaches vor Ort sein werden. Es lohnt sich also schon ab 12:00 Uhr neben dem Tivoli Stadion Tirol zu sein, wenn dort die Pre-Game Pirates Party beginnt. Dort sind neben Tailgating Games auch Essens- und Trinkstände aufgebaut.

Die Offenses der Kontrahenten

Mit sechs Siegen aus neun Spielen stehen die Raiders Tirol weiterhin als bester Zweitplatzierter auf dem vierten Playoff-Platz. Maßgeblich für diesen erfolgreichen Zwischenstand verantwortlich war Quarterback Sean Shelton, der die West-Coast-Offense der Tiroler prägt. Der 31-jährige brachte bisher 191 von 300 Pässen für 2.353 Yards und 19 Touchdowns bei 4 Interceptions an. Zudem zeigte er sich mit 56 Läufen für 332 Yards und 7 Touchdowns vielseitig.

Allgemein ist die Offense der Raiders mehrdimensional. In Total Offense (3.568) und Passing Yards (2.353) führt das Franchise die Liga an, in Rushing Yards (1.215) liegt man auf dem dritten Rang. Dabei verteilen die Raiders die Aufgaben konstant auf mehrere Schultern. Im Backfield gilt es daher auf C.J. Okpalobi, Tobias Bonatti und Lukas Haslwanter gleichermaßen zu achten. Auch im Wide Receiver Corps sind die Raiders breit aufgestellt. Teamintern führt Marco Schneider das Team mit 34 Catches für 542 Yards und sechs Touchdowns an, aber auch Philipp Haun (428 Yds, 3 TD) und Adrian Platzgummer (380 Yds, 3 TD) sind wichtige Anspielstationen. Seit seiner Rückkehr ermöglicht der schnelle Yannick Mayr auch tiefe Pässe.

Die Offense der Centurions war hingegen lange Zeit nur eindimensional. Wie es für Air-Raid-Offensiven typisch ist, sind sie nach einer gewissen Zeit gut ausrechenbar. Da man mehrere Wochen zudem mit nur einem US-Amerikaner in der Offense spielte, geriet die starke Offense der ersten Spiele schnell ins Stocken. Der deutsche Quarterback Jan Weinreich brachte bisher 172 von 311 Pässen für 2.066 Yards mit 16 Touchdowns und 10 Interceptions an. Allzweckwaffe Quinten Pounds wurde dabei am häufigsten angeworfen. Der US-Amerikaner hatte 70 Catches für 863 Yards und elf Touchdowns. Zu achten gilt es zudem auf den Running Back Joshua Mack, der auch häufig in das Passspiel eingebunden wird.

Die statistischen Leader in der Defense

Lucky Ogbevoen. Foto: Sarah Philipp.

Statistisch ließen die Raiders erst 163 Punkte, ligaweit ist das der dritte Platz. Die Tiroler Defensive führt Linebacker Lucky Efosa Ogbevoen mit 63 Tackles und 9 Tackles für Raumverlust an. Der 22-jährige hatte zudem anderthalb Sacks und eine Interception. In Punkto Sacks ist der deutsche Defensive End Niklas Gustav mit 5 Stück der Beste. Durch die Verpflichtungen von Thomas Schaffer und Vincent Buffet haben die Tiroler ihren Pass Rush zudem Anfang August verstärkt. Vincent Müller und Jan Mayerhofer fingen bereits jeweils zwei Interceptions. Auch Jamalcolm Liggins fing bei seinem Debüt am letzten Wochenende bereits eine Interception.

Die Cologne Centurions haben bisher die drittmeisten Total Yards sowie die zweitmeisten Punkte kassiert. Dennoch stechen einige Athleten positiv hervor. Linebacker Flamur Simon führt die Centurions mit 60 Tackles an. Marius Kensy hat 3,5 Sacks verbucht, alle erzielte er dabei am letzten Wochenende. Simon ist zudem gemeinsam mit DB Kalon Beverly der beste Ballabfänger. Beide Spieler fingen 2 Interceptions für Köln.

„Ich erwarte ein sehr starkes Spiel. Die Raiders werden sehr gut auf uns eingestellt sein. Wir müssen unser bestes Spiel ablegen, um im Tivoli bestehen zu können.“

Frank Roser, Head Coach der Cologne Centurions
Elias Hoffmann

Elias ist seit Ende August 2021 Teil von Foot Bowl. Mail: hoffmann@footbowl.eu oder hoffmann-footbowl@gmx.de.