Marcel Heinisch
Nach der bitteren Auswärtsniederlage in den Schlusssekunden bei den Panthers Wrocław zu Saisonstart wollten die Leipzig Kings vor heimischer Kulisse nun den ersten Sieg einfahren. Dabei wurde der Spielort für das Heimdebüt erst Wochen vorher festgelegt. Als die Wahl auf Dessau fiel, war zunächst unklar, wie zahlreich die treuen und lautstarken Anhänger der Vorsaison wirklich auftauchen würden. Doch die in gelb auftretenden Kings konnten auf 2.250 aus ganz Deutschland angereiste Fans zählen. Und die brauchten sie auch zu Beginn, denn Rhein Fire, die nach dem Sieg gegen die Frankfurt Galaxy mit breiter Brust nach Sachsen-Anhalt gereist war, startete furios.
Erster Drive, erstes Big Play, erster Touchdown über Star Receiver Nathaniel Robitaille. Die Düsseldorfer knüpften nahtlos an ihr Schema aus der Vorwoche an und Quarterback Matt Adam überwarf einfach die gefährliche Front 7 der Leipziger.
Doch Drive für Drive übernahmen die Kings die Kontrolle, nicht zuletzt weil Neuzugang Seantavius Jones, trotz nur sehr kurzer Vorbereitung, bereits die Ränge mit einem Touchdown begeisterte. Zwei weitere, sowohl offensiv als auch defensiv wurden durch die Referees um Malte Scholz zurückgenommen. Und so sorgte Ex-King Jason Aguemon (70 Yards) mit tatkräftigem Support von Geburtstagskind Patrick Poetsch für das längste Run Play des Tages und den erneuten Führungswechsel kurz vor der Halbzeit (10:14).
Nach einem eng umkämpften dritten Viertel (17:17) ging es in den Schlussabschnitt und hier geschah für die Kings das Déjà-vu von Woche 1 in Breslau. Running Back Javier Carrasco Sanz, der bis zu seinem Inside Run kurz vor der Endzone nur an den Haaren effektiv aufgehalten werden konnte, fumblete den Ball direkt in die Arme von ELF Champion Omari Williams und der lief das komplette Feld hinab for Six. Die folgende 2 Point brachte die Fire acht Zähler in Front.
Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt, doch nach drei weiteren Turnovern durch Quarterback Jordan Barlow und Carrasco Sanz sowie einem weiteren Daniel Schuhmacher Clutch-Field Goal (48 Yards) war der Sieg der Gäste besiegelt.
„Das war heute ein wichtiger Sieg gegen ein verdammt starkes Team. Leipzig gehört definitiv zu den Top Teams aber unsere Defense hat uns heute den Sieg gerettet. Ich bin stolz auf das Team, wir blieben die ganze Zeit ruhig und fokussiert und es hat sich am Ende gelohnt.“
Rhein Fire Wide Receiver Timothy Knüttel
Mit dem 28:17 Erfolg marschiert Rhein Fire (2–0) weiter in der Southern Conference, doch Köln und Barcelona ziehen im Gleichschritt mit. Für die Kings geht es nächste Woche im Samstag Abend Kracher gegen die Hamburg Sea Devils im zweiten Heimspiel außerorts in Halle darum, die guten Leistungen auch im Schlussviertel aufs Feld zu bringen und sich den ersten Sieg der Saison zu holen.