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Sarah Philipp

Bereits als der Spielplan dieser European League of Football (ELF) Saison veröffentlicht wurde, markierten sich einige Fans und Verantwortlichen das Spiel des amtierenden Champions Frankfurt Galaxy beim Heim-Debüt des ambitionierten Vienna Vikings Franchise in ihrem Kalender. Dieses Duell galt nicht nur im Voraus als potentielles Topspiel, sondern sollte auch als Indikator dienen, wie gut das österreichische Team wirklich ist.

Bei 27 Grad Celsius und bewölktem Himmel begrüßten die Vikings 3.913 Zuschauer in der Generali-Arena. Zwar stellte diese Zuschauerzahl den Bestwert in der zweiten Spielwoche der ELF dar, doch blieb sie durchaus hinter den Erwartungen zurück. Bei der Präsentation der Generali-Arena als Heimstätte des ELF-Teams im Februar diesen Jahres kalkulierte der Vienna Vikings Geschäftsführer Karl Wurm noch mit fünf- bis siebentausend Zuschauern. Davon abgesehen war es für die Wiener ein Erfolg. Sie setzten sich mit 30:10 gegen die Galaxy durch.

Den ersten Touchdown des Spiels erzielte Dominic Siegel, der den Ball nach dem von Cody Smith geblockten Punt fing und zum Touchdown retournierte. Nach einem Field Goal aus 40-Yards-Entfernung durch Oskar Julius Herz, der erst letzte Woche zum Team stieß, gingen die Wiener mit 9:0 in Führung. Die ersten Punkte für die Galaxy brachte Kicker Ryan Rimmler auf die Anzeigetafel. Zwar hatte er im ersten Viertel noch zwei Field Goal-Versuche vergeben (aus 55 und 25 Yards), doch zeigte er sich schließlich im zweiten Viertel aus 21 Yards Entfernung zum 3:9 aus Sicht der Frankfurter treffsicher. Damit machte die Galaxy, bei denen Moritz Johannknecht den angeschlagenen Jakeb Sullivan als Quarterback ersetzte, zu wenig aus ihren Redzone-Möglichkeiten. Den Weg in die Endzone hingegen fanden kurz vor Ende der ersten Hälfte die Vikings, als Jackson Erdmann seinen finnischen Receiver Kimi Linnainmaa erfolgreich anspielte. Nach einem erfolgreichen Extrapunkt ging das österreichische Franchise somit mit einer 16:3-Führung in die Halbzeitpause.

In der zweiten Halbzeit fing Marvin Rutsch einen 16-Yards-Pass von Moritz Johannknecht zum ersten und letzten Touchdown des Spiels für die Galaxy. Nur wenige Minuten später trug Florian Wegan den Ball in die Endzone. Eine erfolgreiche Two-Point-Conversion durch Florian Bierbaumer erhöhte anschließend den Spielstand auf 24:10 für die Vikings. Den Abschluss des Tages stellte ein Pick Six von Benjamin Straight dar.

„Es war das erwartet schwere Spiel in Wien. Ohne Jakeb Sullivan sind wir mit dem Gedanken nach Wien gefahren, dass wir dort für eine kleine Überraschung sorgen. Wir wussten natürlich, was auf uns zukommt. Wir haben in der ersten Halbzeit den Umständen entsprechend gut gespielt, konnten den Ball bewegen und haben das Spiel klein gehalten. Leider haben wir ganz dumme Fehler gemacht wie beispielsweise das verschossene kurze Field Goal oder die Strafe bei der Interception bei der 2-Point-Conversion. In der zweiten Halbzeit kamen wir nochmal ran, aber dann sind langsam unsere Kräfte geschwunden.“

Frankfurt Galaxy Head Coach Thomas Kösling

Waren in den zurückliegenden Wochen die Vienna Vikings das Team mit dem größten Verletzungspech, ist es nun Frankfurt Galaxy, die einige bittere Ausfälle zu beklagen haben. So bedeuteten schwere Verletzungen von Offensive Guard Lars Hampel und US-Running Back Gennadiy Adams für beide das Saisonaus. Auch Joachim Christensen und Mamadou Sy mussten im Spiel behandelt werden. Ob Quarterback Jakeb Sullivan in Week 3 zurückkehren kann, ist aktuell noch unklar. Die Wahrscheinlichkeit wurde Foot Bowl gegenüber als 50% angegeben. Für Frankfurt wird das Heimspiel gegen die Panthers Wrocław (2–0) wegweisend sein. Möchten sie in der Central Conference den Anschluss an die Vikings finden und nicht bereits vorzeitig aus dem Rennen um die Play-offs ausscheiden, ist ein Sieg gegen das polnische Franchise Pflicht. Um den Sieg einfahren zu können, müsste die Galaxy zunächst einmal in Führung gehen. Der amtierende Champion nach der zweiten Game Week jedoch das einzige Team, das noch zu keinem Zeitpunkt der Saison in Führung lag.

Als aktuell unangefochtener Tabellenführer in der Central Conference können die Vienna Vikings einmal kurz durchatmen. Trotz einer Vielzahl von Verletzungen überstand man die Topspiele bei den Raiders Tirol und gegen die Frankfurt Galaxy und spielte dabei beeindruckenden Football. Die Offensive um Spielmacher Jackson Erdmann profitiert zwar noch viel von Fehlern gegnerischer Defenses, doch zeigt sie ein vielseitiges Playbook, in dem sowohl der Lauf als auch der Pass gefährlich sein können. Im Passspiel liegt der Fokus aktuell auf den großgewachsenen Athleten Adrià Botella Moreno und Florian Bierbaumer. Allerdings scheint die Kommunikation in der Offensive Line noch nicht zu funktionieren, schließlich rotierten die Vikings viel und kassierten fünf Sacks. Auf defensiver Seite überzeugten bisher vor allem Thomas Schnurrer und Benjamin Straight, doch kann die gesamte Wiener Verteidigung positiv hervorgehoben werden. Mit 33 zugelassenen Punkten haben die Vikings aktuell den zweiten Rang in dieser Statistik ligaweit inne. Für die Wiener geht es mit einem Heimspiel am 19. Juni gegen Conference-Gegner Stuttgart Surge weiter.

Scores Galaxy @ Vikings

Spielstatistiken

Galaxy@Vikings
10Score30
24:28Time of Possesion34:32
15First Downs22
4 – 143rd Converted6 – 14
2 – 34th Converted0 – 1
24 – 76Rushing29 – 98
16 – 38 – 213Passing24 – 30 – 252
6 – 45Penalties6 – 92
2 INTTurnover0

Highlights

Elias Hoffmann

Elias ist seit Ende August 2021 Teil von Foot Bowl. Mail: hoffmann@footbowl.eu oder hoffmann-footbowl@gmx.de.