Marcel Heinisch
Vergangene Woche war bei den Leipzig Kings viel los. Nachdem Anfang der Woche die News über den eventuellen Rückzug kamen, war man sich vielerorts nicht sicher ob und wie das Spiel gegen Berlin laufen würde. Am Ende bleibt zwar eine Niederlage, aber dennoch für viele die emotionalste und für manche vielleicht sogar schönste Erfahrung bei einem ELF-Spiel.
Das Spiel
Das Spiel war vor allem im ersten Quarter sehr umkämpft. Slade Jarman brauchte Zeit um sich mit seinem WR-Corp einzuspielen und die Defensive der Kings hielt stark dagegen. So konnten beide Teams nach 15 Minuten keine Punkte aufs Board bringen. Auch im zweiten Viertel war die starke Leipziger Defensive ein Bollwerk. Insgesamt zehn Versuche hatten die Berliner innerhalb der zehn Yards und trotzdem kamen sie nicht in die Endzone. Nachdem auch noch der Kick das Ziel verfehlte war die Freude und das Selbstvertrauen unendlich.
Mitte des zweiten Viertels bekam man allerdings raus, dass man die Leipziger mit schnellem Kurpassspiel aushebeln konnte. Wie vorige Woche bereits die Wiener, marschierten mit dieser Herangehensweise die Berliner das Feld runter und konnten mit gut zwei Minuten auf der Uhr mit 6:0 in Führung gehen. Nach einem abermaligen einfallslosen und erfolglosen Drive der Kings bekamen die Berliner eine Minute vor Halbzeit sogar erneut den Ball. Ein 41 Yard Pass zu Jackson machte die Führung zur Halbzeit noch deutlicher mit 14:0, da die 2-Point-Conversion diesmal erfolgreich war.
Im dritten Viertel passierte nicht viel. Leipzig brachte Offensiv wenig aufs Feld. Wenn sie mal wie durch den schönen Pass auf Jens Walter die Kette bewegen konnten, machten sie sich darauf das Leben schwer durch Penaltys oder liefen mit McShane, wie man es erwarten konnte. Berlin schaffte einen langen Drive, welcher im Punt endete und einen Drive in dem sie nach einem Pass schon auf der zwölf Yard Line waren. Die Kings-Defense schaffte es dieses mal nicht sie vom Scoren abzuhalten. Somit stand es Ende des 3. Viertels 20:0.
Anfang des vierten Viertels zeigte Leipzig wie es eigentlich funktionieren kann. Mit einem abwechslungsreichen Drive, in dem man zum ersten mal häufiger Pässe versuchte als zu laufen kam man auch zu dem ersten Touchdown. Nach einer erfolgreichen 2-Point-Conversion stand es 20:8. Berlin drehte nun richtig auf und machte 19 unbeantwortete Punkte bevor Leipzig nach der 2-Minute-Warning noch den Schlusspunkt setzen konnte mit einem schönen Touchdown-Pass auf Devan Burrell. Endstand 39:14. Aber der interessierte eigentlich niemanden mehr. Wirklich Aufsehen erregte das, was ab der 2-Minute-Warning abseits des Feldes auf den Rängen passierte.
Die Zuschauer
Unter der Woche wurde bereits viel Werbung durch die Fanszene der Kings gemacht. Man rief bei lokalen Radiosendern an, verteilte mit Hendrik Flyer in der Innenstadt und akquirierte Fans anderer Sportarten aus Leipzig oder auch andere ELF-Fans. So konnte man auf der Power Party bereits ein buntes Bild an Trikots sehen. Neben Supporten von den Seadevils, Frankfurt Galaxy und Berlin Thunder war auch Stephan Heßeling, aka Mr. ELF-Infogruppe in Leipzig zu Gast. Auch vom SC DHFK Leipzig und den KSW Icefighters Leipzig kamen Fans zu dem Spiel um die Kings-Fans rund um den Sacksony-Fanclub e.V. zu unterstützen. Sie kamen zahlreich und waren laut ist wohl passend zusammengefasst. Bereits den Einmarsch ins Stadion zelebrierte man gemeinsam Fahnen schwingend und trommelnd. Dass der Familienblock im Bruno-Plache-Stadion zum ersten mal geöffnet werden musste zeigt, dass die Werbung der Fans was gebracht hat. Die Kings waren zu sehen und die Zuschauer kamen.
„Wir sind Leipzig. Die Kings aus Leipzig. Grün gelb sind uns´re Farben. Wir werden niemals untergehn…“
Dieses Lied sangen die Fans der Kings, der Thunder und viele weitere im Stadion alle gemeinsam. Ab der 2-Minute-Warning bis über eine halbe Stunde nach Abpfiff erklangen diese Töne nach wie vor von den Rängen. Die Spieler hatten bereits abgeklatscht, einige schauten ehrfürchtig vom Feld in die Ränge und die Fans wollten nur eins. Dem anwesenden Commissioner und Investoren zeigen, dass die Fanszene da ist. Dass sie es wert ist zu investieren und sie in der Liga zu halten. Schaute man in die Augen einiger Fans während sie so sangen, sah man immer wieder feuchte Augen. Die Fans gaben alles um weiter ihre Kings in Leipzig anfeuern zu dürfen. Jeder und jede, die bei diesem Moment dabei war wird ihn mit nur einem Wort beschreiben können. Magisch… Und jeder und jede die dieses Schauspiel nicht erleben konnten, sollte sich mit Anwesenden unterhalten und die zahlreichen Videos auf Social-Media studieren. Denn eins war deutlich zu sehen. Am Ende waren alle Kameras, egal ob von ELF-Prominenz oder anwesenden Fotografen nur auf die Fans gerichtet.
Die Zukunft
Aber wie geht es weiter? Wird dieses Erlebnis einmalig gewesen sein und falls es weitere Spiele der Kings gibt, wird die Zahl der Zuschauer wieder deutlich rückläufig sein? Wenn es nach den Fans geht nicht. Im Hintergrund plant man bereits an weiteren Aktionen um für die anstehenden Heimspiele weiter Werbung zu machen. Für die Mitglieder von Sacksony war der letzte Spieltag nicht einfach ein Spiel, welches verloren wurde. Es war der Beweis, dass Leipzig kann, wenn es will. Leipzig ist Football interessiert. Leipzig ist leidenschaftlich. Und Leipzig will in der ELF bleiben.
Um dies weiter zu schaffen hat man mit einer städtischen Plakatfirma Kontakt aufgenommen. Diese hat zu günstigen Konditionen angeboten, über 200 Plakate in Leipzig aufzuhängen um zwei Wochen lang das Spiel gegen die Vienna Vikings zu bewerben. Hierzu bitten wir euch, die Fans der ELF, abermals um Hilfe. Unterstützt uns bei unserer Spendenaktion. Jeder Cent hilft uns unserem Ziel näher zu bringen. Und jede Schritt in diese Richtung ist ein Schritt dazu die Leipzig Kings zu retten.
https://www.paypal.com/pools/c/8Vzr0ZgRxz
Save the Kings.
Anmerkung: Auch wenn noch kein öffentliches Statement kam, wird nach unseren Informationen die Saison zuende gespielt. Positive Nachrichten für Spieler und Fans.