Eric Ribé
Kann man nach zwei Jahren schon sagen, eine Ära würde zu Ende gehen? Es ist auf jeden Fall eine Zäsur in der Franchisegeschichte der Barcelona Dragons. Quarterback Zach Edwards hat angekündigt, 2023 nicht mehr zu den Dragons zurückzukehren. Der US-Amerikaner wird bei einem anderen Team nach einer neuen Herausforderung suchen. Ebenfalls das Franchise verlassen haben ELF All-Star und NFL International Combine-Teilnehmer Alejandro Fernández sowie Defensive End Yago Rivero.
„I want to thank the fans, my teammates and all those involved for making these past two seasons some of the best summers of my life. I’ve met so many amazing people and created so many beautiful memories here that I couldn’t be more grateful for. Not sure where my next home will be but I know I’ll always be a Dragon. Thank you for everything! Until next time.“
Quarterback Zach Edwards
Wohin geht es für Zach Edwards jetzt?
Zach Edwards hat eine herausragende Saison hinter sich, die in den Augen vieler Beobachter:innen eine MVP-Auszeichnung verdient gehabt hätte. Der 24-jährige US-Amerikaner führte 2022 die Liga in Passing Yards (3.325) und Passing Touchdowns (36) an und stellte mit 549 Rushing Yards (4 TD) und einem Receiving Touchdown seine Vielseitigkeit unter Beweis. Überraschend führte er die Katalanen zum Gewinn der Southern Conference.
Seine wohl größte Qualität ist es, jedes Play solange in die Länge zu ziehen, bis ein Receiver frei ist oder er selbst eine Lücke findet. Seine Scrambling-Fähigkeiten hinter einer wackeligen Offensive Line hatten bereits in der 2021er Saison für Aufmerksamkeit gesorgt. Doch wo werden wir ihn zukünftig sehen?
Nordamerika (XFL, USFL, CFL)
Natürlich darf man für ihn hoffen, dass nordamerikanische Ligen eine ernsthafte Option sind. In einer Woche hält die XFL ihren Haupt-Draft ab, wobei eine Reihe von Quarterbacks bereits den Teams zugewiesen wurden. Weitere Möglichkeiten wären die USFL, in deren Draftpool er 2022 gewesen sein soll. und die CFL. Verdient hätte er es sich allemal, doch leider haben in der Vergangenheit Quarterbacks mit Spielerfahrung in Europa nur selten nochmal eine Chance in Nordamerika bekommen. Wozu auch den Abschied bekanntgeben, wenn es noch unklar ist, ob er es in den Kader eines nordamerikanischen Teams schafft?
European League of Football
Als wahrscheinlicher gilt ein ligainterner Wechsel. Mit Ausnahme weniger Teams, die ihre Quarterbacks bereits gefunden haben, dürfte es sich Edwards seine neue Destination fast aussuchen können. Wer würde ihn nicht verpflichten wollen?
Es würde sicherlich eine schöne Schlagzeile produzieren, sollte es ELF MVP Sean Shelton gelingen, Zach Edwards nach München zu den Ravens zu lotsen. Dort würde Edwards auf Quarterback-Flüsterer John Shopp treffen und einem neuen Franchise beim Aufbau helfen. Doch hat Edwards wirklich Lust darauf, oder will er lieber bei einem Titelanwärter anheuern?
Dies könnten die Raiders Tirol sein, wo er als Nachfolger von Shelton den Journalist:innen sicherlich auch eine nette Story bescheren würde. In Innsbruck würde er eine herausragende Infrastruktur sowie ein Grundgerüst an starken lokalen Athleten vorfinden. Eine gute Umgebung, eine gute Organisation und Chancen auf Playoffs. Was will man mehr?
Vielleicht eine Metropole. Dies kann das idyllische Innsbruck natürlich nicht bieten. Ganz im Gegensatz zu Paris, die sich als erste große Verpflichtung ein Kaliber wie Edwards wünschen würden. Je nachdem, welche Homegrowns das französische Team an Land ziehen kann, könnten sie direkt um die Playoffs mitspielen.
Allerdings ist die Infrastruktur und Routine dort noch nicht gegeben. Diese findet man am besten in Wien bei den Vikings. Diese stehen zwar noch ohne Stadion dar, sind aber ansonsten wohl eines der attraktivsten Franchises. Noch ist unklar, ob das Team mit Jackson Erdmann weitermachen will, oder ob Erdmann selbst das Kapitel Europa bereits wieder schließen möchte.
Berlin Thunder ist auf dem Vormarsch. In Berlin könnte sich swaggy Edwards wohl fühlen und zugleich für das Team das fehlende Quäntchen sein. Mit dem stark verbesserten Wide Receiver Corps könnte Edwards Schaden anrichten. Allerdings dürften Kitchens und Jackson sich nicht schlecht haben bezahlen lassen. Reicht das noch für einen QB wie Edwards?
Zu guter Letzt wären noch die Hamburg Sea Devils zu nennen. Das Team ging den mutigen Schritt und setzte 2022 auf einen Homegrown Quarterback. In der kommenden Saison wird man wohl wieder auf einen Amerikaner setzen und da wäre Edwards prädestiniert. Wie würde er sich hinter einer solch starken Offensive Line präsentieren?
Weitere Abgänge der letzten Tage
Bereits in den letzten Tagen trudelten via Instagram immer wieder Meldungen von Spielern herein, die sich bei ihrem bisherigen Team bedankten und verabschiedeten. Besonders betroffen waren die Cologne Centurions. Dort haben die Verantwortlichen die Abgänge von Marius Kensy, Louis Geyer, Leander Wiegand, Flamur Simon und Fabian Kratz zu verkraften. Bei den Panthers gaben zuletzt auch All-Star Goran Zec und Linebacker William Lloyd ihren Weggang bekannt.
In der Kommentarspalte unterhalb des Artikel könnt ihr gerne euren Tipp abgeben, wohin es Edwards ziehen wird.