Jakub Platenik
Bereits vor dem Spiel stand die Begegnung unter keinem guten Stern. Bei einigen Experten hörte man sogar von „Not gegen Elend“, da zwei der am schlechtesten gerankten Teams aufeinander trafen. Dass das Spiel dennoch bis zum Ende spannend blieb, war somit auch keine Überraschung. Die Hausherren hatten aufgrund von Lieferschwierigkeiten noch keine Helme, musste deshalb mit Sea Devils Helmen in die Partie antreten.
Quarter 1 & 2
Die Leipzig Kings fuhren am vergangenen Sonntag nach Prag zu einem Liganeuling, den Prague Lions. Wenig war bekannt über den anstehenden Gegner. Lediglich, dass viele aus dem vorher bestehenden Team aus der nationalen Liga mit rüber kamen. So war das Spiel anfangs davon geprägt, dass man sich gegenseitig abtastete und versuchte wenig Fehler zu machen. Dies gelang allerdings nur teilweise und so konnten in der ersten Halbzeit lediglich die Kicker auf beiden Seite für Punkte sorgen. Mit einem 3:3 ging es also nach 30 gespielten Minuten in die Kabinen. Dass man ab Ende des ersten Viertels bereits den verletzten Roedion Henrique verlor half dem Spiel der Kings auch nicht sonderlich.
Quarter 3
Mit Beginn der zweiten Halbzeit bemerkt Quarterback Allen, dass die Kings-Offensive nicht nur aus McShane und Jens Walter besteht, sondern nutzt seine Widereceiver. Leider konnten die Kings auch hier durch Strafen die gute Feldposition nicht halten und mussten den Ball wieder abgeben. Die Lions kamen daraufhin mit schönen Pässen und einem agilen Mumphrey bis kur vor die Goal-Line der Kings. Hier war es ein leichtes für den immer stärker aufspielenden Zouzelka den Ball aus kurzer Distanz zum ersten Touchdown des Spiels zu laufen.
Die Kings antworten ebenfalls mit schönem Passspiel zu Jens Walter und Timon Stüwe, die beim Passspiel von Kenyatte Allen am häufigsten gesucht wurden. Nach einem langen Pass auf Steve McShane, den Runningback kamen nun auch die Kings zu ihrem ersten Touchdown. Das Spiel war wieder ausgeglichen, es stand 9:9 Mitte des dritten Viertels. Der Rest des Viertels verlief unspektakulär mit vielen Punts für beide Teams.
Quarter 4
Nach einem überragenden Punt hatten die Lions 98 Yards vor sich zu überbrücken. Sie versuchten dies durch drei Läufe, was nicht für ein neues First-Down reichte. Somit bekamen die Kings an der 50 Yard Line in Ballbesitz. Die Hoffnung war da, durch ein kurzes Feld schnell zum Erfolg zu kommen. Leider währte sie nur kurz, nachdem Quarterback Allen auf der Flucht der starken Lions-D-Line einen unpräzisen Pass zum Gegner warf. Prag war nun selbst an der Reihe und der Quarterback Mumphrey dachte sich wohl, was der Allen kann, kann ich schon lange und warf ebenfalls eine Interception zu Devan Burrell. Man bekam so langsam das Gefühl keiner wollte das Spiel so richtig gewinnen.
Dies bestätigte sich im nächsten Drive der Kings, als Allen wieder durch einen Scramble zu seiner linken Seite gedrängt wurde und einen viel zu kurzen Pass in die Hände des Verteidigers warf.
Die Schlussminuten
Nachdem auch Prag nicht die nötigen Yards zum Erfolg erzielen konnte, fing nun Mitte des vierten Viertels der Wahnsinn an. Die Lions gaben mit einem Punt den Ballbesitz ab und Devan Burrel nahm den Ball an der eigenen zehn Yard Line auf. Er nahm ihn auf und trug ihn einmal über das gesamte Feld zurück zum Touchdown. Ein Sinnbild für das gesamte Spiel, dass nachdem die Offensiven beider Teams weder wollten noch konnten ein Special-Teams-Play das Spiel entscheiden sollte.
Doch Prag antwortete mit viel Laufspiel und kurzen Pässen um viel Zeit von der Uhr zu nehmen. Mit noch unter vier Minuten Spielzeit konnte Prag den Touchdown erzielen. Da man aber mit einem Punkt hinten lag und das Spiel gewinnen wollte, entschied man sich für eine 2-Point-Conversion. Quarterback Mumphrey scrambelte zu seiner rechten Seite, hatte allerdings keinen freien Spieler in der Endzone. Durch Druck von Lars Bardenhagen war er allerdings zu einem schnellen Wurf gezwungen und so konnte William James den Pass in der eigenen Endzone abfangen. Der ehemalige Rugby-Spieler trug den Ball aus der Endzone heraus und konnte an der 20-Yards-Line zu Boden gebracht werden. Allerdings war er so geistesgegenwärtig den Ball zu Linebacker Lars Bardenhagen zu pitchen, welcher durch gute Blocks bis in die Prager Endzone lief. Da es eine 2-Pt-Conversion war, gab es auch hier „nur“ zwei Punkte für die Kings, wodurch es nun 18:15 für die Sachsen stand. Nach einem missglückten Onside-Kick der Lions liefen die Leipziger die Uhr runter und konnte so ihren ersten Sieg im ersten Spiel eintüten.
Fazit
Beide Team taten sich offensiv sehr schwer. Die Lions hatten eine starke Defensive-Line, welche Kenyatte Allen stetig unter Druck setzen konnte und in Adam Zouzelka einen Top-Runningback. Die Kings konnten sich nur durch eine starke Defensive im Spiel halten. Man darf gespannt sein, ob die Teams in Woche zwei einen Schritt nach vorne machen, oder ob sie zu den schlechtesten Teams der Liga gehören werden. Die Coaches haben viel zu tun.