sonnenbergphotography
„Hört alle auf die Sea Devils so stark zu reden. Die Hamburger gehören maximal zum mittleren Durchschnitt. Die Sea Devils leben mittlerweile davon, dass sie zweimal im Finale gestanden haben.“
Jörg Opuchlick – Foot Bowl – Die Webshow #15
Für die Hamburg Sea Devils war das vergangene Wochenende ein weiterer Rückschlag in einer ohnehin schwierigen Saison. Mit nur vier Siegen aus zehn Spielen sind die Hanseaten derzeit eher im Mittelmaß der European League of Football anzusiedeln und haben nun keine Chancen mehr auf einen Playoff-Platz. Dass es überhaupt so weit gekommen ist, liegt vor allem am Umbruch im Kader, den die Verantwortlichen bereits zu Saisonbeginn angekündigt hatten. Mit dem Abgang einiger Leistungsträger, wie Edebali, Boock und Co. war es nicht einfach, eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine zu stellen.
Auch wenn es sportlich nichts ändert, schien das große Volksparkstadion ein Hoffnungsschimmer zu sein. Immerhin konnte man hier eine breitere Fanbasis mit über 32.000 Zuschauern erreichen. Etwas positives, in der sonst so enttäuschenden Saison. Allerdings ist das Stadion momentan nur als Gastspielstätte zu haben. Das eigentliche Heimatstadion ist das Stadion Hoheluft. Dieses wiederum bietet keine gute Sicht auf das Spielfeld und die Fans dürfen nicht so lautstark anfeuern wie in anderen Arenen. Dazu kommt, dass es keine Möglichkeit gibt, die beliebte Powerparty zu feiern.
Ein Wochenende zum vergessen
Doch all diese Einschränkungen waren am vergangenen Wochenende nicht der einzige Grund für die Enttäuschung der Hamburger. Einmal mehr mussten sie eine Niederlage hinnehmen – dieses Mal gegen die Paris Musketeers. Zuvor hatte sich Quarterback Isaiah Green verletzt und konnte nicht spielen. Am Ende stand eine 19:29-Niederlage und das Aus im Rennen um die Playoffs. Doch das war nicht alles: Nur 2.783 Zuschauer hatten den Weg ins Stadion Hoheluft gefunden, was einen neuen negativen Rekord für die Hanseaten darstellte.
„Wir hatten eine knallheißes Wochenende in Hamburg mit Cyclassics Radrennen, Beachvolleyball Masters und Sommerferien, wo viele an die Ostsee fahren.“
General Manager Max Paatz
Doch damit müssen sich alle Teams der ELF auseinandersetzen, da die europäische Liga immer in der Sommerzeit stattfindet. Sie müssen in der Lage sein, ihre Zuschauerbasis breiter aufzustellen – und das nicht nur zu den Spielen im Volksparkstadion.
Jedenfalls wird das vergangene Wochenende den Verantwortlichen und Spielern der Sea Devils noch lange als bitter in Erinnerung bleiben – nicht nur wegen der verlorenen Partie, sondern auch wegen des schwachen Zuschauerzuspruchs. Will das Team in der European League of Football langfristig erfolgreich sein, müssen sie sich darauf konzentrieren, ihre Fans mittelfristig auch dort zu erreichen, wo andere Veranstaltungen geplant sind.
Doch in Zukunft sollte man die Sea Devils auf keinen Fall abschreiben. Spieler wie Moritz Maack, Malik Stanley, Levi Kruse, Simon Homadi und Benjamin Mau haben gezeigt, dass sie individuelle Klasse besitzen. An ein paar Baustellen muss gearbeitet werden, da haben die Hamburger wieder reele Chancen oben mitzuspielen. Lediglich das Stadion Problem braucht eine Lösung. Doch Max Paatz betonte, dass das die erste Aufgabe ist in der Offseason, die angegangen wird. Viele Gute Pläne und Ideen sind vorhanden, die in Kooperation mit der Stadt Hamburg umgesetzt werden können.