Eric Mühle
Am kommenden Wochenende treffen in der European League of Football die Hamburg Sea Devils auf Berlin Thunder. Das Berliner Hauptstadfranchise hat viel zu verlieren, denn es geht um den Einzug in die Playoffs. Sie belegen den derzeitigen fünften Platz, während die Hamburger bereits seit Wochen aus dem Playoff-Rennen ausgeschieden sind.
Angstgegner
Für die Berliner geht es um die erste Teilnahme an einer Endrunde seit Gründung des Franchises. Doch ausgerechnet gegen die Hamburg Sea Devils, die in den letzten 5 Spielen gegen Thunder ungeschlagen sind, müssen die Hauptstädter gewinnen. Kryptonit, das ist das Wort, das Tight End Nicolai Schumann auf Nachfrage verwendet, um die Dynamik zwischen beiden Teams zu beschreiben. In der Umgangssprache spricht man vom sogenannten Angstgegner, doch das dementiert Thunders Defensive End Aaron Große Kleimann.
„Ich würde bei Hamburg nie von einem Angstgegner sprechen. Niemand in unserem Team hat Angst vor diesem Spiel. Aber es stimmt schon, die Fakten sagen natürlich, dass wir noch nie gegen die Sea Devils gewonnen haben, auch, weil wir es uns gerade beim ersten Spiel dieses Jahres wieder selber kaputt gemacht haben. Wir sind natürlich top motiviert, es geht für uns um die Playoffs, wir erwarten ein großes Publikum und jeder ist heiß darauf, nach der schlechten Performance in Breslau zu zeigen, warum wir einen Playoff-Spot verdient haben. Außerdem haben alle, vor allem diejenigen, die schon länger dabei sind als ich und viele Hamburg-Niederlagen miterlebt haben, das Gefühl, dass wir jetzt endlich dran sind mit dem Gewinnen.“
Aaron Große Kleimann
Jarman muss liefern
Berlin hat in dieser Saison auf der Wide-Receiver-Position eine starke Besetzung und gehört zu den Besten der gesamten ELF. Es fehlt jedoch an Konstanz auf der Quarterback-Position. Spielmacher Slade Jarman konnte im letzten Spiel nicht überzeugen und es wird ein guter Tag des Quarterbacks benötigt, um gegen die Sea Devils zu gewinnen. Auch das Running Game ist zu wenig existent, um einen starken Gegner wirklich zu dominieren. Es braucht also einen wirklich guten Tag des Quarterbacks und vor allem der Defense, um Defensive Lineman Kyle Kitchens.
Sea Devils setzen auf dt. QB
Die Hamburger hingegen setzen nun auf den deutschen Spielmacher Moritz Maack, denn sie haben den Amerikaner Green vor die Tür gesetzt. Der 26-jährige Hamburger hat seinen Rhythmus so langsam gefunden und könnte gemeinsam mit den Receivern Cerezo, Stanley und Mau den Berlinern richtig wehtun. Die Sea Devils haben in den letzten Wochen stark enttäuscht, doch das wollen sie im letzten Spiel der Saison gegen die Berliner wieder gut machen.
Für die Berlin Thunder ist der Sieg wichtig. Bei einer Niederlage sind sie nicht automatisch ausgeschieden. Sollten die Panthers oder die Raiders Tirol ihr Spiel ebenfalls verlieren, gehen die Berliner trotzdem direkt in die Playoffs. Doch darauf wird sich Berlin nicht verlassen, denn nur mit einem Sieg ist das Playoff-Ticket in den eigenen Händen der Hauptstädter.
Es bleibt also spannend, wer am Ende von diesem Spiel als Sieger hervorgeht und wer den Einzug in die ELF-Playoffs feiern darf. Die Fans der Thunder werden das Team in einer großen Anzahl anfeuern. Thunder erwartet im eigenen Stadion eine Rekordkulisse und der Fanclub will mit der größten Choreographie der ELF Geschichte ebenfalls für Aufregung sorgen.