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Marcel Heinisch

Enthroners bedeutet soviel wie den Thron besteigen, doch das schaffte das Team aus Ungarn auch im dritten Spiel der Franchise-Geschichte nicht. Die Leipzig Kings empfingen am Samstag zu ihrem zweiten Heimspiel die noch sieglosen Fehérvár Enthroners. Die Ungarn mussten gegen Berlin und Frankfurt zwei herbe Niederlagen einstecken und waren selbst gegen die Leipziger der klare Underdog. Die Kings wollten ihren Heimfans den ersten Heimsieg schenken, da man letzte Woche gegen die Panthers desolat unterging.

Erste Hälfte

Die Kings bekamen zuerst den Ball und direkt beim Kickoff konnte man sehen in welche Richtung das Spiel laufen sollte. Mit einem überragenden 75 Yard Return verschaffte Devan Burrell den Leipzigern eine überragende Feldposition für den ersten Drive. Nach vier Läufen von McShane war dieser auch schon zum Touchdown konvertiert und die Kings führten nach grade einmal knapp zwei Minuten 7:0. Auch im zweiten Drive der Kings sollte das Bild nicht anders aussehen. Die Kings liefen viel und kamen sie auf diesem Weg mal nicht zum First-Down fand Kenyatte Allen dieses mal auch seine Receiver. Der Touchdown wurde allerdings wieder durch einen langen Lauf von McShane eingeleitet und durch Oliver Bahr schlussendlich konvertiert. Grade einmal zehn Minuten waren gespielt und die Kings führten 14:0. Nun kamen aber auch die Enthroners in Gang und konnten durch einen langen Pass auf einen völlig alleinstehenden Griffin ihren ersten Touchdown erzielen. Nach missglücktem Extrapunkt stand es 14:6.

Im zweiten Viertel sah das Drehbuch ähnlich aus wie beim zweiten Touchdown der Kings. Die Kings laufen und laufen. Ein überragender Catch von Leander Winter bringt sie in die Redzone, wo kurz danach Steve McShane den Ball wieder zum Touchdown laufen konnte. Die Offensive-Line, welche zuvor viele Strafen zog sei hier besonders herborgehoben, da McShane ohne eine Berührung in die Endzone lief. Die Enthroners kamen nach wie vor Offensiv nicht in den Tritt. Nachdem Jebrai Regan, Quarterback Allen für die Ungarn sacken konnte warf Evans einen schönen Pass auf Griffin bis in die Leipziger Hälfte. Leider wurde dieses gute Play durch eine nachfolgende Interception vom abermals gut aufspielenden Safety der Kings – Burrell – zunichte gemacht. Aus dem Ballbesitz wurde allerdings nichts und somit blieb es zur Halbzeit beim 6:21 für das Heimteam.

Zweite Hälfte

Die zweite Halbzeit startete mit Ballbesitz der Ungarn und jeder der die Hoffnung hatte, sie würden gut aus der Kabine kommen wurde schnell enttäuscht. Bereits beim dritten Spielzug wurde Jerod Evans durch Jonas Schultes extrem unter Druck gesetzt. Er versuchte zwar noch zu werfen, wurde jedoch in der Wurfbewegung behindert wodurch er den Ball verlor. Der Nutznießer des Ganzen: Defensive-End Aslan Zetterberg, welcher den Ball im Fallen noch abfischen konnte und zum Touchdown lief. Nach einem nervösen nächsten Drive versuchten die Enthroners nun die Leipziger Offensive unter Druck zu setzen. Sie packten die Box komplett voll und zeigten einen Blitz an. Leider bedeutete dies ein 1-on-1 Duell zwischen McShane und seinem Verteidiger Gáspár, welcher ihn mit einer Bewegung aussteigen ließ. Auch Safety Máté Gyarmati konnte den schnellen Leipziger nicht mehr erreichen und so lief er bis zum Touchdown. Es stand kurz nach Beginn des dritten Viertels also bereits 34:6 für die sächsische Franchise.

Im nächsten Drive sollte der beste Spielzug der Enthroners geschehen, durch ihren Punter. Nach einem absolut missglückten Snap sah Benedek viel Platz vor sich und konvertierte einen vierten Versuch zum First-Down. Leider verblasste auch dieser kurze Hoffnungsschimmer schnell, nach einer Interception durch Aboagye-Duah auf Leipziger Seite. Mitte des dritten Viertels kamen die Kings also wieder in Ballbesitz und nach einem guten Mix aus Lauf und Pass befanden sie sich in der Redzone der Enthroners. Hier konnte der überragend aufspielende Leander Winter einen kurzen Pass fangen und tankte sich durch bis zum Touchdown.

Mit 41:6 auf der Anzeigetafel und noch einem Viertel zu gehen kamen nun auf Leipziger Seite die Spieler aufs Feld, welche bisher weniger Spielzeit bekamen. Dies hatte zur Folge dass die Offensive auf ungarischer Seite besser klickte. Mit wenigen Läufen und Pässen befanden sich die Enthroners vor der Endzone und kamen durch Widereciever Nándor Tóth zum zweiten Touchdown. Nun war auch der zweite Quarterback der Kings auf dem Feld. Leider konnte El-Hendi wenig ausrichten, da er viel Druck bekam. Nach zwei längeren Pässen auf Plu konnten die Enthroners den nächsten Touchdown erzielen und es stand 41:12 mit noch knapp zehn Minuten zu gehen. Den folgenden Kickoff konnte Devon Burrell allerdings wieder durch gutes Blocking bis zum Touchdown laufen, wodurch es 47:18 stand. Danach ging auf beiden Seiten nicht mehr viel, außer einem letzten guten Drive der Enthroners, den sie zum Touchdown erliefen. Damit setzten sie den Schlussstrich auf Spiel, welches deutlicher war als das Ergebnis von 47-24 am Ende vermuten ließ.

Fazit und Zukunftsmusik

Die Kings stehen in ihrer Conference mit 2-1 nach Woche 3 gleich auf mit den Panthers und Berlin Thunder. Allerdings sollte jedem bewusst sein, dass die Kings ihre Siege gegen die Lions und die Enthroners erzielen konnten, welche beide noch keinen Sieg einfahren durften. Die Enthroners müssen nächste Woche zu einem überraschend starken Team aus Polen mit den Panthers. Die Panthers mussten diese Woche gegen Berlin ihre erste Niederlage einstecken und werden heiß darauf sein ihre Playoff-Ambitionen weiter zu untermauern. Die Leipzig Kings müssen nach zwei Heimspielen in Folge eine lange Auswärtsreise nach Wien antreten. Hier wartet niemand Geringers als der amtierende Champion. Die Vikings, welche in Woche 1 eine Bye-Week hatten sind bisher noch ungeschlagen. Gegen die Lions konnten sie ihr Talent deutlich unter Beweis stellen. Mit 69 Punkten – davon 41 in der ersten Hälfte – und fast 670 Offensive-Yards steht den Kings eine nahezu unlösbare Aufgabe vor. Man darf gespannt sein was sich der Coaching-Staff um John Booker ausdenkt um in Wien nicht völlig unterzugehen.

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