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Marcel Heinisch

Das Spiel der Leipzig Kings bei den Vienna Vikings ist schnell erzählt. Der Endstand von 14:47 ist eindeutig für die Dominanz des Champions. Bis Mitte des vierten Viertels sah es sogar nach einem Blowout aus. Aber beginnen wir von vorne:

1. Viertel

Nachdem man letzte Woche durch das Special-Team furios in das Spiel starten konnte musste man nach drei Läufen und einem 3&out auch noch einen Safety hinnehmen. Nachdem der Longsnapper den Ball deutlich zu hoch für Florian Finke warf, blieb diesem nix anderes übrig als den Ball aus der Endzone zu kicken, da bereits zwei Wikinger direkt vor ihm waren. Somit stand es kurz nach Beginn des Spiels bereits 2:0 und die Wiener bekamen auch noch den Ball. Auch die taten sich schwer und mussten nach drei Spielzügen schon wieder vom Platz.

Nun könnte man meinen, dass die Leipziger Offensive daraus gelernt hätte, dass nur Laufen nix bringt gegen eine starke Wiener Defensive-Line. Dem war leider nicht so. Man lief zweimal und beim 3&5 konnte man den Pass nicht anbringen, wodurch wieder Finke auf den Platz kam. Dieses Mal bekam er den Ball in die Hände und konnte allerdings nur einen relativ kurzen Punt generieren, wodurch Wien fast an der Mittellinie startete. Die Wiener marschierten das kurze Feld runter und konnten erst in der Redzone zu einem Fieldgoal gestoppt werden. Der folgende Drive der Leipziger untermauerte die schlechte Offensive. Nach einem kurzen Lauf durch Runningback Steve McShane fehlte die Zuordnung in der Offensive Line, wodurch Balogh aus Wien ungeblockt den Kings Quarterback Kenyatte Allen sacken konnte, welcher hierbei auch noch den Ball verlor. Strip Sack und Ballbesitz Wien. Konnten die Wiener mit dem Ballbesitz zwar nix anfangen, so konnten auch die Leipziger den nächsten Drive nur mit einem Punt abschließen.

2. Viertel

Die Vikings starteten nun einen Drive mit dem sie fast 7 Minuten von der Uhr nahmen und der mit einem Touchdown durch Quarterback Chris Helbig selbst abgeschlossen werden konnte. Somit stand es Mitte des zweiten Viertels 12:0. Im nächsten Drive lief Allen wieder und verlor, wie so oft schon in der Saison den Ball. Die Wikinger hatten nur zwanzig Yards zu überbrücken, was sie mit einem Pass auf Wide Receiver Weston Carr schafften. Touchdown, 19:0 Wien. Die restliche Halbzeit verlief bis auf einen Sack der Kings durch Aslan Zetterberg sehr ruhig, wodurch man sich mit 19:0 zum Pausentee trennte.

3. Viertel

Wien setzte im ersten Drive viel auf ihr Laufspiel, war aber auch damit äußerst erfolgreich und schafften es schlussendlich durch eine Scrum-Formation mit Quarterback Helbig erneut zum Touchdown. Leipzig bekam abermals Offensiv nix hin, wodurch Wien wieder in Ballbesitz kam. Hier zeigten sie nun, dass sie auch mit kurzen Pässen erfolgreich sein können. Wieder Touchdown, wieder Weston Carr. 33:0 für Wien Mitte des dritten Viertels. Nun kam die Leipziger Offensive etwas besser in den Tritt. Man konnte durch mittellange Pässe und immer wieder kurze Pässe die ersten First Downs im Viertel erzielen. Leider wurde dieses Erfolgserlebnis direkt wieder zerstört. Allen sah McShane auf einer tiefen Route und wollte ihn unbedingt mit einem Verzweiflungswurf erreichen. Nur vergaß er, dass Wien in Xavier Edwards einen der besten DB´s in der Liga besitzt. Dieser konnte den Wurf ohne Probleme abfangen und der Ballbesitz wechselte abermals unverrichteter Dinge.

4. Viertel

Durch effektives Kurzpassspiel kam Wien bis kurz vor die Endzone. Hier fand Helbig erneut seinen Widereceiver Carr zum Touchdown. Somit stand es zu Beginn des vierten Viertels bereits 40:0. Alles sah nach einem Blowout-Sieg der Wiener aus, da es nicht ein Zeichen gab welches den Leipziger Fans Hoffnung machte. Allerdings konnte sich die Offensive der Sachsen nun darauf besinnen was sie im letzten Spiel so gut machte. Ein abwechslungsreiches Playcalling mit Wurf- und Passspiel brachte sie fünf Minuten vor Ende des Spiels zum ersten Mal in die Redzone. Bei einem Read-Play behielt Allen den Ball und konnte ihn für fünf Yards zum Touchdown tragen. Der Blowout war abgewandt und die mitgereisten Fans feierten ihr Team für die ersten Punkte.

Im folgenden Drive kam die zweite Garde der Wiener aufs Feld, was sie allerdings nicht davon abhielt das Feld hinunterzulaufen bis zum Touchdown durch Florian Wegan. Die Leipziger wollten nun ihrem Quarterback Ferras El-Hendi auch ein wenig Spielpraxis geben. Dieser bedankte sich direkt im ersten Pass mit einem langen Ding auf Leander Winter für 50 Yards zum Touchdown. Dies war auch der Schlusspunkt in einem einseitigen Spiel. Die Leipziger nehmen aus Wien ein 47:14 mit nach Hause und Wien steht nach wie vor ungeschlagen an der Spitze.

Fazit und Ausblick

Bezeichnend für die Dominanz der Wiener ist, dass Leipzig in den ersten drei Vierteln nur fünf First-Downs erzielen konnte. Auch die weiteren Statistiken zeigen ein deutliches Bild. McShane lief für 38 Netto-Yards. Allen konnte Dreizehn Pässe bei 25 Versuchen anbringen für 96 Yards und warf eine Interception. Florian Wegen als erfolgreichster Runner auf der Gegenseite hatte fast 100 Yards mehr als McShane. Zusätzlich kam auch Pajarinen auf 56 Netto-Yards und Helbig auf 27 Pässe bei 38 Versuchen und drei Touchdowns.

Soll im nächsten Spiel gegen Berlin ein besseres Ergebnis her so muss die Offensive der Leipziger sich darauf besinnen was gut lief. Ein abwechslungsreiches Play-Calling mit eingestreuten Läufen von McShane oder eben Read-Plays durch Allen. Aber eben nicht ausschließlich diese Playcalls. Berlin musste vergangenen Spieltag ebenfalls eine herbe Niederlage gegen die Seadevils hinnehmen, in der sich der ehemalige Leipziger Felix Lepper scheinbar schwer verletzte. Sie werden somit im Derby gleich doppelt motiviert sein die Niederlage wieder auszugleichen und den Anschluss an Breslau nicht zu verlieren. Aktuell stehen sowohl Leipzig, als auch Berlin bei 2-2. Allerdings wird Leipzig erneut als klarer Underdog in das Spiel gehen und auf die lautstarke Unterstützung der Heimfans bauen müssen.

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