Eric Ribe
Nicht nur die Fans der Frankfurt Galaxy, sondern auch Footballfans in ganz Europa dürfen sich freuen. Nachdem er aufgrund einer Herzoperation die vergangene Spielzeit verpasste, ist es endlich so weit – Niko Lester feiert sein ELF-Comeback und wird 2024 wieder Football spielen können. Das hessische Franchise verlängert den Vertrag mit dem 32-jährigen um ein weiteres Jahr und gibt ihm erneut die Chance, sein Homecoming zu feiern.
Furioser Start in die Karriere
Als Sohn eines US-Soldaten wuchs Lester in der Air Base der US-amerikanischen Streitkräfte in Vogelweh auf. 2008 machte der deutsch-amerikaner dann seine ersten Footballschritte: Als Teenager startete er in seinem Geburtsort, bei den Kaiserslautern Pikes, bei seinem ersten Verein. Das Talent war von Anfang an da, denn bereits ein Jahr später wurde er für das deutsche Junioren-Nationalteam nominiert. Bei dem darauffolgenden Turnier machte sich Lester sofort einen Namen. In seinem erst zweiten Footballjahr wurde er in das All-Star-Team der Junioren-WM gewählt.
Der Traum einer Karriere
Nach diesem vielversprechenden Start fasste Lester den Plan, eine professionelle Footballkarriere zu verfolgen. Jedoch wurde diese fast beendet, bevor sie überhaupt begann. 2010 stellte sich bei einer Untersuchung heraus, dass Lester einen angeborenen Herzfehler hat.
„Ich hatte nie Symptome. Es wurde einfach durch Tests zufällig diagnostiziert.“
Niko Lester in einem Intagramvideo
Diese Nachricht hielt den jungen Athleten aber nicht davon ab, seinen Traum einer professionellen Karriere zu verfolgen. Nach weiteren Stationen in Deutschland bei den Saarland Hurricanes, New Yorker Lions – wo er 2013 die deutsche Meisterschaft feierte – und Cologne Falcons, heuerte er 2015 zum ersten Mal als Importspieler in Dänemark an.
Das war aber erst der Anfang seines internationalen Werdegangs: Nach einem Abstecher in Finnland folgten drei Titel in drei Jahren: Zuerst 2019 mit den Triangle Razorbacks die dänische Meisterschaft geholt. Ein Jahr darauf als Spieler in Schweden zum Meister gekrönt worden. Und dann 2021 mit den Badalona Dracs die spanische Meisterschaft eingeheimst. Lester sammelte insgesamt vier Titel und etliche MVP Awards, bevor er sich in das neue Kapitel European League of Football stürzte.
Deutschland Comeback um ein Jahr verschoben
Zur Debütsaison der ELF blieb Lester dann gleich in Katalonien und heuerte bei den Barcelona Dragons an. Dort genoss er zwei individuell sehr erfolgreiche Jahre. Genügend Strahlen der spanischen Sonne abbekommen, unterschrieb Lester zur Saison 2023 bei den Frankfurt Galaxy. Hier hätte er nach acht Jahren im Ausland endlich wieder Zuhause spielen sollen.
„Ich fing an mit Coach K (Thomas Kösling) und Coach Andy (Andy Meyer) zu reden, der ein ehemaliger Trainer von mir war. Wir hatten bereits vor Jahren einen Deal. Sollte ich irgendwann einmal meine Karriere beenden, möchte ich sie mit ihm beenden. Ich will ein Teil seiner Pläne sein. Das machte es einfacher für mich, weil ich wusste, Andy ist hier.“
Niko Lester
Jedoch setzte ihm sein eigener Körper ein Strich durch die Rechnung: Kurz vor Saisonbeginn musste sich Lester einer Herzoperation unterziehen, durch welche er die gesamte Spielzeit verpasste.
Aber nach rund einem Jahr ist es endlich so weit. Durch harte Arbeit, Geduld und einen starken Willen kommt Lester nun stärker zurück wie je zuvor.
„Ich bin wahrscheinlich in der besten Verfassung meiner gesamten Karriere. Mehr habe ich nicht zu sagen. Seid einfach bereit für die Saison, Frankfurt Galaxy. Vor allem für das erste Spiel, weil wir Rhein Fire schlagen werden.“
Niko Lester
Wie das hessische Franchise auf Instagram bestätigte, wird Lester in der kommenden Saison, wie schon in Barcelona, das Feld als Safety betreten. Für den Defensive Back ist Frankfurt nun seine 13. Station. Football Fans der ELF dürfen sich über die Rückkehr eines waschechten Playmakers freuen. In zwei Jahren Dragons sorgte Lester vor allem für eines: Highlights. Fünf Interceptions – davon zwei Pick Six, zwei forcierte Fumbles, neun verteidigte Pässe und einen erfolgreich eroberten Fumble, den er in Punkte umwandeln konnte. Dazu noch 75 Tackles und es wird schnell klar, warum sich die Galaxy schon vergangenes Jahr um die Dienste des All Stars von 2021 bemühten.
