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Red Bull

Wie würden die Leipzig Kings bei einer eventuellen Sponsorenanfrage seitens Red Bull reagieren? Diese Frage stellte ein Twitch-Zuschauer bei dem Offseason-Talk – M. Heisler von Foot Bowl, vom 15. Februar, dem Co-Owner und General-Manager der Leipzig Kings. Heisler gab zu, dass es bereits Gespräche mit Red Bull gab, diese sich aber lediglich auf das „Stadion-am-Bad“ in Markranstädt bezogen hätten, in dem die RB Leipzig Damen ihre Spielstätte haben. Heisler gab auch zu, dass er die Red Bull Arena sowohl von der Architektur, als auch von der Lage und der Kapazität mit 47.000 Plätzen als Maß aller Dinge in der Region empfinde.

Da Sponsoren zu dem Sport und der Liga nun mal dazu gehören und man bei Red Bull schon in diversen Sportarten gesehen hat, wie erfolgreich sie einem Team helfen können, würde er zu einer eventuellen Anfrage aber wahrscheinlich ja sagen, da dies eine einmalige Chance sei die Franchise nach vorne zu bringen.

Vergangene Projekte von Red Bull in der Sportwelt

Was waren die bisherigen Stationen des Energy Drink Konzerns im Sport? Um nur ein paar zu nennen ist RB Leipzig natürlich das Erste woran man in der Region Leipzig denken würde. 2009 wurde der RB Leipzig aus dem SSV Markranstädt gegründet und übernahm ihr Startrecht in der fünftklassigen Oberliga Nordost, wurde direkt Meister und stieg in die Regionalliga Nord auf. Hier konnte man sich immer in den Top 4 bewegen, allerdings dauerte es bis 2013, bis man den Aufstieg in die 3. Liga bewältigen konnte. Hier konnte man mit dem zweiten Platz direkt den Durchmarsch in die 2. Bundesliga schaffen, wo man in der ersten Saison Fünfter und in der zweiten Saison Zweiter wurde und somit seit dem Jahr 2016 in der höchsten Spielklasse Deutschlands spielen konnte. In der Bundesliga ist RB Leipzig kaum noch wegzudenken, zumal sie seit dem Aufstieg jedes Jahr die Saison auf den europäischen Plätzen beendeten (2017 Europa-League Qualifikation, sonst immer Champions-League) und 2022 ihren größten Vereinserfolg mit dem Gewinn des DFB-Pokals feiern konnten.

Neben RB Leipzig hatte Red Bull mit dem FC Red Bull Salzburg bereits 2005 ein Team in der österreichischen Bundesliga übernommen. Sie befanden sich allerdings schon vor der Übernahme in der höchsten österreichischen Spielklasse und so konnte man direkt in der ersten Saison nach der Übernahme den Vizemeister-Titel feiern. Seit dem wurde der FC Red Bull Salzburg beeindruckende 13-mal Meister und drei weitere Male Vizemeister. Dass der Name des Sponsors im Teamnamen des RB Leipzig nicht vorhanden ist, ist laut DFB-Statuten verboten, da eine Namensgebung zu Werbezwecken laut Satzung unzulässig ist.

Ein weiteres Projekt von Red Bull in Deutschland ist im Eishockey mit dem EHC Red Bull München zu finden. Der damals noch, EHC München stieg 2010 in die DEL auf und musste sich mit einem Achten und einem Elften Platz zufrieden geben. Nach dem Einstieg von Red Bull 2012 konnte man auch hier innerhalb weniger Jahre das Siegergen verfestigen und so stehen seit dieser Saison drei Meistertitel und zwei Vizemeistertitel auf ihrem Portfolio und man schaffte es lediglich in zwei Saisons nicht in die Playoffs.

Ist der Engery Konzern Red Bull ein interessanter Sponsoring Parten für Franchises der ELF oder gar für die Liga selbst?

Ein weiteres prestigeträchtiges Team konnte Red Bull nach der Übernahme von Jaguar Racing im Jahre 2005 mit Red Bull Racing in der Formel 1 bilden. In den Jahren 2010 bis 2013 konnte man nicht nur viermal die Konstrukteurs-Meisterschaft gewinnen, sondern stellte in Sebastian Vettel auch viermal den Weltmeister in der Fahrerwertung. Seit dem ist Red Bull Racing mit der Scuderia Ferrari und Mercedes-AMG Petronas Motorsport aus der Spitzengruppe der Formel 1 nicht mehr wegzudenken und konnte 2022 eine weitere Weltmeisterschaft für sich entscheiden und mit Max Verstappen sowohl 2021, als auch 2022 den Weltmeister in der Fahrerwertung stellen. Bedenkt man die Tradition und die Dauer, mit der diese beiden anderen Teams der Top 3 sich bereits in der Formel 1 auf höchstem Niveau bewegen ist es auch hier beeindruckend in welcher Rasanz sich Red Bull Racing in die Top-Riege katapultieren konnte.

Möglichkeiten in der ELF

Zurück zur ELF, die uns hier in erster Linie interessiert. Welche Möglichkeiten bieten sich mit einem eventuellen Sponsoring von Red Bull und was könnten Auswirkungen dessen seien? Zuerst einmal ist klar, dass Red Bull in verschiedensten Sportarten Engagement gezeigt und sehr oft über alle Maßen erfolgreich war. Somit ist die Aussage von Moritz Heisler, dass er einem Sponsoring von Red Bull bei den Leipzig Kings aus rein objektiver und marktwirtschaftlicher Sicht, vermutlich zustimmen würde, wenig überraschend. Red Bull bietet eine menge Kapital und besitzt eine perfekte Arena in Leipzig und wäre somit selbstverständlich ein interessanter Partner und Sponsor.

In den sozialen Medien polarisierte diese Aussage allerdings gewaltig. Was von neutralen Betrachtern als logisch empfunden wurde, eben auf Grund der finanziellen und auch strukturellen Möglichkeiten, die sich durch ein Schwergewicht wie Red Bull bieten würde, wurde von anderen Nutzern weitaus emotionaler betrachtet, was bis zu einem eventuellen Boykott der Franchise führen würde, käme es zu einer Übernahme. Diese Reaktionen kennt man zu Genüge aus dem Fußball, der nach wie vor mit Tradition und Romantik behaftet sein soll. Ob dies weiterhin der Wahrheit entspricht oder eine verklärte, romantisierte Sichtweise der umsatzstärksten Sportliga Deutschlands ist, die weltweit sogar unter den Top 10 der umsatzstärksten Sportligen grassiert, wäre allerdings ein gesondertes Thema für ein anderes Mal.

Ob ein solches Sponsoring überhaupt realistisch sei, stelle aber auch Heisler zum jetzigen Zeitpunkt noch in Frage, da ein solches Engagement nicht von heute auf morgen wachsen würde. Aber nicht nur die Leipzig Kings sollten bei dem Thema eines Sponsorings durch Red Bull betrachtet werden. Auch die zu dieser Saison neu gegründeten Munich Ravens haben mit dem EHC Red Bull München in ihrer Stadt bereits eine von dem Energy Drink Konzern geführte Sportmannschaft. Ein weiteres eventuelles Hindernis könnte mit dem direkten Konkurrenten von Red Bull auf dem Energy Drink Markt 28 Black aufkommen, welche seit der Saison ´22 offizieller Hauptsponsor der Liga sind. Sollte allerdings Red Bull ernsthafte Ambitionen in der Liga zeigen, so wäre dies vermutlich nur ein kleines Hindernis.

Wie in allen Sportteams, in denen sich Red Bull engagiert, würde man sicher auch bei einem eventuellen Sponsoring der Leipzig Kings oder Munich Ravens nicht nur Teilsponsor sein wollen, sondern eine Übernahme der Franchise als Ziel sehen. Auch im Teamnamen würde man, insofern dies von der Liga erlaubt werden würde, sicher auftauchen wollen bis hin zu einer eventuellen Namensänderung. Ob und wie dies in den Satzungen der Liga festgehalten ist, dazu gibt es keinerlei vorliegenden Informationen.

Besonders in Leipzig wäre ein Sponsoring aber nicht nur aus finanziellen Mitteln interessant, da man auch die Trainingsstätten und sogar die Red Bull Arena nutzen könne, was die Attraktivität der Franchise nicht nur für die Zuschauer, sondern auch für eventuelle Signings neuer Spieler sicherlich erhöhen würde.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Diskussion eines Sponsorings oder sogar einer Übernahme von Red Bull einer Franchise in der ELF vermutlich einige Jahre zu früh kommt, aber nicht unbedingt komplett abzuschreiben ist. Um einer eventuellen Romantik, die in Hass oder Häme dem Red Bull Konzern oder in Folge auch den Leipzig Kings entgegen schlagen könnte entgegenzuwirken, ist zu erwähnen, dass es sich bei den Teams der ELF nicht um Sportvereine handelt. Es sind Franchises, welche ein marktwirtschaftliches Ziel verfolgen, wie auch bei dem großen Bruder der NFL.

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