Marc Junge
Er war zwei Jahre lang der Franchise Quarterback der Cologne Centurions. Der Kölsche Jung und selbsternannte Ballschmeißer konnte problemlos auf aller höchstem europäischem Niveau mithalten. In den Statistikbüchern der ELF findet man ihn noch immer in den Top 5 aller Quarterbacks. Die Rede ist von Jan Weinreich, dem 26-jährigen Athleten aus Köln. In diesem Interview werden wir erfahren, warum er in dieser Saison nicht in der European League of Football spielen wird oder vielleicht auch doch.
Wie beschreibst du rückwirkend die letzten zwei Saisons?
„Die letzten Jahre waren eine besondere Zeit. Es war eine Freude, dabei zu sein, wie der Sport wächst und die Begeisterung auf und neben dem Platz zu erleben.“
Was denkst du allgemein über die Entwicklung der European League of Football?
„Die Liga entwickelt sich vor allem Medial sehr stark. Die ELF ist mittlerweile jedem, insbesondere in Deutschland, ein Begriff. Dass es nächstes Jahr zwei TV-Spiele geben wird, ist ein riesiger Schritt in die richtige Richtung.“
Wie kam es zur Trennung mit den Centurions?
„Nach der letzten Saison habe ich mir Gedanken gemacht, ob ich noch einmal so viel Zeit und Kraft investieren möchte und ob ich damit glücklich sein kann. Ich habe schnell gemerkt, dass ich 2023 das Pensum, das nötig wäre, um weiterhin Quarterback für die Centurions zu sein, nicht mehr tragen kann.“
Gab es andere Angebote?
„Ich habe mit einigen Teams gesprochen. Es gab jedoch keine ernsthaften Angebote aus der ELF, da ich schnell gemerkt habe, dass ein Wechsel und der damit aufkommende Aufwand für mich zu viel wären.“
Was machst du momentan? Bleibst du in irgendeiner Hinsicht dem Football treu?
„Ich habe gerade meine zweite Operation hinter mir und erhole mich. Ansonsten bin ich natürlich weiterhin bei der Footballerei und mache den ELF Gametime Podcast.„
Bist du vielleicht auch interessiert, deinem Onkel Jan Stecker zu RTL zu folgen oder vielleicht auch zu ran Football, um die ELF zu kommentieren?
„Das ist definitiv etwas, was ich für die Zukunft plane. Bis dahin möchte ich jedoch gerne meine eigenen medialen Projekte umsetzen.“
Was ist deine Meinung zur Western Conference? Gibt es ein favorisiertes Team?
„Meiner Meinung nach ist Rhein Fire in der Western Conference der Favorit. Sie haben in der Offseason das meiste Geld ausgeben können und haben neben dem besten Kader auch noch ein herausragendes Coaching-Team.“
Wie siehst du die Chancen der Centurions jetzt von außen betrachtet?
„Die Centurions haben in dieser Saison eine schwere Aufgabe vor sich, da sie sich im Wiederaufbau befinden. Mit Coach Chris haben sie jedoch den richtigen Mann, um das Programm neu aufzubauen.“
Du warst selbst einmal Spieler der Crocodiles. Was sagst du zum Rückzug und hat dich das überrascht?
„Es ist sehr traurig zu sehen, wie ein privater Streit so weit eskaliert ist und auf dem Rücken so vieler junger Spieler ausgetragen wird. Am Ende haben die Crocodiles sich in den letzten zwei Jahren nicht nur operativ, sondern auch medial unprofessionell verhalten. Ich hoffe, dass es nun Veränderungen in der Football-Landschaft in Köln gibt und die Zukunft wieder auf ein professionelleres Niveau gehoben wird.“
Werden wir dich noch einmal in der ELF auf dem Feld sehen oder in einer anderen Liga?
„Zunächst einmal möchte ich 100 % gesund werden. Ich denke, dass wenn ich nochmal spielen werde, es in der ELF sein wird. Was genau in der Zukunft passieren wird, weiß ich noch nicht. Aber ich hätte aufjedenfall Lust, diese Saison nochmal auf dem Platz zu stehen.“
Wenn du jetzt wählen müsstest, wer wird 2023 die European League of Football gewinnen?
„Wenn ich es mir wünschen könnte, die Centurions. Außerdem auch Berlin Thunder. Es ist eines meiner Lieblingsteams. Johnny Schmuck und Werner haben seit knapp zwei Jahren auf allen Ebenen hart gearbeitet. Thunder ist nicht nur sportlich eine Bereicherung, sondern schaffen es auch durch gute Medienarbeit, ihre Spieler in den Vordergrund zu stellen. Für mich ist dies ein Vorzeigeprogramm der ELF.“
Wir wünschen, dass Jan schnell wieder fit ist, seine Ziele und Träume verwirklicht und wir ihn möglicherweise, bald bei einem Team Bälle schmeißen sehen.
