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Just Shots

Die Panthers Wrocław setzen sich in Woche eins der neuen European-League-of-Football-Saison zu Hause gegen den Conference Rivalen Berlin Thunder mit 49-39 durch. Die über 15.000 Fans vor Ort erlebten eine Partie, in der es ab dem zweiten Viertel kein Halten mehr gibt.

Foto: Just Shots

Beide Teams haben zu Beginn der Partie ähnliche Herangehensweisen. Sowohl Berlin, als auch Wrocław spielen kurze Pässe, Screens und versuchen, den Run zu etablieren. Doch die jeweils gegnerischen Defensivreihen schaffen es immer wieder, dies zu unterbinden. Wird ein Pass gefangen, ist sofort ein Verteidiger vor Ort, um zum Tackle anzusetzen. Bei Thunder ist es immer wieder zweifacher DPOY Kyle Kitchens, der im Backfield der Panthers auftaucht. Kitchens positioniert sich fast ausschließlich auf der Seite der Defensive Line, wo er nicht Star-Tackle Keanu Ebanks vor sich hat.

Aber auch die Offensiv Line der Berliner hat ihre Probleme mit dem Pass-Rush der Panthers. Immer wieder üben die Polen gut Druck aus. Running Back Albert Wiesigstrauch, der vor 2023 OROY Ali Khalife mehr Snaps bekommt, hat es nicht leicht.

Das Scoring eröffnen die Gäste aus Deutschland. Nach einem perfekten Pass von Quarterback Jakeb Sullivan ist es Homegrown-Receiver Robin Wilzeck, der im Nachgreifen den 36-Yard Pass für die ersten sechs Punkte der Partie fängt. Dieses Play ist ein Vorgeschmack auf das, was noch im Verlauf der Partie alles kommen wird.

Touchdowns, Touchdowns und noch mehr Touchdowns

Gegen Mitte des zweiten Viertels geht dann so richtig die Post ab. Alleine 47 der insgesamt 88 Punkte des Spiels werden im zweiten Quarter erzielt. Sieben Touchdowns bekommt das Publikum zu sehen.

Den Anfang macht dabei Aaron Jackson, der nach einem Fehler in der Panthers-Secondary völlig frei in den Ball in der Endzone bekommt.

Dieser Touchdown sollte nicht Jacksons letzter des Spiels werden
Foto: Just Shots

Jedoch auch die Panthers Offensive kommt nun so richtig in Fahrt. Der Druck der Berliner Defensive Line wird immer weniger, wodurch Quarterback Steven Duncan mehr Zeit bekommt, seine Receiver ausfindig zu machen. Das Ergebnis sind zwei Touchdowns durch zwei Big Plays: Zuerst findet er Jakub Mazan. Der Receiver lässt seinen Verteidiger an der Line of Scrimmage stehen, fängt den Ball in der Mitte des Feldes und trägt diesen für 46 Yards in die Endzone. Danach ist es Import Runningback Gennadiy Adams, der nach einem kurzen Pass allen Gegenspielern für einen 75 Yard Touchdown davonläuft.

Ein zwischenzeitliches Trickplay der Berliner, bei dem schlussendlich Receiver Bais Kouanda den Ball in die Endzone trägt, hilft den Deutschen dabei, ihre Führung beizubehalten.

Diese war jedoch nach einer Interception von Star Linebacker A.J. Wentland und dem darauffolgenden Touchdown von Gennadiy Adams dahin. Die Panthers gehen aber nicht vom Gaspedal runter und erzielen kurze Zeit später sogar den nächsten Touchdown mittels „Tush Push“.

Der Abschluss eines höchst unterhaltsamen zweiten Viertels gehört aber erneut Aaron Jackson. Bereits das ganze Spiel über strahlt Berlin, in Form von Alex Spillum, Gefahr bei den Returns aus. Nun ist es aber Jackson, der 14 Sekunden vor der Halbzeitpause nochmal den Ball zu sich geschossen bekommt und ihn bis auf die andere Seite des Feldes für sechs Punkte returned.

Mit einer 7-0 Führung für Berlin sind beide Mannschaften in die letzten neun Minuten der ersten Hälfte gestartet. Nun geht es mit einer Halbzeitführung von 28-26 für die Panthers in die Kabinen.

Panthers mit zwei Monstern im Backfield

Auch nach der Halbzeitpause geht es munter weiter. Unter anderem dafür verantwortlich sind die zwei Running Backs der Panthers Wrocław: 2023 Homegrown Player of the Year David Brzozowski und Import Runningback Gennadiy Adams. Zumeist stehen sie beide gemeinsam auf dem Feld – zusammen im Backfield oder verteilt an der Line of Scrimmage. Ein Fake-Handoff auf den einen, ein Pass auf den anderen – in Kombination mit der Ruhe und dem starken Arm von Quarterback Steven Duncan, marschieren die Panthers über das Feld.

Es ist wieder ein aufregendes hin und her zwischen den zwei Offensiven, mit erneuten Führungswechseln und weiteren Big Plays.

Auch Panthers Ersatz-Import-Receiver Daniel Bender liefert ab. Erst in der Woche vor diesem Spieltag ist der US-Amerikaner für den verletzten Matt Cole verpflichtet worden. Bender fängt zuerst einen 28 Yard Pass für weitere sechs Punkte. Einige Zeit später wirft er sogar selbst per Trick-Play den letzten Touchdown seiner Mannschaft für diesen Tag.

Berlin versucht zwar nochmals ran zu kommen, mit einem verlorenen Fumble von Kouanda machen sie sich jedoch selbst das Leben schwer. Zwar schafft Thunder es durch einen Touchdown von Tight End Nicolai Schumann zwischenzeitlich auf drei Punkte zu verkürzen, das vorher angesprochene Trick-Play von Bender lässt die Comeback-Ambitionen der Deutschen aber schwinden.

Mit dem letzten Spielzug der Partie wirft Sullivan einen Hail Mary in die Endzone. Dieser Versuch geht aber nicht auf und somit endet das aufregende Spiel mit 49-39 aus Sicht der Polen.

Unzufriedenheit bei Dominik Eberle

Neben vielen anderen gab auch Berlin Thunder Kicker Dominik Eberle sein ELF-Debüt. Dabei traf der Deutsche, der seine American-Football-Ausbildung in Amerika genoss, drei der vier Extrapunkte und verfehlte einen Field-Goal-Versuch aus 58 Yards Entfernung. Aus Sicht der Berliner Mannschaft weniger erfreulich war auch ein Fehler des Punt-Teams: Ein zu hoch geworfener Ball des Longsnappers rutschte Eberle durch die Hände und rollte in Richtung eigene Endzone. Eberle schaffte es noch vor einem Panthers Spieler an den Ball zu kommen und diesen hinter die eigene Endzone rauszuschießen, was in ein Turnover on Downs resultierte.

Eberle war wohl mit der Leistung der Liga und speziell mit den Schiedsrichtern nicht zufrieden. Auf „X“ trug er seine Meinung zum ersten Spieltag der neuen Saison vor. Dieser Post wurde mittlerweile wieder gelöscht.

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