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Paukenschlag in der ELF, denn den Frankfurt Galaxy gelingt ein wahrhafter Transfercoup! Langjähriger Swarco Raiders Tirol Runningback und NFL-International Sandro Platzgummer verlässt die Raiders und unterschreibt bei den Galaxy für die kommende Saison. Wie beide Vereine über Social Media bekannt gaben, zieht es Platzgummer, nach gerade einmal einer ELF-Spielzeit, in Richtung Deutschland.

Top-Runningback, nur (leider) nicht wirklich viel ELF-Erfahrung

Die Galaxy bekommen somit den wohl besten Runningback der Liga – obwohl dieser so gut wie keine ELF-Erfahrung mit sich bringt: Fans der Raiders Tirol waren aus dem Häuschen, als deren Verein zur Saison 2023 die Rückkehr von Platzgummer verkündete. Nach drei Jahren Practice Squad bei den New York Giants, kehrte der verlorene Sohn an das Innsbrucker Tivoli Stadion zurück. In den Jahren zuvor zählte der mittlerweile 26-jährige, zusammen mit damaligem Quarterback Sean Shelton, als der Top-Spieler der Tiroler Offensive. Speed, Wendigkeit und Spielwitz sorgten für ein Highlight nach dem anderen. Insgesamt vier AFL- und drei CEFL-Bowls gewann der Österreicher mit seinem Heimatverein.

Sein Homecoming verlief aber leider nicht so, wie geplant. Platzgummer musste die ersten zwei Saisonspiele aufgrund einer Fußverletzung aussetzen. Erst in Woche Drei gab der Runningback sein hoch erwartetes Debüt im Silber und Schwarz. Die Freude hielt jedoch nicht lange an, folgte eine Partie später schon das Saison-Aus: Im Spiel gegen die Stuttgart Surge erlitt der Athlet einen Kreuzbandriss und eine Verletzung am Meniskus. Die darauffolgende Operation und Reha machten Platzgummer angeblich zu schaffen, denn ein mögliches Karriereende stand auch schon im Raum. Nun ist der Spieler aber wieder zurück und schlägt mit den Frankfurt Galaxy ein neues Kapitel in seinem Leben auf – welches ein überaus erfolgreiches werden könnte.

Sandro Platzgummers Karriere zieht es in eine neue Galaxie. – Grafik: ELF Paint – Foto: Justshots

Sind die Galaxy Contender?

Platzgummer ist die nächste Top-Verpflichtung, mit der das hessische Franchise auf sich aufmerksam macht. All diese Offseason-Moves geben zu denken: Schaffen die Galaxy dieses Jahr den Sprung, ihre Düsseldorfer Rivalen zu besiegen? Rhein Fire war nämlich die einzige Mannschaft, die zwischen dem Team von Head Coach Thomas Kösling und dem Championship Game stand. Die einzigen zwei Saisonniederlagen mussten gegen den Conference-Gegner hingenommen werden. Auch das Semifinale wurde ausgerechnet gegen die Düsseldorfer verloren. Das soll kommende Saison aber nicht noch einmal passieren, wurde die Mannschaft doch um Playmaker nach Playmaker verstärkt:

Das Franchise trennte sich zwar von ihrem langjährigen Quarterback Jakeb Sullivan, konnte ihn jedoch mit Luke Zahradka ersetzen. Der auf europäischer Bühne erfahrene Ex-Quarterback der Milano Seamen erzielte vergangene Saison die drittmeisten Passing Yards der Liga.

Auch Abgänge aus der Offensive Line wurden mit Verpflichtungen wie Steven Nielsen und Ole Krebs so gut wie möglich kompensiert. Die umstrukturierte Blocking-Unit soll dem neuen Star-Runningback helfen, das nur durchschnittliche Rungame der vergangenen Saison zu verbessern. Galaxy war mit seinen 1089 Rushing Yards nämlich weit von den Topplatzierungen abgeschlagen. Zum Vergleich, als Spitzenreiter in dieser Kategorie erkämpften sich die Vienna Vikings über 2000 Yards auf dem Boden.

Sollte es in einigen Partien dennoch nicht mit dem Rungame funktionieren, steht an der Line of Scrimmage immer noch ein gewisser Herr Markell Castle, Top-Receiver der vergangenen ELF-Saison. Zahradka, Platzgummer und Castle bilden ein Triumvirat, das 2024 zu jeder Zeit in der Lage ist, jeder gegnerischen Defense das Leben zur Hölle zu machen. Neuem Offensive Coordinator Frank Roser stehen somit hochkarätige Waffen zur Verfügung. Auch mit Spielern wie Divine Buckrham und Niko Lester konnten Abgänge auf der defensiven Seite des Balles, wie etwa Wael Nasri oder Tony Anderson, sehr gut kompensiert werden.

Quo vadis, Raiders?

Platzgummer ist schon der dritte Homegrown-Leistungsträger, den das österreichische Franchise von dannen ziehen sieht. Zuvor verabschiedeten sich bereits Christoph Nitzlnader und Lucky Ogbevoen. Die Raiders sind auch die einzige Mannschaft der Liga, die noch keinen einzigen amerikanischen Import verpflichtet haben und ohne Quarterback dastehen.

Auch wenn sein Abgang den Raiders sehr weh tun wird, haben es die Österreicher vergangene Saison trotzdem geschafft, ohne ihre Nummer Sieben auszukommen – besser gesagt, die enttäuschende Saison der Tiroler lag nicht an der Runningback-Personalie: Homegrown-Athlet Tobias Bonatti erlief nämlich die viertmeisten Rushing Yards der Liga. Jedoch ist der Verlust eines Spielers von Platzgummers Level immer ein hoher. Auch zu bedenken gibt, dass ein komplett neuer Trainerstab die Zügeln in den Händen halten wird. Es ist zum jetzigen Stand also noch nicht vorhersehbar, in welche Richtung sich die kommende Saison der Tiroler bewegt.

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