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Lina Bollig

Am letzten Spieltag der European League of Football empfängt Frankfurt Galaxy ihren ewigen Rivalen Rhein Fire. Die beiden Spitzenteams der Western Conference werden am 3. September 2023 in der PSD Bank Arena vor über 8.500 Zuschauern um den Divisionssieg spielen. Rhein Fire führt diese mit 11 Siegen und keiner Niederlage an. Galaxy liegt knapp dahinter mit 10 Siegen und der einzigen Niederlage am ersten Spieltag gegen Rhein Fire. Nun versucht Frankfurt, ihren ersten Sieg gegen das Düsseldorfer Franchise seit Beginn der ELF zu holen und damit noch an ihren Konkurrenten vorbeizuziehen.

Rhein Fire

Rhein Fire steht kurz vor der ersten Saison ohne Niederlage in der ELF-Geschichte. Angeführt von Head Coach Jim Tomsula, der bereits 2015 Head Coach der San Francisco 49ers war, dominierte das Team alle Spiele und konnte starke 492 Punkte erzielen, währenddessen sie nur 161 kassierten.

Zu diesem Erfolg hat ihr US-amerikanischer Quarterback Jadrian Clark einen großen Teil beigetragen. Mit 3387 Yards und 50 Touchdowns führt er jeweils die Statistiken aller Quarterbacks an. Doch wenn man sich die Offensive genauer ansieht, sind die Statistiken auch kein Zufall. Seine Waffen sowohl auf Wide Receiver als auch auf Running Back sind in dieser Anzahl einmalig. Alleine die vier Wide Receiver Anthony Mahoungou, Harlan Kwofie, Nathaniel Robitaille und William Patterson haben bereits zusammen 2597 Yards und 30 Touchdowns gefangen. Doch Robitaille verletzte sich in Woche 4. Dafür wurde dann der ebenfalls begnadete Passempfänger und Returner Patterson verpflichtet. Eine weitere Neuverpflichtung, welche schon im November 2022 verkündet wurde, steht mit Glen Toonga auf der Running Back Position. Der Engländer konnte nach seiner vier Spiele Sperre bereits 784 Yards bei einem Durchschnitt von 7,26 Yards pro Run erlaufen. Durch sein Eintreffen konnte die Rhein Fire Offensive noch einmal ein neues Element gewinnen, welches vorher in dieser Stärke nicht vorhanden war.

Abgerundet wird die Offensive durch die von Erol Seval und Sascha Splis trainierte beste Offensive Linie der Liga. Sowohl im Lauf als auch im Pass sind im Blocken keine Schwächen zu erkennen. Durch sie hat Clark häufig viel Zeit, um den offenen Receiver zu finden.

Rhein Fire O-line 2023 – Foto: Justin Derondeau

Defensive Rhein Fire

Doch nicht nur die Fire Offensive kann überzeugen. Auch die Defensive gehört zu den Besten der Liga und ist in Bezug auf Punkte sogar die Beste. Herauszuheben ist Free Safety Omari Williams, mit vier Interceptions, von denen er drei zum Touchdown gelaufen ist. Außerdem gehören Pass Rusher Alejandro Fernandez mit 7 Sacks und 15,5 Tackles for Loss sowie Linebacker Marius Kensy mit 77 Tackles und 9,5 TFL zu den besten Spielern der Liga auf ihren Positionen. Doch die Defensive wird, wie die Offensive, durch gute Spieler auf jeder Position getragen. Wenn man eine Schwäche im Team ausmachen muss, dann ist es wahrscheinlich die Passverteidigung, die nicht zu den allerbesten in der Liga gehört.

Außerdem wird das Team durch das solide Special Team aufgewertet, mit Ausnahme vom Kicking Game. Rhein Fire hat in dieser Saison sieben Kicks versucht und davon nur drei getroffen. Doch sowohl der Punter als auch die Returner gehören wieder zu den Besten der Liga.

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Frankfurt Galaxy

Das Team angeführt von Thomas Kösling, hat nach einer deutlichen Niederlage im Auftakt Spiel, die Saison über immer besser in die Spiele gefunden. Sie stehen nun bei zehn Siegen in Folge. Unter Kösling konnten sie bereits 2021, in der ersten Saison der ELF das Championship Spiel gewinnen. Nach verpassten Playoffs in 2022 hat sich sein Team bereits am letzten Spieltag das Ticket für die KO Phase 2023 erspielt.

Auch Galaxy konnte viele Spiele eindeutig gewinnen. Sie erzielten 344 Punkte und kassierten nur 185. Doch Spiele wie gegen Köln, Mailand oder gegen Hamburg wurden nur knapp gewonnen. Hier überzeugt vor allem die Defensive, welche zu den besten der Liga gehört. Wenn man in der Verteidigung jemanden herausheben wollte, dann ist es wahrscheinlich Jamalcolm Liggins mit 5 Interception, 2 Forced Fumbles, 15 Pass breakups und 118 erlaufenen Interception Yards. Er gehört zu den besten Spielern der ganzen Liga. Doch die Frankfurter Verteidigung überzeugt vor allem als Kollektiv. Sie erlauben durchschnittlich nur 2,96 Yards pro lauf und sind auch gegen den Pass nicht schlechter. Im Gegensatz zu der Defensive von Rhein Fire, mussten sie häufig in brenzlichen Situationen aufs Feld und haben den Gegner meisten noch gestoppt.

Offensive Galaxy

Auf der anderen Seite des Balls läuft es mittlerweile auch sehr gut. Durch eine Verletzung des Quarterbacks Jakeb Sullivan, war auf dieser wichtigen Position nur wenig Konstanz. Man muss jedoch sagen das seine Backups, über die Zeit der Verletzung einen guten Job gemacht haben. Doch seitdem Sullivan wieder spielt, merkt man, wie die Offensive wieder richtig ihren Groove findet. Auf Wide Receiver hat er mit Reece Horn und Nico Strahmann eines der besten Receiver Tandems der Liga. Sie konnten im Jahr 2023 zusammen 1471 Yards und 15 Touchdowns erzielen. Wenn man bei Galaxy eine Schwäche finden will, ist es das Running Game, welches aber trotzdem im Liga durchschnitt liegt.

Auch bei der Galaxy wird das Team durch ein starkes special Team abgerundet. Vor allem Kicker Ryan Rimmler sticht raus. Er konnte von 23 versuchten Field Goals 19 treffen. Doch auch Punter Hendrik Schwarz spielt eine sehr gute Saison. Von seinen 56 Punts waren 24 Inside the 20, was Bestwert der gesamten Liga ist.

Es wird spannend

Am Sonntag treffen also zwei der besten, wenn nicht die zwei besten Teams der Liga aufeinander. Vielleicht sehen wir auch ein Trailer für das Championship Game am 24 September in Duisburg. Frankfurt braucht jedoch einen Sieg mit 25 oder mehr Punkten abstand, um noch die Division zu gewinnen und dadurch eine Bye Week zu ergattern. Gegen Rhein Fire spielt momentan niemand gerne, da sie jeden Gegner dominieren und deklassieren. Bei Galaxy ist das ähnlich, wobei hier nicht die Dominanz so ausgeprägt ist, eher die harte Defensive. Keine Offensive freut sich auf eine Begegnung mit Sebastian Silva Gomez, Sebastian Gauthier, Daniel Josiah, Karlis Brauns und Co. Wir können uns auf ein sehr unterhaltsames Spiel freuen, bei dem es noch um viel geht. Außerdem wird die Stimmung in Frankfurt wie immer herausragend sein, wozu bestimmt auch viele mitgereiste Rhein Fire Fans beitragen werden.

Daniel Josiah – Foto: Lina Bollig
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