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Just Shots

Demnächst könnte ein überaus interessantes Homecoming in der European League of Football stattfinden. Dominik Eberle verkündete nämlich in seinem neuesten Instagramm-Post, dass sich bald ein neues Kapitel in seinem Leben öffnen wird. Um Spekulationen dann noch weiter anzuheizen, beendete er die Nachricht an seine Fans mit #nachhause. Der deutsche Athlet genoss eine beeindruckende College Karriere und kickte in der NFL für Teams wie die Houston Texans und die Detroit Lions. Jedoch würde jedem ELF-Team der Verpflichtung von Eberle ein großes Problem im Weg stehen.

Rekorde und NFL-Traum

In Deutschland geboren und aufgewachsen, verließ Eberle im Alter von 14 Jahren mit seiner Familie sein Heimatland. In der Highschool vom Fußball zum American Football gewechselt, besuchte er ab 2015 dann die Utah State University. Was folgten, sind fünf überaus erfolgreiche Collegejahre. Sowohl schulinterne, als auch collegeweite Rekorde stehen nun im Lebenslauf des Athleten. Individuelle Auszeichnungen sammelte er auch zur Genüge.

Insgesamt brach Eberle acht Schulrekorde seiner Universität: Unter anderem erzielte er die meisten Punkte der Schulgeschichte (359) und versenkte 167 Extrapunkte hintereinander ohne einen Fehlschuss, was für eine perfekte Trefferquote (167/167) sorgte. Eberle stellte auch einen NCAA Rekord ein, war er doch erst der sechste Spieler, der es schaffte, in einem Spiel drei Field Goals über 50 Yards zu verwandeln. Neben unzähligen Auszeichnungen, wie etwa die Wahl in diverse Teams des Jahres, bekam er auch eine ehrenvolle Erwähnung von ProFootballFocus für das All-American Team im Jahr 2019. Alle Auszeichnungen gibt es hier zum Nachlesen.

Seine NFL-Karriere ist leider nicht mit seiner College-Spielzeit zu vergleichen. Als Undrafted Free Agent wurde Eberle 2020 von den Las Vegas Raiders unter Vertrag genommen. In zwei Jahren National Football League und sechs verschiedenen Teams, schaffte es Eberle in nur zwei Regular Season Spielen, aufs Feld zu kommen. 2023 schloss er sich dann den Seattle Sea Dragons in der XFL an. Nach einer sehr erfolgreichen Saison musste er mit seiner Mannschaft erst nach dem verlorenen Halbfinale die Heimreise antreten.

Welche Mannschaften kämen in Erwägung?

Nach der vergangenen XFL-Saison erklärte Eberle in einem Interview gegenüber ran.de, dass eine Rückkehr nach Europa eine Option sei. Nach eigenen Angaben würde ihn die ELF reizen.

Durch den Hashtag „nachhause“, lässt sich Eberles zukünftiger Arbeitgeber auch auf die deutschen Teams der Liga eingrenzen. Jedoch haben die meisten davon bereits einen Kicker verpflichtet. Ausgerechnet die beiden Mannschaften, die diese Personalie für die kommende Saison noch nicht verkündet haben? Frankfurt Galaxy und Berlin Thunder. Ausgerechnet deshalb, da diese beiden Franchise, mit den Spielern Ryan Rimmler und Jonas Schenderlein, je einen der besten Kicker der vergangen Jahre bei sich hatten. Schenderlein wurde 2022 in das First Team Special Teams gewählt. Rimmler wurde 2023 diese Ehre zuteil. Sollte sich eines von diesen zwei Teams für die Verpflichtung von Eberle entscheiden, müsste entweder eine Vereinsikone Lebewohl winken, oder sich in einen Vollzeit-Punter umschulen lassen.

Der große Krux an der Sache!

Jedoch gibt es ein riesiges Problem, welches sich bei der Verpflichtung von Eberle herausstellen würde. Eberle begann nicht mit dem American Football, bevor er die Highschool in Redondo Beach, Kalifornien besuchte – er würde also als amerikanischer Import gelten. Und sowohl Thunder, als auch die Galaxy, haben ihr Kontingent an Importspielern bereits erschöpft. Ebenso stellt sich die Frage, ob die Franchises der Liga überhaupt einen A-Spot durch einen Kicker besetzen würden.

Die European League of Football hat, bezüglich der Transparenz von Spielerverpflichtungen, schon länger ein Problem. Für Fans ist es meist schwierig zu durchblicken, ob ein Spieler nun als Homegrown oder Import zählt. Dies war etwa bei Gennadiy Adams der Fall: In seinen ersten zwei Spielzeiten in Frankfurt galt Adams noch als U.S.-Import. Jetzt bei den Panthers Wrocław unter Vertrag, nimmt er nur noch einen E-Slot ein. Es wurde im Nachhinein bewiesen, dass er seine Vereinskarriere in Russland beim Flag Football begann, und nicht in den USA.

Ein anderes Beispiel ist das von Import-Linebacker Sebastian Gauthier:

Eine Karriere in Europas höchster Spielklasse könnte sich für Eberle also als überaus schwierig herausstellen. Sollte es keine Ausnahmeregelung für ihn geben, wäre wohl die GFL sein neues Zuhause.

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One Comment

  • ich sagt:

    Das Dominik nach Deutschland zieht, hatte Björn Werner letzte Woche im FootballBromance-Twitch-Stream schon mal gedroppt. Was er dort aber nun genau macht, hat er nicht verraten. Nach dem Stream von heute konnte man zwischen den Zeilen lesen, dass er möglicherweise bspw. vom Jakob Johnson-Youth Camp streamen wird. Björn meinte, weder er selbst noch Sami (der die letzten Jahre von dort gestreamt hat) sind dort, FootballBromance würden aber da sein, nur wollte er noch nicht verraten, wer vor Ort sein wird. Das würde auf Dominik deuten. Vielleicht coacht er ja auch, wenn er nicht spielen sollte.

    Gauthier ist doch schon die ganze Zeit als HG geführt. Das betrifft auch andere (bspw. Denis Butz), die vor der ELF schon länger in dem „Vorgängerverein“ waren, wobei es bei Galaxy die Universe war und bei den Österreichern das AFL-Team.

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