Marcel Heinisch
Die Leipzig Kings haben auf eine ihrer Schwächen der Vorsaison reagiert und sich mit dem 20-jährigen Maurice Andree Baker (183 cm; 87 kg) einen talentierten Running Back ins Team geholt. Baker kommt von der NFL Academy in London, die wohl aktuell das höchste Niveau im europäischen Junioren-Football darstellt.
„Maurice brings speed and versatility to our backfield. I believe with his mentality and athletic ability, he will have a big impact in his rookie season. He can catch it and run it, so it will be great finding the different ways to use him in our offense.”
Head Coach John Booker
Als Rookie in die ELF
Der Sohn eines Amerikaners und einer Deutschen kam auf Empfehlung seiner Mutter zum American Football. Die AG Flagfootball an der Alexej-von-Jawlensky-Schule fand Baker zwar noch langweilig, doch spätestens bei den Wiesbaden Phantoms entfachte die Leidenschaft für den Sport. In der Jugendabteilung der Phantoms durchlief er alle Stufen und wurde zudem in die hessische Landesjugendauswahl berufen.
Nach seiner ersten Saison bei der U19 in der GFL Juniors wurde Baker zum Rookie of the Year der Phantoms gewählt. Sein Talent blieb nicht unentdeckt, sodass er im August 2020 ein Stipendium am Barnet and Southgate College in London erhielt. An der NFL Academy in London stellte er regelmäßig seine Athletik unter Beweis. Ob im Standweitsprung, Standhochsprung, L-Cone-Drill, Pro Shuttle oder im 40-Yard-Dash – Baker war immer in den Top 5 zu finden.
Seine Schnelligkeit und Täuschungsmanöver, aber auch sein spielerisches Verständnis führten letztendlich dazu, dass er in seinem letzten Jahr an der Academy als Starting Running Back fungierte. Nun muss er den Sprung von den Junioren auf das höchste europäische Niveau innerhalb einer Offseason schaffen. Gelingt ihm das, ist er ein Kandidat auf den Offensive Rookie of the Year Award.
Das Laufspiel der Kings
Das Laufspiel der Leipzig Kings war in der vergangenen Saison quasi nicht existent. Nachdem sich das sächsische Team nach der ersten Spielwoche vom Amerikaner David McCants getrennt hatte, übernahm Oliver Bahr die Hauptlast im Backfield. Er war es schließlich auch, der die Kings zum Saisonende mit 368 Rushing Yards anführte. Die einzigen Rushing Touchdowns der Leipziger hatten allerdings Quarterbacks erzielt. Jordan Barlow, der früh in der Saison verletzungsbedingt ausgeschieden war, hatte vier und Gabriel Cunningham drei Touchdowns verzeichnet. Dies soll sich nun grundlegend ändern.
