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Marcel Heinisch

In seiner Jugend spielte er Fußball für den SC Paderborn und den SC Verl. Ab nächster Saison wird er sich auf europäischer Ebene bewegen, aber in einer anderen Sportart. Nico Koch, der aufgrund einer Wechselsperre dem Fußball im Jahre 2012 den Rücken kehrte, ist inzwischen im American Football aktiv. Bei den in Paderborn angesiedelten Dolphins begann er seine Karriere. Anschließend spielte der 31-jährige, der eine große Leidenschaft für japanische Sportwagen der 80er und 90er Jahre hat, für die Düsseldorf Panther, Marburg Mercenaries und New Yorker Lions. Mit letzteren wurde er 2019 Deutscher Meister. Ab 2023 wird der 1,92 Meter große und 125 kg schwere Defensive Tackle für das sächsische Franchise Leipzig Kings auflaufen. Um mehr über den gelernten Schlosser zu erfahren, haben wir ihn zum Interview geladen.

Koch bei der Vertragsunterzeichnung. Foto: Privat

Wie bist du zum Football gekommen?

Bevor ich zum Football gekommen bin, habe ich relativ hochklassigen Fußball gespielt. In dieser Zeit bin ich dann leider für ein halbes Jahr gesperrt worden, da es Probleme mit einem Vereinswechsel gab. Zu dieser Zeit war meine kleine Schwester bereits Cheerleader und über sie kam ich dann zu einer Trainingseinheit im Football. Eigentlich war der Plan gewesen, sich nur für ein halbes Jahr fit zu halten und dann wieder zum Fußball zurückzukehren. Dieser Plan hat genau zwei Trainingseinheiten angehalten. Mir wurde klar, dass mir Football besser gefällt und so bin ich bei diesem Sport geblieben.

Wie bist du zu deiner Position als D-Liner gekommen?

Der damalige Defensive Coordinator hat schon zu Beginn des ersten Trainings ein Auge auf mich geworfen. Mit meinen 1,92 Meter und 95 bis 100kg war ich damals schon schnell und konnte gut mit meinen Händen umgehen. Der Coach meinte, dass er mir den Rest schon beibringen würde. So wurde ich dann Defensive End. Später wurde ich in Marburg aus Spielermangel als Defensive Tackle eingesetzt. Dieses Jahr in Düsseldorf habe ich dann als Nose Tackle, Defensive End, Outside Linebacker und in der 3-Technique Snaps gespielt. Mit meiner Größe und Gewicht kann ich alle diese Positionen spielen. Klar, bei Heavy-Downs packt man normal mehr Masse rein, aber für normale Downs kann ich den Speed durch die Mitte bringen. Sehr zur Begeisterung meines jetzigen Head Coaches John Booker. 

Gibt es neben dem Football noch weitere Hobbys, die du ausübst?

Ich betreibe noch Powerlifting. Football auf einem gewissen Niveau ist ein Ganztagsjob, der zusammen mit meinem regulären Job viel Zeit einnimmt. Zusätzlich achte ich noch auf meine Ernährung und erstelle meine Trainingspläne selbst – das füllt den Tag gut aus.

Du hast eine Leidenschaft für japanische Sportwagen der 80er und 90er Jahre. Was fasziniert dich daran?

Ich mag das Design und den praktischen Aufbau dieser Fahrzeuge sehr. Es wurde damals nicht versucht, an jeder Ecke zu sparen. Wichtig ist, dass die Autos schnell fahren und man vernünftig daran schrauben kann.

Welches Auto aus dieser Zeit ist dein Favorit?

Mein Favorit ist der Nissan Fairlady Z32 von 1990. Einen davon habe ich selbst Zuhause stehen.

Zurück zum Football. Hast du die ELF in letzten beiden Jahre verfolgt?

Ich spiele schon relativ lange Football bei verschiedenen Teams, dadurch habe ich sehr viele Leute in der Vergangenheit kennengelernt. Mit vielen Spielern stehe ich weiterhin in Kontakt, die ich natürlich verfolgt habe. Somit habe ich auch Spiele der ELF geschaut.

Welche Erwartungen hast du denn an die ELF?

Ich finde im dritten Jahr der ELF ist das Niveau gegenüber der GFL gekippt. Vorher konnte man noch sagen, dass Teams der GFL1 und der ELF ungefähr gleichauf waren. Jetzt ist das Momentum doch sehr stark bei der European League of Football, natürlich auch weil viele Spieler der Unicorns und der New Yorker Lions in die ELF gewechselt sind. Da man immer gegen die besten Spieler spielen möchte, muss man sich der stärkeren Organisation anschließen. Ich erwarte also, gegen die besten Spieler Europas zu spielen.

Für die Saison 2023 hast du bei den Leipzig Kings unterschrieben. Wie ist es dazu gekommen?

Das Ganze ging über Coach Kosmakos, mit dem ich schon 2021 recht erfolgreich in Marburg zusammengearbeitet hatte. Auch in diesem Jahr hat er dann regen Kontakt mit mir gehalten, vor allem nach meinem schweren Schien- und Wadenbeinbruch am Anfang der Saison. Coach Kosmakos meinte, er will mich 2023 in Leipzig haben. Ich wäre sein perfekter letzter Baustein, den er in seiner D-Line noch bräuchte. Der Coach wäre froh, wenn ich meinen Speed in seinem Defensiv-System einbringen könnte, welches mir ja bereits aus der Vergangenheit bekannt ist. Coach Booker hat mich daraufhin für ein Gespräch eingeladen und wir haben schnell festgestellt, dass unsere Philosophien gut miteinander harmonieren. Da wusste ich, dass das Team zu mir passt.

Gibt es etwas bei den Leipzig Kings auf das du dich besonders freust?

Ja zwei Dinge gibt es da schon. Einmal freue ich mich darauf, mit unserem Owner Moritz Heisler zusammenarbeiten zu können. Er baut da gerade etwas sehr Großes auf und legt da auch seine ganze Kraft und Zeit hinein. Trotzdem kann man ihn immer anschreiben, wenn irgendetwas ansteht. Er versucht dann immer, irgendwie zu helfen oder etwas zu organisieren, auch schon in der Zeit, als ich noch nicht unterschrieben hatte. Zum anderen freue ich mich natürlich auf das Spielerische. Wenn man schon jetzt sieht, welche Spieler bei den Kings unterschrieben haben, dann kann das nur gut werden. Freut euch auf die Front Seven im nächsten Jahr, das wird richtig brutal.

Gibt es denn ein gegnerisches Team, auf das du dich nächstes Jahr besonders freust?

Aus den verschiedensten Gründen freue ich mich darauf, gegen Rhein Fire zu spielen.

Welches Ziel hast du dir für die nächste Saison gesteckt?

Auf jeden Fall mit der gesamten Front Seven eine der besten Defensive-Reihen der Liga zu sein. Nach meiner schweren Verletzung möchte ich natürlich auch für mich persönlich eine gute Saison hinlegen. Es gab Teams, die hatten nicht das vertrauen darin, dass ich wieder fit werden könnte. Diesen Teams werde ich aber beweisen, dass noch einiges in diesem Körper steckt.

Möchtest du noch ein paar Worte an die Fans richten?

Die Fans der Leipzig Kings sollten in der kommenden Saison mit uns rechnen. Da wird etwas sehr Großes aufgebaut. Go Kings!

Danke Nico

Nicos Nissan Fairlady Z32. Foto: Privat