Marc Junge
Der Rosterumbau bei den sieglosen Istanbul Rams ging am Freitag Nachmittag weiter. Zunächst gab das türkische Franchise die Trennung vom australischen Quarterback Jared Stegman bekannt. Der 32-jährige hatte in den sechs Saisonspielen eine Passkomplettierungsquote von 41,8 % und warf dabei 1001 Yards für fünf Touchdowns bei sieben Interceptions. Stegman hatte zuletzt mit einer schwachen Offensive Line sowie mit fehlenden Importspielern in der Offense zu kämpfen. Aktuell stehen daher mit Zachary Blair und Marcus Túlio Lucas nur noch zwei Importspieler im aktiven Kader, die bereits vor Saisonbeginn Teil der Rams waren.
Serbischer Offense MVP Green als neuer Quarterback
Um die Chance auf den ersten Sieg in der European League of Football zu wahren, holten die Rams fünf neue Athleten an den Bosporus. Neben den türkischen Defensive Backs Hüseyin Nimet Han Aydın und Emre Özdemir wurden drei ausländische Athleten für die Offense vorgestellt. Isaiah Green wurde für die vermeintlich wichtigste Position geholt. Der ehemalige Student der Marshall Thundering Herd und Tennessee State Tigers begann in diesem Jahr seine Karriere als professioneller Spieler in Europa. So spielte der Signal Caller bei den Kragujevac Wild Boars in der serbischen Liga groß auf. Zwar verlor er mit den Wild Boars den Serbian Bowl, doch wurde er individuell als Offense und Import MVP ausgezeichnet.
Im dritten Anlauf startet die Karriere für Robinson
Green bekommt zwei starke Wide Receiver an die Hand. So wurde der US-Amerikaner Terryon Robinson in die Türkei geholt. Der 1,80 m große gebürtige Decateur aus Georgia hatte eine herausragende vierjährige College-Karriere bei den Western Carolina Catamounts, für die er 2.839 Receiving-Yards erzielte und damit den fünften Platz in der Schulgeschichte belegte. Dann erlitt er beim Pro Day an der Appalachian State 2018 eine teilweise Zerrung der Kniesehne, weitere Probetrainings in der CFL und XFL verliefen erfolglos. So kam es, dass er 2020 in der German Football League seine Pro-Karriere beginnen wollte, bevor die Pandemie alles zum Erliegen brachte. 2021 unterschrieb er bei den Yeditepe Eagles, deren Saison schlussendlich aber auch nicht abgehalten wurde.
Belgier Manoka als weitere Waffe für den neuen QB
Zudem begrüßen die Rams den belgischen Wide Receiver Féli Manoka in der europäisch-asiatischen Metropole. Der vormalige Rugby-Spieler begann als Sechzehnjähriger in Brüssel mit dem American Football. Später lief er für die Düsseldorf Panther, das kanadische Cégep Montmorency Nomades und die Allgäu Comets auf. 2019 machte er bei den Panthern mit 72 Receptions für 1138 Yards und 13 Touchdowns in 16 GFL-Spielen auf sich aufmerksam, woraufhin er zum NFL International Combine eingeladen wurde.
Die Rams befinden sich aktuell in ihrer ersten Bye Week. Für sie geht es erst am 24. Juli mit einem Heimspiel gegen die Barcelona Dragons weiter. Mit diesen Verpflichtungen unterstreichen sie ihre Ambitionen, sich nicht aufzugeben und den ersten Sieg in der ELF anzustreben.