Lina Bollig
Nach 14 Wochen Regular Season ist es endlich soweit und die Wildcard-Playoffspiele gehen los. Am Samstag empfängt die Frankfurt Galaxy das deutsche Hauptstadtteam Berlin Thunder zum ersten Mal überhaupt in der PSD Bank Arena. Zuvor haben beide Teams in der ELF-Historie noch nie gegeneinander gespielt. In der letzten Woche empfing die Frankfurt Galaxy beim Spiel gegen Rhein Fire noch über 10.000 Zuschauer. Es ist fraglich, ob im Spiel gegen Thunder wieder fünfstellige Besucherzahlen möglich sind.
Bereit für die Playoffs
Letzte Woche konnten die Thunder ihren Angstgegner, die Hamburg Sea Devils, bezwingen und ziehen somit zum ersten Mal in die Playoffs ein. Auffällig waren mal wieder die starken Wide Receiver der Thunder, die nicht nur Qualität haben, sondern auch in der Positionsbreite sehr gut aufgestellt sind. Dreh- und Angelpunkt in der Offense wird jedoch Quarterback Slade Jarman sein. Der Spielmacher der Roten erlebt eine ziemlich wechselhafte Saison. In vielen Spielen zeigt er Leistungen mit wenig Fehlern, andererseits sind oft Aktionen dabei, bei denen die Fans die Hände hinter dem Kopf zusammenschlagen. Ebenfalls wichtig für die Hauptstadt-Jungs wird die Defensive um Kyle Kitchens sein. Der Defensive Lineman steuert so langsam Richtung dritten DPOY Award und dabei könnte dieses Spiel ausschlaggebend werden. Auch Safety Alex Spillum muss seine besten Leistungen abrufen, um es den Passempfängern auf der anderen Seite so schwer wie möglich zu machen. Ein großes Fragezeichen ist immer noch das Running-Game der Thunder. Sollte es der Offense nicht gelingen, dies gescheit zu etablieren, hat die Galaxy-Defense leichtes Spiel am Samstag Nachmittag.
Viele Waffen zum Sieg
Auf der anderen Seite des Spielfeldes sind deutlich weniger Probleme zu erkennen. Die Frankfurter konnten zehn Spiele gewinnen und verloren ihre einzigen Spiele nur gegen den vermeintlichen Titelfavoriten Rhein Fire. Auch Quarterback Jakeb Sullivan hat nach seiner Verletzung und Krankheitspause perfekt ins Team zurückgefunden. Das zeigte er vergangene Woche, indem er gegen die ungeschlagenen Düsseldorfer für 228 Yards und zwei Touchdowns warf. Dabei bediente er neun verschiedene Anspielstationen, was Vielseitigkeit in der Galaxy-Offense aussagt. Die Defense der Männer vom Main hatte jedoch kein ganz so gutes Spiel: Sie mussten 48 Punkte gegen sich hinnehmen. Eines ist aber klar, dass die Offensivpower der Thunder nicht mit der von Fire zu vergleichen ist. Aushängeschild der Defense ist ganz klar Jamalcolm Liggins. Der amerikanische Cornerback hat diese Saison schon fünf Interceptions auf seinem Konto und erzielte dabei sogar schon einen Touchdown. Aber auch die Linebacker werden der gegnerischen Offense das Leben schwer machen.
Frankfurt geht definitiv als großer Favorit in das erste Playoffspiel 2023. Sollten die Thunder wirklich nicht ihr Running-Game ins Spiel einfließen lassen können, kann dies am Ende eine deutliche Angelegenheit werden. Was klar ist: Beide Mannschaften sind heiß auf dieses Spiel. Für Thunder ist es das erste Playoff-Spiel und die Galaxy hat nach dem knappen Scheitern im vergangenen Jahr etwas gutzumachen.